Große Erwartungen hat flatexDEGIRO an die kürzlich live gegangene App „flatex next“, mit der der Frankfurter Discountbroker flatex sich zusätzliche Anlegergruppen erschließen will. Auf immerhin 1 bis 2 Millionen zusätzliche Kunden veranschlagt die Gesellschaft das Potenzial dieser bewusst einfach aufgebauten Benutzervariante. Kein Wunder, dass der Launch von „flatex next“ auch bei der Präsentation von Finanzvorstand Muhamad Said Chahrour auf dem Eigenkapitalforum Mitte November eine zentrale Rolle gespielt hat. An der Börse kommt die Entwicklung derweil super an. Mit 57,30 Euro notiert die flatexDEGIRO-Aktie auf All-Time-High. Seit Jahresbeginn türmt sich der Kurszuwachs nun auf fast 135 Prozent, die Marktkapitalisierung des SDAX-Aspiranten liegt bei mittlerweile knapp 1,56 Mrd. Euro.
Ungefähr dieses Niveau halten die meisten Analysten zurzeit für eine angemessene Bewertung. Keine Frage: Mittelfristig dürfte die flatexDEGIRO-Aktie noch immer über stattliches Potenzial verfügen. Kurzfristig könnte aber eine andere – auf boersengefluester.de bereits mehrfach erwähnte Rechnung – womöglich sogar interessanter sein. Auch nach der größeren Umplatzierung aus dem vergangenen Sommer und weiteren 500.000 verkauften Aktien hält die Beteiligungsgesellschaft Heliad Equity Partners noch immer 5,24 Prozent an der neu aufgestellten flatexDEGIRO AG. Gegenwärtig würde dieses Paket für einen Wert von rund 81,5 Mio. Euro stehen. Zum Vergleich: Die gesamte Marktkapitalisierung von Heliad beträgt zurzeit „nur“ 69 Mio. Euro. Hinzu dürfte noch immer ein paar Restbestände an Magforce-Aktien kommen, und die haben sich zuletzt ja auch durchaus ansprechend entwickelt (HIER). Wer also mit Airbag in flatexDEGIRO investieren will, kann das zurzeit gut über Heliad tun. Doch Vorsicht: Der im Freiverkehrssegment Scale gelistete Titel ist weit weniger liquide als der Anteilschein von flatexDEGIRO.
Eine weitere abgeleitete Spekulation in dieser Gemengelage ist die auf Fintech-Investments spezialisierte Beteiligungsgsellschaft FinLab. Neben etlichen anderen Engagements an zum Teil hoch spannenden Gesellschaften wie Deposit Solutions, Authada oder den Kryptospezialisten der Iconic Holding sind FinLab auch 45,5 Prozent an Heliad Equity Partners zuzurechnen. Allein dieses Paket deckt den FinLab-Börsenwert momentan zu rund einem Drittel ab. Den gesamten Substanzwert (NAV) gibt FinLab per Ende September mit 29,80 Euro je Aktie an. Tendenziell dürfte der NAV seitdem eher gewachsen sein – und das bei einem Aktienkurs von zurzeit 18,10 Euro. Kein Wunder, dass die Analysten signifikantes Kurspotenzial bis nördlich von 30 Euro für die FinLab-Aktie sehen.