Während die meisten Aktien aus dem Gesundheitssektor zurzeit beinahe Selbstläufer sind, befindet sich die Notiz der PharmaSGP Holding auf Südkurs. Nach Auffassung von boersengefluester.de noch immer eine Spätfolge des immensen Cash-Abzugs durch den Großaktionär unmittelbar vor dem IPO. Damit nicht genug: Mehr oder weniger aus heiterem Himmel hat die Gesellschaft nun nämlich auch ihre Prognose für das laufende Jahr nach unten angepasst. „Insbesondere für die ab Ende des dritten Quartals eingeführten Neuprodukte entwickeln sich die Absatzzahlen nicht so dynamisch wie im Normalfall üblich und entsprechen nicht der vom Vorstand erwarteten Planung für das vierte Quartal. Des Weiteren führen quarantänebedingte Personalausfälle bei Logistikpartnern und Großhändlern zu Einschränkungen im Logistik- und Distributionsprozess mit negativen Auswirkungen auf das Gesamtportfolio“, heißt es. Eine konkrete neue Prognose traut sich der Anbieter von rezeptfreien Schmerzmitteln wie Rubaxx oder Restaxil freilich noch nicht zu. Eine dicke Enttäuschung, zumal wir bei der Präsentation des Vorstands auf dem Eigenkapitalforum nicht den Eindruck hatten, dass eine Gewinnwarnung unmittelbar bevorsteht. Nun wird es doppelt schwer, Vertrauen bei den Investoren zurück zu gewinnen. Ein Thema bleibt für boersengefluester.de zudem, wie der Vorstand perspektivisch die forsche Wachstumsstrategie finanziell untermauern wird. Rein aus dem Cashflow könnte die Finanzierung möglicherweise nicht ausreichen. Der Börsengang fand schließlich als reines Listing ohne Kapitalerhöhung statt. Ein Belastungsfaktor bleiben außerdem die zum Jahresende auslaufenden Lock-up-Verpflichtungen der Altaktionäre.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 53,06 | 60,59 | 62,57 | 63,25 | 65,34 | 85,82 | 101,10 | |
EBITDA1,2 | 15,74 | 19,93 | 22,82 | 14,73 | 18,49 | 26,93 | 34,10 | |
EBITDA-Marge3 | 29,66 | 32,89 | 36,47 | 23,29 | 28,30 | 31,38 | 33,73 | |
EBIT1,4 | 15,33 | 19,55 | 22,42 | 14,25 | 14,92 | 17,68 | 24,64 | |
EBIT-Marge5 | 28,89 | 32,27 | 35,83 | 22,53 | 22,83 | 20,60 | 24,37 | |
Jahresüberschuss1 | 11,78 | 14,73 | 16,71 | 10,64 | 10,69 | 11,95 | 16,40 | |
Netto-Marge6 | 22,20 | 24,31 | 26,71 | 16,82 | 16,36 | 13,92 | 16,22 | |
Cashflow1,7 | 14,25 | 8,43 | 17,63 | 15,46 | 12,24 | 24,71 | 26,64 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,98 | 1,23 | 1,39 | 0,89 | 0,89 | 1,00 | 1,37 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,45 | 0,49 | 1,36 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |
Für langjährige Edel-Aktionäre ist es vermutlich nur ein schwacher Trost, dass der Kurs des Medienunternehmens derzeit Fahrt aufnimmt und sich erstmals seit Februar 2020 wieder der Marke von 2 Euro nähert. Immerhin stehen die Chancen aber gut, dass die Edel-Aktie ihren Aufwärtstrend noch ein gutes Stück fortsetzt. Operativ läuft es bei in Hamburg ansässigen Unternehmen nämlich besser als gedacht. Die Anfang November kommunizierten Vorabdaten zum Geschäftsjahr 2019/20 (30. September) sehen nämlich allesamt besser aus als zu vermuten war. So wird etwa das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit 9,0 bis 9,4 Mio. Euro signifikant über dem entsprechenden Vorjahreswert von 6,7 Mio. Euro liegen. Treiber des Geschäfts sind insbesondere digitale Inhalte. Am 8. Dezember 2020 wird der Vorstand auf der von GBC organisierten MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz präsentieren. Wenn nichts dazwischen kommt, wird sich boersengefluester.de den Vortrag auf jeden Fall ansehen und ein Update geben. Im Normalfall sollte der Trend nach digitalen Formaten Edel weiter in die Karten spielen. Die Dividende zur kommenden Hauptversammlung dürfte nach unserer Meinung bei erneut 0,10 Euro pro Aktie liegen, womit der Small Cap auf eine Rendite von locker fünf Prozent käme. Aber auch mit Blick auf das KGV oder den Buchwert sieht die Edel-Aktie deutlich zu günstig aus. Wenn der Gesamtmarkt mitspielt, könnten perspektivisch wieder Kurse von 3 Euro möglich sein. Der aktuelle Börsenwert liegt bei knapp 44 Mio. Euro.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 198,15 | 209,18 | 209,50 | 214,10 | 251,33 | 277,02 | 280,22 | |
EBITDA1,2 | 16,13 | 17,30 | 16,04 | 18,75 | 25,94 | 30,96 | 31,30 | |
EBITDA-Marge3 | 8,14 | 8,27 | 7,66 | 8,76 | 10,32 | 11,18 | 11,17 | |
EBIT1,4 | 9,13 | 8,84 | 6,67 | 9,28 | 16,93 | 21,52 | 22,20 | |
EBIT-Marge5 | 4,61 | 4,23 | 3,18 | 4,33 | 6,74 | 7,77 | 7,92 | |
Jahresüberschuss1 | 4,46 | 3,98 | 2,25 | 2,71 | 7,35 | 12,38 | 12,70 | |
Netto-Marge6 | 2,25 | 1,90 | 1,07 | 1,27 | 2,92 | 4,47 | 4,53 | |
Cashflow1,7 | 11,68 | 14,69 | 20,86 | 23,69 | 23,77 | 16,59 | 32,10 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,19 | 0,16 | 0,08 | 0,12 | 0,31 | 0,54 | 0,57 | |
Dividende8 | 0,10 | 0,10 | 0,10 | 0,10 | 0,20 | 0,30 | 0,30 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Ernst & Young |
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