Matthias Schrade, CEO von DEFAMA Deutsche Fachmarkt, ist auch auf Twitter super umtriebig unterwegs. Zur Telefonkonferenz anlässlich der Neun-Monats-Zahlen – diesmal gleichzeitig auch eine Vorab-Infoveranstaltung zur Hauptversammlung am 30. Oktober 2020 – twitterte er vorab schon mal von einer „weltexklusiven Neuigkeit“, die in dem Call gelüftet werden sollte. Das schafft Aufmerksamkeit. Und tatsächlich hat Schrade nach knapp einer Stunde in der Präsentation ein Knallbonbon parat: So lässt das auf Supermarkt-Immobilien spezialisierten Unternehmen sämtliche Standorte mit Amazon-Selbstbedienungsstationen – sogenannten Lockern – ausstatten, an denen die Kunden ihre Pakete abholen können. Ein entsprechender Vertrag mit Amazon wurde vor wenigen Wochen unterzeichnet. Allerdings handelt es sich dabei nicht um ein primär finanziell interessantes Projekt, sondern eher um eine grundsätzliche Aufwertung der Standorte. Konkrete Zahlen lässt sich Schrade jedenfalls nicht entlocken. Losgelöst davon sind aber auch andere Themen wie E-Ladestationen ein Thema für DEFAMA. Ansonsten läuft es operativ weiterhin rund: Der Cashflow aus dem Immobiliengeschäft (FFO) kletterte in den ersten neuen Monaten 2020 von 3,3 auf 4,2 Mio. Euro. Eine Ausbeute, die auch von Analysten als solide eingeschätzt wird. Für das Gesamtjahr bleibt es aber bei der Prognose, wonach ein FFO von rund 5,7 Mio. Euro – entsprechend 1,30 Euro je Aktie – herauskommen soll. Annualisiert soll der FFO auf 7,0 Mio. Euro klettern. Aufgrund der sich wieder zuspitzenden Corona-Situation sieht Schrade derzeit aber von einer Prognoseanhebung ab: „Wir befinden uns weiter in einer außergewöhnlichen Situation.“ Gleichwohl ist es natürlich möglich, dass am Ende doch noch eine Schippe beim FFO und dem Netto-Gewinn mehr rauskommt. Die Analysten von Warburg Research setzen das Kursziel derzeit bei 22,90 Euro an. Verglichen mit dem aktuellen Kurs von 19,20 Euro ergibt das ein Potenzial von knapp 20 Prozent.
Foto: flickr