Nach dem Kursrücksetzer von 17 auf gut 13 Euro seit Anfang Dezember, hat die Notiz von Softing wieder scharf nach oben gedreht. Anfang März dürfte der Spezialist für Fahrzeugelektronik und Steuerungstechnik einen ersten Überblick zum abgelaufenen Geschäftsjahr vorlegen. Die Neun-Monats-Zahlen waren – wie bei Softing mittlerweile üblich – klasse, auch wenn den Münchnern die ganz große positive Überraschung nicht gelang. Für das Gesamtjahr 2013 hatte Vorstandschef Wolfgang Trier bei Erlösen von 53 bis 56 Mio. Euro ein Ergebnis in einer Bandbreite von 5,8 bis 6,2 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Mitte Dezember hatte Trier zudem die Übernahme von Psiber Data unter Dach und Fach gebracht. Die ebenfalls aus der Nähe von München stammende Gesellschaft bietet Geräte zur Diagnose von Netzwerken an. Fazit für Anleger: Softing ist eine prima Firma. Allerdings war der Aktienkurs zwischenzeitlich zu weit und zu schnell nach Norden vorgeprescht. Auf dem jetzigen Niveau ist das Papier wieder deutlich interessanter geworden. Der Börsenwert beträgt 96 Mio. Euro.
Kein anderes heimisches Unternehmen liefert derart schnell einen ersten Jahres- oder Quartalsüberblick wie Grenkeleasing – so auch diesmal. Das Neugeschäftsvolumen lag mit einem Plus von 15,6 Prozent im oberen Bereich der avisierten Spanne von 13 bis 16 Prozent. Zur diesjährigen Hauptversammlung prüft der Spezialist für IT-Leasingangebote, bei der Dividende neue Wege zu gehen. Zusätzlich zur traditionellen Barausschüttung denkt die Gesellschaft aus Baden-Baden darüber nach, ihren Aktionären die Option einräumen, die Dividende in Form von Aktien zu wählen. Im Vorjahr hatte die Deutsche Telekom mit diesem Verfahren für Furore gesorgt. Bei dem DAX-Konzern wurden für 2012 immerhin knapp 38 Prozent der berechtigten Anteilscheine mit einer Aktiendividende bedient. Grenkeleasing hatte für 2012 eine Dividende von 0,80 Euro pro Aktie gezahlt. Bezogen auf den aktuellen Kurs entspricht das einer Rendite von allerdings nur noch knapp 1,2 Prozent. Dafür hatte der SDAX-Titel allerdings um rund 38 Prozent an Wert gewonnen. Grenkeleasing zählt seit Jahren zu den Dauerbrennern aus dem Small-Cap-Index. Um eine mögliche Aktiendividende aus dem bestehenden Kapitalrahmen bedienen zu können, will Grenkeleasing die Hauptversammlung vom 8. Mai 2014 auf den 10. April 2014 vorverlegen.
Mit Kursen von mittlerweile 20,60 Euro hat die Aktie von LPKF Laser & Electronics nun auch die optimistischsten Kursziele der Analysten überschritten. Mittlerweile kommt der Hersteller von Maschinen zur Bearbeitung von Leiterplatten und Direktstrukturierungen via Laser auf einen Börsenwert von 460 Mio. Euro. Für 2014 hatte der TecDAX-Konzern zuletzt Umsätze in einer Bandbreite von 132 bis 140 Mio. Euro avisiert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sollte sich dabei zwischen knapp 20 und annähernd 24 Mio. Euro bewegen. Damit wird LPKF also bereits mit dem knapp 20fachen des für das laufende Jahr erwarteten operativen Gewinns bewertet. Auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis von mehr als sieben sieht bereits üppig aus. Trotz aller Wachstumsfantasie aus dem Mobilfunkbereich: Bei dieser Aktie engagieren sich gegenwärtig besser nur noch Anhänger von Investmentansätzen neu, die ihren Schwerpunkt klar auf relative Stärke legen.
Grand City Properties behält sein forsches Expansionstempo bei. Zum Jahresanfang 2014 hat das Unternehmen seinen Wohnungsbestand von zuletzt gut 22.000 Wohnungen auf nun rund 26.000 Einheiten erhöht. Zudem befindet sich die Gesellschaft nach eigenen Angaben „in fortgeschrittenen Verhandlungen für den Erwerb zusätzlicher Immobilienportfolios mit Wertsteigerungspotenzial im Gesamtvolumen von mehr als 200 Mio. Euro“. Den Experten der Berenberg Bank, die auch die jüngste Kapitalerhöhung von Grand City Properties begleitet haben, gefällt die Ausrichtung des Unternehmens. Sie haben ihre Kaufempfehlung in einer neuen Analyse bekräftigt und das Kursziel dabei von 7,50 auf 8,20 Euro erhöht. Auf Basis der neuen Aktienzahl von 115.425.000 Stück kommt die noch im wenig regulierten Entry Standard gelistete Gesellschaft auf eine Kapitalisierung von mehr als 795 Mio. Euro. Der Streubesitz beträgt mittlerweile 61,98 Prozent. Noch scheint das Papier nicht ausgereizt zu sein. Risikobereite Investoren bleiben also noch ein wenig engagiert.
In der heimischen Biotechszene geht die Befürchtung um, dass sich einer ihrer prominentesten Investoren, der SAP-Mitgründer Dietmar Hopp, aus seinen Investments zurückziehen könne. Anlass sind Stimmrechtsmitteilungen der DH-Holding Verwaltungs GmbH. Bei dem DNA-Spezialisten Sygnis war die Gesellschaft zu Jahresbeginn auf einen Anteil von null Prozent heruntergegangen, bei dem Münchner Krebsforscher Wilex meldete die DH-Holding, dass sie die Schwelle von 30 Prozent unterschritten habe und nun einen Anteil von 11,97 Prozent besitze. Ursprünglich waren der dievini Hopp BioTech Holding und verbundenen Unternehmen rund 47 Prozent der Anteile an Wilex zuzurechnen. Wie zu hören ist, soll sich Hopp aber nicht von den Stücken getrennt haben. Offenbar haben lediglich gesellschaftsrechtliche Umstrukturierungen die Stimmrechtsmitteilungen ausgelöst. Investments drängen sich dennoch nicht auf.
Nach einer längeren Überprüfungsphase durch die Bafin wurden zuletzt etliche in der Warteschleife befindliche Wikifolio-Zertifikate zugelassen – mitunter sind bereits erkleckliche Summen in den Papieren investiert. Insbesondere im Nebenwertebereich kann die Bestückung zu deutlichen Kursavancen führen. Eine Kostprobe lieferte nun Phoenix Solar. Das Photovoltaikunternehmen hat nur einen Börsenwert von 39 Mio. Euro. Bereits kurz nach der Aufnahme in ein Musterdepot sprang die Notiz um mehr als zehn Prozent in die Höhe. Grundsätzlich sind die neuen Investmentmöglichkeiten à la Wikifolio eine tolle Sache. Allerdings sollte Anlegern klar sein, in was sie investieren und wo es mögliche Risiken gibt. So heißt es im Prospekt bei der Wikifolio-Emittentin Lang & Schwarz: „Die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft verfügt über ein Grundkapital von 9.438.000,00 Euro. Damit ist die Eigenkapitalausstattung der Gesellschaft deutlich niedriger als die von anderen Emittenten. Insofern sind die derivativen Produkte der Gesellschaft mit einem höheren Erfüllungsrisiko behaftet als die Derivate anderer Emittenten, die über eine umfangreichere Eigenkapitalausstattung verfügen. Im Extremfall, d.h. bei einer Insolvenz der Emittentin, kann eine Anlage in Derivate der Emittentin einen vollständigen Verlust des Anlagebetrages bedeuten. In diesem Zusammenhang ist von Bedeutung, dass die Emittentin keiner Entschädigungseinrichtung angehört.“ Bestimmt keine Panikmache von boersengefluester.de – aber vielleicht doch ein wichtiger Hinweis. Immerhin ist es erst gut fünf Jahre her, dass nach der Lehman-Pleite die Sicherheit der Emittenten – ausgedrückt in Credit Default Swaps (CDS) – zum zwischenzeitlichen Standardkriterium bei der Produktauswahl avancierte.