Immerhin: PWO hat 2018 doch nicht ganz so schlecht abgeschnitten wie zuletzt befürchtet. So kommt der Automobilzulieferer für das vergangene Jahr bei einem Erlösplus von 5,2 Prozent auf 485,0 Mio. Euro auf ein – um Währungseffekte bereinigtes – Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 19,6 Mio. Euro. Das sind rund 3,8 Mio. Euro weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Angekündigt hatte das Management zuletzt Umsätze zwischen 475 bis 480 Mio. Euro sowie ein EBIT vor Währungseffekten von 18 bis 19 Mio. Euro. Inklusive Währungseffekte sank das EBIT um 9,8 Prozent auf 18,5 Mio. Euro. „Insgesamt übertrafen die Umsatzerlöse zum Jahresende zwar die Erwartungen, allerdings resultierte dies ausschließlich aus der im vierten Quartal gestiegenen Fakturierung von Werkzeugvorleistungen, während die margenträchtigeren Serienumsätze unter dem Vorjahreswert lagen“, betont das Unternehmen. Das Ergebnis je Aktie fiel von 3,22 auf 2,13 Euro zurück.
Die Prognose für 2019 kommt noch vergleichsweise gedämpft daher, auch wenn klar sein dürfte, dass sich der Vorstand nicht unnötig weit aus dem Fenster lehnt. So ist die Rede davon, dass sich die „insgesamt verhaltene Marktentwicklung des zweiten Halbjahres 2018 auch in 2019 fortsetzt, aber verschiedene Neuanläufe und Hochläufe zu einer Stabilisierung von Umsatz und EBIT beitragen werden“. Konkret stellt CEO Volker Simon Umsätze in einer Bandbreite von 480 bis 490 Mio. Euro sowie ein um Währungseffekte korrigiertes EBIT zwischen 18 und 19 Mio. Euro in Aussicht. Mit anderen Worten: Umsatz und Ergebnis dürften in etwa stabil bleiben. Hier wiederum liegt die Erwartungshaltung des Kapitalmarkts ein Stück höher, aber wie gesagt: Boersengefluester.de hält die Vorschau für vorsichtig gewählt, auch wenn das Branchenumfeld mit Sicherheit nicht einfacher wird. Gemessen daran sieht die PWO-Aktie mit einer Marktkapitalisierung von knapp 89 Mio. Euro zunächst einmal nicht unbedingt teuer aus.
Allerdings befördern Netto-Finanzverbindlichkeiten von (inklusive Pensionsrückstellungen) annähernd 195 Mio. Euro den Unternehmenswert auf fast 284 Mio. Euro. Das drückt ordentlich auf die Bewertung. Interessant wird, mit welchem Dividendenvorschlag die Gesellschaft in die Hauptversammlung am 22. Mai 2019 gehen wird. Klar dürfte sein, dass der Vorjahreswert von 1,65 Euro pro Anteilschein deutlich gekappt wird. Angesichts der enormen Verschuldung halten wir das auch für dringend geboten. Als sukzessives Ziel für die Ausschüttungsquote nennt PWO eine Bandbreite von 30 bis 40 Prozent. Boersengefluester.de hält für 2018 einen harten Dividendenschnitt auf 0,75 Euro für denkbar. Aber selbst dann käme das Papier noch auf eine Rendite von 2,6 Prozent. Auch wenn die Analysten bei ihren Einschätzungen durchweg positiver gestimmt sind: Per saldo bleibt der Titel für eine Halten-Position. Zwar hat PWO nicht ganz so eklatante Ergebniseinbußen wie andere Autozulieferer – etwa Leoni oder ElringKlinger – hinnehmen müssen. Doch es bleibt die Gefahr, dass die Zeit der schlechten Nachrichten auch bei PWO noch nicht vorbei ist – trotz aller Vorsicht bei der Prognose.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 461,01 | 476,27 | 458,62 | 371,15 | 404,27 | 530,76 | 555,84 | |
EBITDA1,2 | 44,96 | 42,70 | 45,98 | 21,17 | 47,16 | 51,19 | 52,04 | |
EBITDA-Marge3 | 9,75 | 8,97 | 10,03 | 5,70 | 11,67 | 9,64 | 9,36 | |
EBIT1,4 | 20,53 | 18,43 | 19,93 | -10,10 | 21,82 | 26,78 | 27,86 | |
EBIT-Marge5 | 4,45 | 3,87 | 4,35 | -2,72 | 5,40 | 5,05 | 5,01 | |
Jahresüberschuss1 | 10,06 | 6,64 | 9,10 | -11,66 | 14,74 | 15,21 | 16,22 | |
Netto-Marge6 | 2,18 | 1,39 | 1,98 | -3,14 | 3,65 | 2,87 | 2,92 | |
Cashflow1,7 | 38,31 | 38,45 | 47,95 | 49,20 | 20,96 | 11,57 | 37,39 | |
Ergebnis je Aktie8 | 3,22 | 2,12 | 2,91 | -3,73 | 4,72 | 4,87 | 5,19 | |
Dividende8 | 1,65 | 1,35 | 0,00 | 0,00 | 1,50 | 1,65 | 1,75 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: KPMG |
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