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Aktuell zu Ihren Aktien: VTG, ad pepper media, DEAG Deutsche Entertainment

[sws_green_box box_size=”640″]An dieser Stelle kommentieren wir aktuelle Firmenmeldungen und weisen auf interessante Kursentwicklungen, Gerüchte oder Daten für den Gesamtmarkt hin. Dazu gibt es Tipps von Analysten zu Aktien aus dem Small-Cap-Sektor.[/sws_green_box]

Noch bis zum 2. November läuft die etatmäßige Angebotsfrist für die von Morgan Stanley lancierte Übernahme des Logistikanbieters VTG. Das Interesse der freien Investoren hält sich derweil in engen Grenzen: Laut der jüngsten Wasserstandsmeldung wurden bislang nicht einmal 85.000 Aktien angedient. „In Gefahr“ ist die Offerte damit allerdings nicht, da sie an keine Mindestannahmeschwelle gebunden ist und auch die sonstigen Nebenbedingungen – etwa kartellrechtlicher Art – bislang erfüllt sind. An der Börse werden die Anteilscheine von VTG zurzeit mit 51,90 Euro gehandelt. Das entspricht dem bei solchen Transaktionen üblichen Sicherheitsabschlag zur Offerte, zumal Anleger ihr Geld erst nach dem Eintritt sämtlicher Vollzugsbedingungen bekommen. Ob Morgan Stanley das Angebot nochmals erhöht, ist schwer abzuschätzen, weil die Amerikaner – etwa mit Blick auf eine mögliche Mindestquote – nicht unter Druck stehen. Die Tatsache, dass Vorstand und Aufsichtsrat von VTG das Angebot als unangemessen niedrig bezeichnen, ist ebenfalls ein eher üblicher Vorgang.

Und auch der Kapitalmarkt scheint derzeit nicht unbedingt darauf zu setzen, dass noch großartig Schwung in den Prozess kommt. Allerdings können sich die Umstände durchaus ändern, meist passiert so etwas aber erst zum Ende der Angebotsfrist hin. Die Kühne Holding – mit einem Anteil von gut 20 Prozent bislang zweitgrößter Aktionär hinter dem über das Vehikel Warwick Holding auftretenden Bieter Morgan Stanley – hat bereits ihre Zusage für die Offerte gemacht. Szenarien wie ein Squeeze-out oder gar Delisting sind bislang noch sehr weit entfernt. Selbst eine Herausnahme aus dem SDAX ist derzeit eher unwahrscheinlich. So gesehen ist die VTG-Aktie momentan in erster Linie deswegen interessant, weil sie im Grunde über kein großartiges Rückschlagpotenzial verfügt, da Anleger zu 53 Euro einreichen können. Unsere Einschätzung: Das Morgan Stanley-Angebot derzeit nicht annehmen und Titel einfach im Depot belassen. Wir schauen uns die Entwicklung weiter an.

 

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Der entscheidende Satz steht erst ganz am Ende der Pressemitteilung zu den vorläufigen Neun-Monats-Zahlen von ad pepper media International: „Unter Berücksichtigung der Ergebnisse für das dritte Quartal 2018 und mit Blick auf unsere Schätzungen für das vierte Quartal hält der Vorstand das Erreichen des angepeilten Zieles eines Gesamtjahres-EBITDA der Gruppe mindestens auf Vorjahresniveau aus heutiger Sicht für nicht mehr wahrscheinlich.“ Auf eine konkrete neue Prognose verzichtet der Werbevermarkter noch, nach Auffassung von boersengefluester.de könnte ad pepper am Jahresende aber auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 2 Mio. Euro zusteuern – nach 2,21 Mio. Euro in der entsprechenden Vorjahresperiode. Zur Einordnung: Nach neun Monaten 2018 beträgt das EBITDA knapp 0,93 Mio. Euro. Den mit Abstand größten Beitrag zum Gewinn liefert traditionell das Abschlussquartal. Bemerkenswert ist für boersengefluester.de, dass ausgerechnet der Bereich ad pepper media (Lead Generierung, E-Mail-Marketing) zurzeit das mit Abstand höchste Wachstum zeigt, während das Affiliate-Netzwerk Webgains umsatzmäßig kaum von der Stelle kommt und die digitale Marketingagentur ad agents nach einem schwachen dritten Quartal spürbar an Tempo verloren hat und kaum noch Ergebnis zeigt.

An der Börse hatte sich die Entwicklung – wie meist – schon seit einiger Zeit angezeichnet. Jedenfalls gibt es nun auch eine offizielle Erklärung dafür, warum die Notiz in den vergangenen drei Monaten um rund ein Viertel an Wert verloren hat. Trotzdem sind wir der Auffassung, dass die ad pepper-Aktie zumindest haltenswert ist, auch wenn wir ursprünglich deutlich höhere Erwartungen für 2018 hatten. Zum einen sind allein knapp 30 Prozent des Börsenwerts von zurzeit gut 66 Mio. Euro durch Cash abgedeckt. Zum anderen investiert das im Prime Standard gelistete Unternehmen zurzeit eine Menge Geld in die Weiterentwicklung der eigenen Produkte. Diese Ausgaben sollten sich in den kommenden Jahren deutlich auszahlen. Wichtig zu wissen bei der Interpretation der Zahlen: Die Gesellschaft hat seit Jahresbeginn die ausgewiesenen Erlöse auf eine Netto-Basis umgestellt, die früher ebenfalls den Umsätzen zugerechnete Webseitenvergütung an die einzelnen Publisher fließt also nicht mehr in die ausgewiesenen Erlöse. An den Ergebniskennziffern ändert sich durch diese Umstellung freilich nichts. Einigkeit herrscht derweil bei den Analysten: First Berlin und Montega bleiben bei “Kaufen”, reduzieren ihre Kursziele aber beide von 4,90 auf 4,00 Euro.

 

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Anfang September, auf der Herbstkonferenz in Frankfurt, hielt sich Finanzvorstand Ralph Quellmalz noch sehr bedeckt, als um mögliche Details zur geplanten Anleihe-Emission der DEAG Deutsche Entertainment ging. Nun ist die Katze aus dem Sack: Der Konzertveranstalter plant die Ausgabe eines Bonds mit fünfjähriger Laufzeit im Volumen von bis zu 25 Mio. Euro. Der jährliche Zinssatz soll innerhalb der Spanne von 5,25 bis 6,00 Prozent liegen – voraussichtlich am 26. Oktober 2018 stehen die endgültigen Konditionen fest. Gestückelt ist die Anleihe (WKN: A2NBF2) in bis zu 25.000 Einheiten zu je 1.000 Euro Nennbetrag. Die Zeichnungsphase läuft am 22. Oktober an. Interessant: Sollte DEAG bestimmte Untergrenzen bei der Eigenkapitalquote – bspw. weniger als 10 Prozent zum 31. Dezember 2018 – reißen, würde sich der Zinssatz um 0,5 Prozentpunkte erhöhen. Zur Einordnung: Zum Halbjahr 2018 lag die Eigenkapitalquote bei 12,55 Prozent. Gegenwärtig droht also keine Gefahr für die Berliner. Die Kosten der Emission belaufen sich bei vollständiger Platzierung auf immerhin rund 1 Mio. Euro – also vier Prozent des Emissionsvolumens. Zur genauen Mittelverwendung macht das Unternehmen noch keine Angaben, die Rede ist lediglich von der „Finanzierung des Wachstums in den Kernmärkten bei gleichzeitiger Optimierung der Finanzierungsstruktur“. Übersetzt heißt das wohl soviel wie: Weitere Akquisitionen in den Bereichen Klassische Musik und Familienunterhaltung sowie eine Aufstockung von Minderheitsbeteiligungen – eben jener Pfad, den DEAG schon seit einigen Quartalen beschreitet. Aufschlussreich für Aktieninvestoren ist die Bond-Emission fast schon deshalb, weil der 500 Seiten umfassende Wertpapierprospekt (deutsche Sprache) eine super Quelle für diejenigen ist, die sich mal wieder genau in das Thema DEAG einlesen wollen. Interessierte Anleger können sich das Dokument HIER herunterladen. Losgelöst davon ist die Vorlage des Neun-Monats-Berichts für Ende November angesetzt. Dann hofft boersengefluester.de auch, dass die etwas diffuse Gewinnprognose für 2018 (siehe dazu unseren Beitrag HIER) konkretisiert wird. Ansonsten sehen wir das Unternehmen auf einem guten Weg und trauen dem Titel daher auch wieder deutlich höhere Aktienkurse zu.

 

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.