Von gelegentlichen Ausreißern nach oben oder unten einmal abgesehen: Per saldo kommt die Notiz von Vita 34 seit vielen Monaten nicht mehr recht vom Fleck. Dabei ist die grundsätzliche Investmentstory des auf die Einlagerung von Stammzellen aus Nabelschnurblut und Nabelschnurgewebe spezialisierten Unternehmens weiterhin intakt. Vita 34 fährt einen konsequenten Akquisitionskurs und treibt so das Wachstum voran. Dabei steigt der Anteil der wiederkehrenden Erlöse kontinuierlich an, was wiederum die Planungssicherheit erhöht. Bis 2021 will Vorstandschef Wolfgang Knirsch das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf ein Niveau von 10 Mio. Euro hieven – nach 3,3 Mio. Euro im vergangenen Jahr. Zur Einordnung: Die Marktkapitalisierung der Leipziger liegt zurzeit bei gut 62 Mio. Euro. Perspektivisch besteht also ausreichend Bewertungsspielraum. Zum Halbjahr kommt Vita 34 auf Erlöse von 10,18 Mio. Euro und zieht daraus ein EBITDA von ziemlich genau 2 Mio. Euro. „Besonders im zweiten Quartal konnten wir bei der Zahl der Neueinlagerungen Rekorde verzeichnen. Unser Auftragseingang befindet sich derzeit auf einem Allzeithoch“, sagt Knirsch.
Für Aufmerksamkeit sorgt dabei das Einstiegsprodukt VitaPur zum Basispreis von 990 Euro, mit dem das Unternehmen in erster Linie preissensible Eltern ansprechen will. „Letztendlich entscheiden sich viele dann aber doch für unser klassisches Produktangebot“, sagt Knirsch. In den kommenden Monaten will Vita 34 mit entsprechenden Marketingaktivitäten für VitaPur aber die Marktdurchdringung in den Kernmärkten weiter erhöhen. Wir sind gespannt, wie sich die Gewichte zwischen den einzelnen Angeboten hier künftig entwickeln werden. Eingestellt hat der Vorstand derweil die Vermarktungsaktivitäten in Dänemark, Schweden und Norwegen – hat sich einfach nicht gelohnt das Geschäft in diesen Ländern. Interessanter aus Anlegersicht sind derweil aber ohnhin die Forschungsaktivitäten mit den beiden Schwerpunkten personalisierte Zelltherapie sowie ästhetische Medizin. Gerade im zweiten Bereich könnte sich ein erhebliches Potenzial auftun.
Keine Abstriche macht die Gesellschaft an den bisherigen Prognosen für 2018, wonach bei Erlösen zwischen 21 und 23 Mio. Euro mit einem EBITDA von 4,0 bis 4,6 Mio. Euro zu rechnen ist. So gesehen hat das Unternehmen per Ende Juni ungefähr die Hälfte der Jahresziele erreicht. Für eine positive Überraschung muss Vita 34 aber noch eine Schippe drauflegen. Warburg Research kalkuliert für 2018 mit einem EBITDA von 4,2 Mio. Euro. Ingesamt bleibt boersengefluester.de bei der Kaufen-Einschätzung für den Small Cap. Die Bewertung ist vergleichsweise geerdet, zudem verfügt das Unternehmen über eine interessante Aktionärsstruktur.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 19,19 | 20,41 | 19,93 | 20,07 | 28,42 | 68,94 | 77,06 | |
EBITDA1,2 | 1,85 | 4,72 | 5,43 | 5,34 | 0,81 | -3,56 | 5,57 | |
EBITDA-Marge3 | 9,64 | 23,13 | 27,25 | 26,61 | 2,85 | -5,16 | 7,23 | |
EBIT1,4 | 0,14 | 2,63 | 2,45 | 2,38 | -3,07 | -27,28 | -3,12 | |
EBIT-Marge5 | 0,73 | 12,89 | 12,29 | 11,86 | -10,80 | -39,57 | -4,05 | |
Jahresüberschuss1 | -0,33 | 0,83 | 0,72 | 1,50 | -3,93 | -27,38 | -2,03 | |
Netto-Marge6 | -1,72 | 4,07 | 3,61 | 7,47 | -13,83 | -39,72 | -2,63 | |
Cashflow1,7 | 1,53 | 4,60 | 6,32 | 3,98 | 2,73 | -4,49 | 9,15 | |
Ergebnis je Aktie8 | -0,09 | 0,20 | 0,18 | 0,37 | -0,63 | -1,71 | -0,12 | |
Dividende8 | 0,16 | 0,16 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |