Nach rund einem Monat Konsolidierungsphase ist der Aktienkurs von Verbio wieder massiv angezogen. Neue Nachrichten gab es von dem Hersteller von Biodiesel aus Sachsen-Anhalt indes nicht. Die Gesellschaft hatte bereits Anfang November ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2013/14 (per 30. Juni) nach oben angepasst und rechnet nun mit einem „weitestgehend ausgeglichenen Betriebsergebnis“. Zuvor hatte Verbio einen Betriebsverlust von 5 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Offenbar gehen die Investoren davon aus, dass sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Hersteller von Biokraftstoffen nicht wesentlich zum Nachteil verändern. Im Koalitionsvertrag steht lediglich, dass der Zubau von Biomasse zum Schutz der überwiegend auf Abfall- und Reststoffe begrenzt werden soll. Der Börsenwert von Verbio beträgt gegenwärtig 106 Mio. Euro. Davon befinden sich 28,4 Prozent im Streubesitz. Zum Ende des ersten Quartals kam das Unternehmen auf ein Eigenkapital von 2,89 Euro pro Aktie. Dioe Nettoverschuldung beläuft sich auf 1,62 Euro pro Anteilschein. Halten.
Der Börsenrückzug von Röder Zeltsysteme schreitet voran. Großaktionär Zurmont Madison Deutschland hält gegenwärtig 95,06 Prozent an dem Event-Zeltverleiher und will auf einer außerordentlichen Hauptversammlung im Frühjahr 2014 den Squeeze-out beschließen. Zu welchem Preis die verbliebenen freien Aktionäre aus dem Unternehmen gedrängt werden sollen, steht noch nicht fest. Wer den Titel im Depot hat, sollte unbedingt engagiert bleiben. Boersengefluester.de hatte bereits Anfang Juli auf den Small Cap hingewiesen. Den ausführlichen Beitrag finden Sie HIER.
Nach einer längeren Seitwärtsphase hat sich der Aktienkurs von InTiCa Systems zuletzt auf deutlich erhöhtem Niveau bei gut 4 Euro eingependelt. Der Anbieter von elektronischen Baugruppen profitiert derzeit von einer robusten Nachfrage aus dem Automobilsektor und hofft, auch im Industriesektor wieder wachsen zu können. In der Vergangenheit litten die Passauer unter dem fast vollständig weggebrochenen Umsatz aus dem Solarbereich. Für 2013 rechnet Vorstandschef Walter Brückl bei Umsätzen von knapp 40 Mio. Euro mit einer EBIT-Marge von rund drei Prozent. Das würde auf einen Gewinn vor Zinsen und Steuern von annähernd 1,2 Mio. Euro hinauslaufen. Bei einer Kapitalisierung von 17,58 Mio. Euro wäre der Small Cap also beinahe mit dem Faktor 15 auf das für 2013 zu erwartende operative Ergebnis bewertet. Auf einer Investorenkonferenz in München ließ Brückl aber durchblicken, dass er für 2014 bereits mit einem EBIT von rund 1,7 Mio. Euro rechnet und auch für 2015 von einem weiteren Wachstum bei Umsatz und Ertrag ausgeht. Bis 2016 will er den Umsatz auf 68,8 Mio. Euro ausbauen. Um die dafür notwendigen Kapazitäten zu schaffen, wird InTiCa nochmals rund 10 Mio. Euro investieren. Performaxx gibt momentan ein Kursziel von 5,85 Euro aus. Auf eine Dividende dürfen die Anleger aber nicht vor 2015/16 hoffen. Wichtigste Wettbewerber von InTiCa Systems sind die vor einigen Jahren unter das Dach der japanischen Sumida geschlüpfte frühere Vogt Electronic, die aus der Schweiz stammende Schaffner Holding (WKN: 914783) sowie in Teilen Schweizer Electronic aus Schramberg im Schwarzwald.
Ungewöhnlich viele Personalrochaden und völlig enttäuschende Geschäftszahlen ließen den Aktienkurs von Mybet zuletzt im Tief bis auf 0,83 Euro abstürzen. Nun gibt es zumindest einen kleinen Lichtblick: Der von der Lichtensteiner IFM Independent Fund Management geführte Scherrer Small Caps Europe Fund hat seinen Anteil an dem Wettanbieter auf 5,20 Prozent aufgestockt. Diese Nachricht hat den Aktienkurs zurück bis knapp an die Marke von 1 Euro geführt. Noch handeln die Aktionäre aber eine ziemliche Blackbox: An der Spitze des Mybet-Vorstands steht bis Jahresende offiziell Mathias Dahms. Seit Anfang November 2013 führt die frühere Update Software-Finanzchefin Monika Fiala das Finanzressort der Kieler. Ihr Vertrag ist zunächst allerdings auf sechs Monate begrenzt. Ob die Österreicherin darüber hinaus bei Mybet tätig bleiben wird, ist zurzeit offen. Neben dem Streubesitz von rund 69 Prozent sitzt bei Mybet auch der Bochumer Lottoanbieter Faber im Aktionärskreis. Zudem gibt es einen Investorenpool aus diversen Privatanlegern. Die Mybet-Aktie zählt 2013 zu den großen Enttäuschungen aus dem Nebenwertesektor. Auf dem gegenwärtigen Niveau gehört der Titel aber zumindest auf die Watchlist. Der Börsenwert beträgt 23 Mio. Euro, was etwa der Höhe des zuletzt ausgewiesenen Eigenkapitals entspricht.
Zumindest ein Verkäufer bei der mittlerweile insolventen und von Conrad Electronic übernommenen getgoods.de hat sich nun geoutet. Der Onlinehändler Ecommerce Alliance hatte Mitte September 2013 alle Anteile an dem Männershoppingportal Pauldirekt an getgoods.de veräußert. Über den Kaufpreis wurde damals Stillschweigen vereinbart. Nun steht zumindest die Währung fest. Ecommerce-Alliance-Vorstandschef Daniel Wild ließ auf der Kapitalmarktkonferenz der Prior Börse durchblicken, dass getgoods.de damals mit eigenen Aktien bezahlt habe. Dem Vernehmen nach hat Ecommerce Alliance die getgoods-Aktien anschließend aber sofort verkauft. Überhaupt sieht Wild die Insolvenz von Mitte November relativ entspannt: „Die ganze getgoods-Thematik hat uns nur rund 10.000 Euro gekostet.“ Für sein operatives Geschäft spürt er sogar Vorteile: „Seit getgoods vom Markt ist, gehen die Margen im Handyverkauf deutlich rauf.“ Die Münchner haben einen breites Programm an E-Commerce-Projekten im Portfolio. Angesichts der unter den Erwartungen liegenden Wachstumsperspektiven schwenkt Wild aber konsequent auf den Bereich Mobile um und rechnet für die kommenden Jahre mit einer deutlichen Margenverbesserung von derzeit ein Prozent auf mittelfristig vier bis fünf Prozent. Anders als Drillisch und Freenet, hat die Story von Ecommerce Alliance an der Börse aber noch nicht gezündet. Kurzfristig besteht kein Handlungsbedarf. Der Börsenwert des Small Caps beträgt knapp 21 Mio. Euro.