Technologie hin oder her: Für ein Unternehmen, das 85 Mio. Euro Umsatz und ein Betriebsergebnis von 3 Mio. Euro ausweist, ist ein Börsenwert von mehr als 350 Mio. Euro zunächst einmal ein Wahnsinn. Trotzdem hat die Aktie von PVA TepPla momentan so viele Fans, wie ewig nicht. Der Grund: Der Hersteller von Spezialmaschinen, wie sie etwa bei der Halbleiterherstellung oder der Vakuum-Wärmebehandlung von Hartmetallen zum Einsatz kommen, steht in den kommenden Jahren dank mehrerer Großaufträge – unter anderem von von der chinesischen Regierung – vor massiven Wachstumssprüngen. So rechnet CEO Alfred Schopf für 2018 mit einem – gegenüber dem Vorjahreswert von 5,48 Mio. Euro – auf das Doppelte gestiegenen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 11 Mio. Euro und Erlösen von 94 Mio. Euro. Im kommenden Jahr sollen die Umsätze dann um rund 30 Prozent in die Höhe schnellen. Bei einer dauerhaft hohen EBITDA-Marge von mehr als zehn Prozent könnte das auf ein EBITDA von annähernd 15 Mio. Euro hinauslaufen. Für 2020 hält boersengefluester.de dann eine weitere Verbesserung auf 16,5 Mio. Euro für realistisch.
Einen Vorgeschmack für das spürbar verbesserte Branchenumfeld lieferte bereits der 2017 von minus 4,44 auf plus 38,97 Mio. Euro in die Höhe geschnellte Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit. „Unter anderem ist das auch auf die Bereitschaft unserer Kunden begründet, höhere Anzahlungen zu akzeptieren“, sagt Vorstandschef Schopf. Was bleibt ist freilich, dass PVA TePla selbst in diesem Schönwetter-Szenario – unter Berücksichtigung des aktuellen Netto-Finanzguthabens – bereits mit dem rund 20-fachen des für 2020 zu erwartenden EBITDA gehandelt wird. Solche Relationen muss man mögen. Andererseits ist von PVA TePla in den kommenden Quartalen ein ausnehmend guter Newsflow zu erwarten, der sich entsprechend positiv auf den Aktienkurs auswirken sollte. Am 29. März findet in Frankfurt eine Analystenkonferenz statt. Zurzeit ragt Hauck & Aufhäuser mit einem Kursziel von 17,50 Euro heraus. Letztlich darf man nicht vergessen, dass der Titel zwar in der Small Cap-Szene heiß diskutiert wird, ansonsten aber eher unbekannt ist. Für boersengefluester.de ist das Papier eine Halten-Position. Nicht vergessen sollten Investoren, dass auch Shortseller die im Börsensegment Prime Standard notierte PVA-Aktie auf dem”Kieker haben.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 85,36 | 96,78 | 130,97 | 137,04 | 155,74 | 205,23 | 263,45 | |
EBITDA1,2 | 5,48 | 12,28 | 16,21 | 22,75 | 23,03 | 30,03 | 41,53 | |
EBITDA-Marge3 | 6,42 | 12,69 | 12,38 | 16,60 | 14,79 | 14,63 | 15,76 | |
EBIT1,4 | 3,03 | 9,47 | 12,31 | 18,52 | 18,33 | 25,09 | 34,38 | |
EBIT-Marge5 | 3,55 | 9,79 | 9,40 | 13,51 | 11,77 | 12,23 | 13,05 | |
Jahresüberschuss1 | 5,59 | 5,97 | 7,71 | 12,73 | 12,16 | 17,66 | 24,42 | |
Netto-Marge6 | 6,55 | 6,17 | 5,89 | 9,29 | 7,81 | 8,60 | 9,27 | |
Cashflow1,7 | 38,97 | 11,65 | -0,59 | 8,06 | 58,86 | -14,07 | 2,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,26 | 0,27 | 0,35 | 0,59 | 0,56 | 0,81 | 1,12 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: BDO |