Einen Börsentag nach der Gewinnwarnung von S.A.G. Solarstrom hat sich der Aktienkurs des Small Caps zumindest teilweise von dem vorherigen Absturz erholen können und ist zurück über die Marke von 2 Euro geschnellt. Zuvor musste der Anlagenbauer und Betreiber von Photovoltaikkraftwerken eingestehen, dass im laufenden Jahr kein positives operatives Ergebnis mehr zu erwarten sei. Als Grund für die neue Einschätzung nennt die Gesellschaft aus Freiburg im Breisgau in erster Linie Projektverzögerungen. Demnach rechnet Vorstandschef Karl Kuhlmann für 2013 nun mit einer „deutlichen Unterschreitung des geplanten Installations- und Absatzvolumens und einem negativen operativen Ergebnis (EBIT)“. Unterm Strich dürfte somit ein signifikanter Verlust stehen, zumal S.A.G. Solarstrom auf Nettofinanzverbindlichkeiten von rund 115 Mio. Euro sitzt – bei einem Börsenwert von gegenwärtig 27,4 Mio. Euro. Bereits nach neun Monaten 2013 kam die Gesellschaft auf ein negatives Zinsergebnis von 6,1 Mio. Euro. Zur Vorsicht mahnen die Notierungen der beiden Anleihen von S.A.G. Solarstrom: Der 2010 emittierte Bond (WKN: A1E84A) notiert bei nur noch 70 Prozent des Nennwerts, die Schuldverschreibung von 2011 (WKN: A1K0K5) ist für 73,5 Prozent des Nennwerts zu haben. Die Anleihen haben ein Volumen von jeweils 25 Mio. Euro. Auf der Aktivseite stehen die Kraftwerksparks von S.A.G, die nach eigenen Aussagen zurzeit einen Verkehrswert von rund 80 Mio. Euro haben. Erst kürzlich hatte das Management in einer Präsentation darauf hingewiesen, dass der Aktienkurs der S.A.G. Solarstrom nicht die stabile Unternehmensentwicklung reflektiere.Von einer stabilen Entwicklung kann gegenwärtig aber wohl kaum die Rede sein. 2014 geht es vermutlich bereits um die Wurst. Dann müssen die zahlreichen angestoßenen Projekte im Ausland reüssieren. Boersengefluester.de rät dazu, gegenwärtig besser einen Bogen um den Titel zu machen.
Mit dem heutigen Tag (2. Dezember) gilt die Übernahme der Süddekor-Gruppe durch Surteco als vollzogen. Das Bundeskartellamt hatte den Zusammenschluss der beiden Zulieferer für die Möbelindustrie bereits am 25. November 2013 abgesegnet. Laut Wertpapierprospekt lag der Kaufpreis für Süddekor bei 99 Mio. Euro, wovon rund 79 Mio. Euro durch die jüngste Kapitalerhöhung zugeflossen sind. Surteco hatte das Kapital um gut 4,4 Millionen Aktien zu je 18 Euro erhöht, so dass die Gesellschaft aus Buttenwiesen-Paffenhofen nun 15.505.731 Anteilscheine im Umlauf hat. Demnach kommt die Firma auf einen Börsenwert von gegenwärtig 358,6 Mio. Euro. Da wesentliche Gruppen aus dem Familienkreis bei der Maßnahme nicht mitgezogen haben, kletterte der Streubesitz von 22,6 Prozent auf 45,35 Prozent. Positiver Nebeneffekt ist, dass sich dadurch „die Chancen für die angestrebte Aufnahme in den deutschen Small-Cap-Index SDAX deutlich erhöht“ hätten, wie Surteco betont. Der SDAX wird im Quartalsrhythmus überprüft. Sollten sich die Handelsumsätze in der Aktie ebenfalls beleben, hätte der Titel in der Tat gute Karten für den SDAX. Derweil entwickelt sich das operative Geschäft noch erwartungsgemäß zäh: Per Saldo wird Surteco 2013 beim Ergebnis vor Steuern nicht an das Vorjahresniveau anknüpfen können. Dennoch betont Vorstandschef Friedhelm Päfgen: „Durch die Akquisition von Süddekor sehen wir gutes Potenzial, das von uns avisierte profitable Wachstum auch langfristig erzielen zu können.“ Zudem deutet der Vorstand im aktuellen Zwischenbericht an, dass die Gesellschaft derzeit prüfe, das „Unternehmens- bzw. Produktportfolio zu optimieren“. Bei Surteco ist derzeit also viel im Fluss. Der zuvor eher trägen Investmentstory kann das nur förderlich sein. Der Aktienkurs hat sich auf dem deutlich erhöhten Niveau etabliert. Ausgereizt ist das Papier aber wohl noch nicht. Boersengefluester.de bekräftig seine Kaufempfehlung.
Rund vier Monate nach dem Squeeze-out der Douglas Holding, stehen nun auch die Zeichen für die noch gelistete Tochter buch.de internetstores auf Börsenrückzug. Ein entsprechender Beschluss soll auf der nächsten ordentlichen Hauptversammlung (HV) getroffen werden. Laut Finanzkalender von buch.de soll die HV am 6. März 2014 stattfinden. So teilte die zur Douglas Holding gehörende Thalia Holding mit, dass sie mittlerweile zu mehr als 95 Prozent an buch.de beteiligt sei. Zuletzt wurde der Anteil noch mit 79,9 Prozent angegeben. Der Lechler Beteiligungs-GmbH wurden 3,5 Prozent zugerechnet. Der Streubesitz lag demzufolge bei 16,6 Prozent. Zur Höhe des Squeeze-out-Preises gibt es noch keine Angaben, hierüber müssen nun die Gutachter entscheiden. Gegenwärtig kostet der Anteilschein 8,90 Euro. Das entspricht einem Börsenwert von 119,2 Mio. Euro. Allein 47,8 Mio. Euro sind davon durch liquide Mittel abgedeckt. Die Zahlen für das Geschäftsjahr 2012/13 werden die Münsteraner am 9. Januar 2014 veröffentlichen. Anleger, die den Titel im Depot haben, sollten investiert bleiben. Weitere Infos zu buch.de finden Sie HIER.
Eine Kapitalerhöhung beinahe mit Ansage: Das auf Wohnimmobilien in B-Lagen spezialisierte Unternehmen Grand City Properties gibt bis zu 22.000.000 Millionen neue Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts aus. Den Platzierungspreis nannte die Gesellschaft mit Sitz in Luxemburg noch nicht. Angeboten werden die Stücke ausschließlich institutionellen Investoren. Grund für die neuerliche Kapitalzufuhr: Das Unternehmen befindet sich „in weit fortgeschrittenen Verhandlungen über eine Reihe neuer Akquisitionen von verschiedenen Immobilienbeständen mit hohem Optimierungspotenzial im Gesamtvolumen von mehr als 250 Mio. Euro“. Durch die Transaktion wird sich der Streubesitz von 50,30 auf 60,26 Prozent erhöhen. Begleitet wird die Kapitalmaßnahme von der Berenberg Bank. Das Institut hatte zuletzt ein umfangreiches Coverage zur Aktie von Grand City Properties veröffentlicht. Ende November gab es im Zuge der Rating-Heraufstufung von BB– auf BB durch S&P ein Update der Berenberg Bank. Das Kursziel für den Immobilienwert setzte Analyst Kai Klose darin bei 7,50 Euro an. Sollte Grand City Properties alle Stücke platzieren, käme das Unternehmen – auf Basis des aktuellen Kurses von 6,94 Euro – auf einen Börsenwert von bereits 766 Mio. Euro. Gelistet ist die Gesellschaft derzeit noch im wenig regulierten Frankfurter Handelssegment Entry Standard.
Mit der Vorlage der vorläufigen Neun-Monats-Zahlen Ende Oktober hatte Oliver Borrmann, Vorstandschef von bmp media investors, noch „ein bis zwei Neuinvestments“ für das vierte Quartal in Aussicht gestellt. Wenig später gaben die Berliner prompt den Einstieg (5,34 Prozent) bei der Outdoor-Routen-Apps spezialisierten Komoot GmbH bekannt. In Finanzkreisen gilt der Deal als kluger Schachzug, zumal der MDAX-Konzern Springer wenige Wochen zuvor für sein zweistelliges Millionen-Investment in die Fitness-App Runtastic viel Beifall in der Techszene erhielt. Im aktuellen Zwischenbericht konkretisierte bmp-Chef Borrmann nun, dass für 2013 mit keinem weiteren Neuinvestment mehr zu rechnen sei. Mit seinen gegenwärtigen Beteiligungen ist Borrmann ohnehin super zufrieden – gegenüber boersengefluester.de sprach er zuletzt davon, dass bmp erstmals seit der Gründung ein „echtes Wohlfühlportfolio“ besitze (den Beitrag finden Sie HIER). Möglich ist allerdings, dass sich bmp media investors auch im vierten Quartal von Anteilen an der nicht mehr zum Kernportfolio zählenden Heliocentris Energy Solutions trennen wird. Derweil kommen die Analysten von SMC Research in ihrer bmp-Studie zum Urteil „Strong Buy“mit Kursziel 1,14 Euro. Die Analysten von Montega aus Hamburg haben den ihrer Meinung nach fairen Wert für die bmp-Aktie gar von 1,10 auf 1,35 Euro heraufgesetzt. Gegenwärtig kostet das Papier 0,78 Euro.
Zuletzt deutlich Fahrt aufgenommen hat der Aktienkurs von Plan Optik. Wir hatten den Spezialisten für Wafer aus Glas, Glas-Silizium und Quarz Ende Oktober bei Kursen um 2,60 Euro vorgestellt. Zwischenberichte veröffentlicht die im Entry Standard gelistete Gesellschaft nicht, so dass der Halbjahresabschluss von September momentan das aktuellste Zahlenwerk beinhaltet. Vermutlich müssen die Anleger bis März 2014 warten, um die Zahlen für 2013 zu erfahren. Immerhin: Zum Halbjahr lag Plan Optik auf Linie und kündigte ein positives Jahresergebnis an. Die Experten von GBC Research aus Augsburg hatten daraufhin ihr Kursziel von 3,25 auf 3,60 Euro angehoben. Der langjährige Großaktionär Deutsche Technologie Beteiligungen (DeTeBe) hatte im Oktober 2013 rund 300.000 Aktien der Plan Optik an institutionelle Investoren verkauft. Gegenwärtig halten die Münchner noch 644.022 Aktien von Plan Optik, was einem Anteil von 15,1 Prozent entspricht. Gut möglich, dass DeteBe mittelfristig weiter abbaut. Für die Kursentwicklung muss das aber nicht unbedingt schädlich sein. Kapitalisiert ist Plan Optik nur mit 12,5 Mio. Euro. Da ist ein möglichst hoher Streubesitz von Vorteil. Gegenwärtig beträgt der Free Float 60,7 Prozent. Boersengefluester.de bekräftigt seine Kaufempfehlung. Weitere Infos zu dem Micro Cap finden Sie HIER.
Was Wikifolio für die Aktie von Lang & Schwarz ist, könnte Bitcoin für den Anteilschein der Fidor Bank werden. Mit dem steilen Anstieg der digitalen Währung auf mittlerweile mehr als 1100 Dollar setzt auch die Notiz der „Mitmachbank“ Fidor zum Höhenflug an. Die Münchner sind über zwei Kooperationen im Biotcoin-Bereich engagiert: Anfang Oktober hat die Fidor Bank eine Partnerschaft mit Kraken.com abgeschlossen. Der von der Londoner Gesellschaft Payward betriebene virtuelle Marktplatz hatte nach längerer Testphase im September 2013 die Pforten eröffnet. Bereits im Juli hatte die Fidor Bank eine Kooperation mit bitcoin.de öffentlich gemacht. Die Gesellschaft aus Herford nutzt für die Vermittlung von Bitcoins das Haftungsdach der Fidor Bank. Noch arbeitet die Fidor Bank allerdings defizitär und die Vermittlungsprovisionen aus dem Bitcoin-Handel dürften überschaubar sein. Für 2013 hatte Vorstandschef Matthias Kröner zuletzt ein „gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessertes Ergebnis“ in Aussicht gestellt. Für das kommende Jahr rechnet der frühere Chef der DAB Bank mit einem Überschuss „in signifikanter Höhe“. Der Börsenwert der Fidor Bank beträgt gegenwärtig rund 49 Mio. Euro. Anfang November waren es noch 36,5 Mio. Euro. Die Aktie eignet sich nur für risikobereite Investoren.
Die Analysten von Hauck & Aufhäuser sehen in der jüngsten Kurskorrektur von QSC eine günstige Einstiegsgelegenheit. Das Kursziel für den Anbieter von Telekomdienstleistungen aus Köln siedeln sie weiterhin bei 5,10 Euro an. Die QSC-Aktie hatte von Anfang Juni bis Oktober 2013 in der Spitze um 94 Prozent an Wert gewonnen und kostete zeitweise 5,10 Euro. Gegenwärtig ist das Papier des TecDAX-Konzerns wieder für 3,97 Euro zu haben. Die Neun-Monats-Zahlen lagen im Rahmen der Erwartungen von Hauck & Aufhäuser. Für 2015 rechnen die Experten mit einem Anstieg des Ergebnisses je Aktie von 0,19 auf 0,22 Euro. Damit käme das Papier auf ein optisch hohes 2015er-KGV von 18. Für 2013 kalkuliert Hauck & Aufhäuser mit einem Nettogewinn von 21,2 Mio. Euro – das entspricht einem Ergebnis je Aktie von 0,17 Euro. Nach Auffassung der Banker sollten Investoren jedoch im Hinterkopf haben, dass bekannte Bewertungsmultiplikatoren wie Enterprise Value/EBIT (Börsenwert plus Nettofinanzschulden in Relation zum Gewinn vor Zinsen und Steuern) oder das Kurs-Gewinn-Verhältnis sich bei QSC nicht unbedingt eignen, da die hohen Abschreibungen auf das frühere Stammgeschäft im Netzbereich die eigentliche Ertragsstärke verzerren. QSC wandelt sich vom Netzanbieter zum Spezialisten für Informations- und Telekommunikationsdienstleistungen (ITK).