Eine schöne Aufwärtsbewegung, ohne Überhitzungserscheinungen, zeigt seit Wochen der Aktienkurs von M.A.X. Automation. Inklusive Dividende gewann der Anteilschein der Maschinenbaugruppe in den vergangenen sechs Monaten um rund 20 Prozent an Wert. Die Analysten sind mit der aktuellen operativen Entwicklung sehr zufrieden, Equinet etwa hat Anfang Dezember 2017 die Kaufen-Einschätzung mit einem leicht erhöhten Kursziel von 9,40 Euro bestätigt. Demnach hätte der Titel noch ein Potenzial von rund zehn Prozent, was nicht übermäßig attraktiv klingt. Andererseits hat M.A.X. Automation nach Auffassung von boersengefluester.de durchaus das Potenzial, für eine positive Überraschung zu sorgen.
Zudem ist die Bewertung des im Prime Standard gelisteten Unternehmens noch vergleichsweise geerdet. Vor Abzug von Sonderabschreibungen aus Firmenkäufen rechnet Vorstand Daniel Fink für 2017 mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern in einer Spanne von 22 bis 25 Mio. Euro – nach 17,4 Mio. Euro im Jahr zuvor. Dem steht zurzeit eine Marktkapitalisierung von gut 257 Mio. Euro entgegen. Zu berücksichtigen sind freilich noch die Netto-Finanzverbindlichkeiten von zuletzt 78,5 Mio. Euro. Wichtigstes Segment von M.A.X. ist – mit einem Umsatzanteil von nahezu drei Viertel – die Industrie-Automation. Wesentlicher Treiber der Düsseldorfer bleiben hier die Aufträge aus dem Automobilbereich, zumal es sich mitunter um zukunftsträchtige Themen wie Elektromobilität oder Fahrerassistenzsysteme handelt.
Um die Position zu stärken, hat M.A.X. kurz vor Jahresende 2017 den italienischen Maschinenbauer RCM für einen unteren einstelligen Millionen-Euro-Betrag übernommen. Im zweiten Segment Umwelttechnik läuft es umsatztechnisch nicht ganz so dynamisch, hier zeigen jedoch die Kostensenkungsmaßnahmen Wirkung. Vor Ausbruch der Finanzkrise galt die Tochter Vecoplan sogar einmal als heißer Kandidat für einen Börsengang. Mit Abstand größter Aktionär von MAX Automation ist die Hamburger Günther-Gruppe, die auch bei Lotto24 mit einem knappen Drittel engagiert ist. Vermutlich ist das auch die Querverbindung zur Beteiligungsgesellschaft Scherzer & Co., die ebenfalls nennenswerte Stückzahlen von MAX Automation im Depot hat und lange Zeit maßgeblich bei Lotto24 investiert war. Die Jahreszahlen von M.A.X. Automation sind für Ende März angesetzt. Für boersengefluester.de bleibt der Titel ein überdurchschnittlich interessantes Investment aus dem Wachstumsbereich Automatisierung.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 376,18 | 403,99 | 425,49 | 307,00 | 349,08 | 409,19 | 397,37 | |
EBITDA1,2 | 28,87 | -20,25 | -0,89 | 5,66 | 25,72 | 25,72 | 34,56 | |
EBITDA-Marge3 | 7,67 | -5,01 | -0,21 | 1,84 | 7,37 | 6,29 | 8,70 | |
EBIT1,4 | 20,19 | -42,14 | -15,80 | -19,49 | 11,56 | 21,99 | 19,16 | |
EBIT-Marge5 | 5,37 | -10,43 | -3,71 | -6,35 | 3,31 | 5,37 | 4,82 | |
Jahresüberschuss1 | 14,13 | -43,56 | -35,48 | -26,33 | -0,89 | 14,97 | 15,18 | |
Netto-Marge6 | 3,76 | -10,78 | -8,34 | -8,58 | -0,26 | 3,66 | 3,82 | |
Cashflow1,7 | 18,69 | 20,55 | -20,88 | 32,03 | 27,67 | -2,87 | 17,19 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,50 | -1,32 | -1,18 | -0,90 | -0,05 | 0,39 | 0,37 | |
Dividende8 | 0,15 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |
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