Gerade einmal drei Monate ist es her, dass wir (HIER) auf die relativ moderate Bewertung der Aktie von PVA Tepla hingewiesen haben. Ein Volltreffer: Seitdem ist der Aktienkurs des Spezialmaschinenbauers um mehr als 100 Prozent in die Höhe geschossen. Insbesondere die guten Meldungen aus dem Halbleiterbereich – zuletzt etwa von Siltronic – elektrisieren die Anleger. Immerhin stellt PVA Tepla unter anderem Anlagen zur Herstellung von Silizium-Kristallen für die Chipbranche sowie Plasmaanlagen zur Oberflächenreinigung bei der Herstellung ultradünner Wafer her. Auf dem mittlerweile erreichten Kursniveau von fast 7 Euro – entsprechend einer Marktkapitalisierung von 150 Mio. Euro – muss sich die Gesellschaft aus Wettenberg in der Nähe von Gießen aber schon mächtig anstrengen, um die Erwartungen des Kapitalmarkts zu erfüllen. Bislang stellt der Vorstand für 2017 Umsätze von 85 Mio. Euro bei einer EBITDA-Marge von sechs Prozent in Aussicht. Demnach könnte es im laufenden Jahr auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von mindestens 5 Mio. Euro hinauslaufen. Der Q3-Bericht ist für den 10. November angesetzt.
Angesichts der mächtigen Performance der Aktie ist beinahe zu erwarten, dass PVA Tepla die Messlatte für 2017 ein Stück höher legt. In der Vergangenheit war die Gesellschaft ohnehin schon deutlich profitabler, und erzielte regelmäßig EBITDA-Margen im zweistelligen Bereich. 2013 rutsche PVA Tepla jedoch tief in die Verlustzone und musste das Geschäft kräftig restrukturieren. Diese zum Teil sehr schmerzlichen Projekte zahlen sich jetzt aus. Trotzdem sollten Anleger nicht die Bodenhaftung verlieren. Momentan wird der im Prime Standard gelistete Titel bereits mit dem Faktor 25, bezogen auf die Relation von Enterprise Value (Marktkapitalisierung plus Netto-Finanzschulden) zu dem für 2018 erwarteten EBITDA, gehandelt. Raum für ein oder zwei enttäuschende Quartale ist da nicht vorhanden. Wir stufen den Titel von “Kaufen” auf “Halten” zurück.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 85,36 | 96,78 | 130,97 | 137,04 | 155,74 | 205,23 | 263,45 | |
EBITDA1,2 | 5,48 | 12,28 | 16,21 | 22,75 | 23,03 | 30,03 | 41,53 | |
EBITDA-Marge3 | 6,42 | 12,69 | 12,38 | 16,60 | 14,79 | 14,63 | 15,76 | |
EBIT1,4 | 3,03 | 9,47 | 12,31 | 18,52 | 18,33 | 25,09 | 34,38 | |
EBIT-Marge5 | 3,55 | 9,79 | 9,40 | 13,51 | 11,77 | 12,23 | 13,05 | |
Jahresüberschuss1 | 5,59 | 5,97 | 7,71 | 12,73 | 12,16 | 17,66 | 24,42 | |
Netto-Marge6 | 6,55 | 6,17 | 5,89 | 9,29 | 7,81 | 8,60 | 9,27 | |
Cashflow1,7 | 38,97 | 11,65 | -0,59 | 8,06 | 58,86 | -14,07 | 2,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,26 | 0,27 | 0,35 | 0,59 | 0,56 | 0,81 | 1,12 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: BDO |
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