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Als erste Scale-Neuemission sorgte IBU-tec advanced materials Ende März 2017 noch für Schlagzeilen in der Finanzpresse. Mittlerweile ist es vergleichsweise ruhig geworden um das Spezialchemie-Unternehmen. Nach einer starken Anfangsphase tauchte der Aktienkurs ab und sackte zwischenzeitlich sogar unter das Ausgabeniveau von 16,50 Euro. Allmählich berappelt sich die Notiz aber wieder. Ohnehin kann boersengefluester.de die maue Performance nicht ganz nachvollziehen. In Branchenkreisen genießt IBU-tec einen erstklassigen Ruf. Das IPO diente in erster Linie dazu, das künftige Wachstum finanziell zu untermauern. Immerhin stößt die Gesellschaft am Stammsitz in Weimar zunehmend an ihre Kapazitätsgrenzen. Hinzu kommt, dass die Kulturstadt Weimar nicht wirklich als Chemiestandort prädestiniert ist. Dementsprechend sucht IBU-tec-Vorstand Ulrich Weitz nach neuen Kapazitäten – sprich er ist Akquisitionsschau. „Erste Ergebnisse hieraus erwarten wir spätestens 2018“, sagt Weitz. Mit erfolgreicher Umsetzung verspricht er sich dann „einen signifikanten Wachstumsschub“ für das Unternehmen. Geduld sollte sich für Anleger also auszahlen.
Vermutlich ist momentan sogar eine gute Zeit, um weitere Stücke einzusammeln. „Unser Unternehmen hat sich in den ersten sechs Monaten des Jahres positiv entwickelt“, betont Weitz. Dabei spielt der Manager insbesondere auf die Verschiebung der Erlösquellen hin zu Batteriewerkstoffen für den Bereich Elektromobilität an. Gleichwohl bleiben die Halbjahreszahlen stark geprägt von den finanziellen Belastungen aus dem Börsengang, die bei IBU-tec mit gut 1,5 Mio. Euro anzusetzen sind. So knickte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 2,46 Millionen Euro auf nur noch 381.000 Euro ein. Selbst bereinigt um die IPO-Aufwendungen, bleibt beim Betriebsergebnis jedoch ein Minus von 22 Prozent auf 1,91 Mio. Euro. Das Rückgang hängt unter anderem jedoch mit höheren Personalkosten im Zuge der Wachstumsanstrengungen zusammen. Guter deutscher Mittelstand investiert eben auch, während viele Börsianer im Quartalstakt denken. Bilanziell hat der Börsengang derweil maßgeblich dazu beigetragen, dass IBU-tec zum Halbjahr ein Eigenkapital von rund 30,1 Mio. Euro vorzuweisen hat, so dass die Aktie – bei einer Marktkapitalisierung von gegenwärtig 71 Mio. Euro – auch unter Kurs-Buchwert-Aspekten vernünftig eingestuft ist.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 16,81 | 46,57 | 48,45 | 32,96 | 44,09 | 53,94 | 48,23 | |
EBITDA1,2 | 2,66 | 6,91 | 7,12 | 6,98 | 5,53 | 6,69 | 2,96 | |
EBITDA-Marge3 | 15,82 | 14,84 | 14,70 | 21,18 | 12,54 | 12,40 | 6,14 | |
EBIT1,4 | 0,30 | 2,55 | 1,95 | 2,08 | 0,94 | 1,94 | -1,79 | |
EBIT-Marge5 | 1,78 | 5,48 | 4,03 | 6,31 | 2,13 | 3,60 | -3,71 | |
Jahresüberschuss1 | 0,17 | 2,33 | 0,87 | 1,00 | -0,24 | 1,29 | -2,49 | |
Netto-Marge6 | 1,01 | 5,00 | 1,80 | 3,03 | -0,54 | 2,39 | -5,16 | |
Cashflow1,7 | 0,78 | 3,31 | 4,23 | 4,47 | -1,13 | -3,27 | 2,41 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,04 | 0,35 | 0,22 | 0,25 | -0,05 | 0,27 | -0,52 | |
Dividende8 | 0,13 | 0,20 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,04 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: KPMG |
Zählen mag man die Serie an Gewinnwarnungen bei NanoFocus schon längst nicht mehr. Dabei gab es zuletzt die Hoffnung, dass mit dem Einstieg des Messtechnikspezialisten Carl Mahr endlich die nötige Stabilität bei NanoFocus einkehrt. Zudem bestätigte Finanzvorstand Joachim Sorg erst Ende Juni auf der Hauptversammlung die Prognose, wonach im laufenden Jahr bei Erlösen von mindestens 13 Mio. Euro mit einer EBITDA-Marge von zehn Prozent und einer EBIT-Rendite von rund fünf Prozent zu rechnen sei – auch ohne mögliche Großaufträge. Nun schon wieder ein Rückzieher: Aufgrund zusätzlicher Abschreibungen auf die Ende 2015 erworbene Breitmeier Messtechnik und die zum Verkauf stehende mikroskin (Hautsensorik) wird das Ergebnis vor Zinsen und Steuern vermutlich nur „Break-Even-Niveau“ erreichen. Die EBITDA-Marge setzt Sorg nun bei acht Prozent an. Erstaunlicherweise blieb eine negative Kursreaktion auf die neuerliche Hiobsbotschaft zunächst aus. Andererseits hat sich der Aktienkurs bereits in den Wochen zuvor von seiner hässlichen Seite gezeigt. Beinahe so, als ob einige Investoren die Meldung haben kommen sehen. Ist leider so: Mit einer Marktkapitalisierung von nicht einmal 14 Mio. Euro, einer über Jahre mauen operativen Entwicklung gehört NanoFocus eigentlich nicht an die Börse – von der mangelhaften Prognosequalität des Managements ganz zu schweigen. Dabei bewegt sich die Gesellschaft eigentlich in einem wachstumsstarken Markt. Momentan bleiben Übernahmehoffnungen der einzige Kurstreiber für NanoFocus-Aktionäre.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Einmal mehr stellt die Maschinenfabrik Berthold Hermle ihre Extraklasse unter Beweis. Nach Ablauf des ersten Halbjahrs 2017 kommt der Fräsmaschinenhersteller – trotz der enorm hohen Vergleichsbasis – nochmals auf ein Umsatzplus von 3,2 Prozent auf 188,0 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis lag mit 40,2 Mio. Euro ebenfalls leicht über dem entsprechenden Vorjahreswert von 39,8 Mio. Euro. Dabei schultert Hermle weiterhin enorme Investitionen für das Bearbeitungszentrum am Firmensitz in Gosheim sowie die neue Produktionshalle und das Verwaltungsgebäude im rund 20 Kilometer entfernten Zimmern ob Rottweil. Für das Gesamtjahr hält der Vorstand nun einen Umsatz auf Vorjahreshöhe von knapp 394 Mio. Euro für wahrscheinlich. Das operative Ergebnis soll dabei „auf oder etwas unter dem Vorjahresniveau“ von 99,8 Mio. Euro liegen. Dabei hatte Hermle die Anleger im Geschäftsbericht für 2016 noch auf einen Erlösrückgang im oberen einstelligen Prozentbereich und ein dazu überproportionales Ergebnisminus eingestellt. Rein fundamental läuft es bei dem Unternehmen also wieder einmal viel besser, als zunächst kommuniziert. Für so viel Qualität müssen Investoren aber auch ungewöhnliche Bewertungen akzeptieren – zumal ohnehin nur die nicht stimmberechtigten Vorzüge notiert sind. Immerhin werden aber selbst die mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von annähernd neun gehandelt. Dafür sind die Chancen gestiegen, dass Hermle für 2017 den hohen Dividendensatz von 12,85 Euro je Aktie (0,85 Euro Basisdividende plus 12,00 Euro Bonus) konstant hält. Damit käme das Papier auf eine Rendite von knapp 3,8 Prozent. Es bleibt dabei: Hermle gehört zur Gruppe von Aktien, die man eher vererbt als verkauft.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 402,01 | 452,92 | 463,10 | 296,94 | 375,98 | 474,07 | 532,32 | |
EBITDA1,2 | 106,80 | 121,74 | 124,59 | 64,59 | 85,89 | 110,85 | 127,40 | |
EBITDA-Marge3 | 26,57 | 26,88 | 26,90 | 21,75 | 22,84 | 23,38 | 23,93 | |
EBIT1,4 | 98,99 | 111,73 | 114,20 | 54,18 | 74,60 | 99,62 | 115,83 | |
EBIT-Marge5 | 24,62 | 24,67 | 24,66 | 18,25 | 19,84 | 21,01 | 21,76 | |
Jahresüberschuss1 | 73,33 | 87,47 | 84,21 | 40,08 | 54,91 | 71,79 | 87,57 | |
Netto-Marge6 | 18,24 | 19,31 | 18,18 | 13,50 | 14,61 | 15,14 | 16,45 | |
Cashflow1,7 | 82,00 | 93,31 | 71,70 | 43,19 | 36,39 | 90,52 | 92,05 | |
Ergebnis je Aktie8 | 14,70 | 17,53 | 16,88 | 8,06 | 11,02 | 14,40 | 17,55 | |
Dividende8 | 15,05 | 15,05 | 5,05 | 5,05 | 9,05 | 11,05 | 15,05 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: RSM Ebner Stolz |