Einmal mehr stellt der Spezialkamerahersteller Basler seine Extraklasse unter Beweis und setzt die eigenen Erwartungen an das laufende Geschäftsjahr deutlich herauf. So rechnet die Gesellschaft aus Ahrensburg für 2017 mittlerweile mit Erlösen zwischen 140 und 150 Mio. Euro (zuvor: 120 bis 130 Mio. Euro) und einer rekordverdächtigen Marge vor Steuern von 15 bis 18 Prozent (bislang: 13 bis 15 Prozent). Demnach sollte der Gewinn vor Steuern für 2017 in einer Bandbreite von 21 bis 27 Mio. Euro anzusiedeln sein. Unterm Strich kalkuliert boersengefluester.de mit einem Jahresüberschuss von knapp 18,5 Mio. Euro. Das ist ein stattlicher Wert und toppt auch die bisherigen Konsensschätzungen der Analysten. Allerdings – und das ist die Kehrseite der Medaille – hatte der Markt ohnehin auf eine markante Prognoseanhebung spekuliert und einzelne Prognosen – etwa die von Warburg Research – sehen für 2017 schon jetzt noch höhere Gewinnregionen. Anders sind Kursregionen von in der Spitze 140 Euro, die eine Marktkapitalisierung von bis zu 490 Mio. Euro bedeuten, nicht zu erklären. Bewertungstechnisch bewegt sich der Anteilschein von Basler also auch nach dem verbesserten Ausblick in sehr sportlichen Kreisen. Ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von fast 24 (auf 2019er-Basis) muss man jedenfalls mögen.
Und selbst unter Berücksichtigung des Netto-Finanzguthabens von mehr als 9 Mio. Euro und mit Blick auf das für 2019 zu erwartende Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kommt der Small Cap auf ein Multiple von knapp zwölf. Keine Frage: Die Wachstumsstory von Basler ist komplett intakt, aber wir bleiben dabei: Der Kurs nimmt zurzeit zu viele gute Nachrichten vorweg. In den Himmel wachsen die Bäume schließlich auch bei Basler nicht. So werden die Auftragseingänge nach dem Katapultstart in den kommenden beiden Quartalen vermutlich eher rückläufig sein. Angesichts des starken Kurstrends Richtung Norden bleibt der Titel für uns grundsätzlich eine Halten-Position. Aber auch Gewinnmitnahmen können vermutlich nicht schaden.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 150,20 | 150,00 | 161,96 | 170,46 | 214,73 | 272,20 | 203,10 | |
EBITDA1,2 | 39,65 | 35,97 | 29,96 | 34,57 | 44,53 | 45,77 | 1,70 | |
EBITDA-Marge3 | 26,40 | 23,98 | 18,50 | 20,28 | 20,74 | 16,81 | 0,84 | |
EBIT1,4 | 30,48 | 24,83 | 17,02 | 20,06 | 28,36 | 28,93 | -21,90 | |
EBIT-Marge5 | 20,29 | 16,55 | 10,51 | 11,77 | 13,21 | 10,63 | -10,78 | |
Jahresüberschuss1 | 21,63 | 17,01 | 12,87 | 15,11 | 20,76 | 21,36 | -13,81 | |
Netto-Marge6 | 14,40 | 11,34 | 7,95 | 8,86 | 9,67 | 7,85 | -6,80 | |
Cashflow1,7 | 28,39 | 27,00 | 24,75 | 37,32 | 25,33 | 12,40 | 4,23 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,75 | 0,59 | 0,43 | 0,50 | 0,69 | 0,71 | -0,45 | |
Dividende8 | 0,22 | 0,18 | 0,09 | 0,19 | 0,21 | 0,14 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: BDO |
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