Auf Präsentationen – wie zuletzt bei der Lang & Schwarz Small Cap Conference – hinterlässt das Management von Capital Stage regelmäßig einen erstklassigen Eindruck. Insbesondere für Anleger, die Wert auf eine ansprechende und gut prognostizierbare Dividende legen, ist der Anteilschein des Solar- und Windparkbetreibers ein solides Investment. Allerdings hatte der vor einiger Zeit mit Chorus Clean Energy zusammengegangene SDAX-Konzern am 18. Mai 2017 bereits seine Hauptversammlung, so dass das Dividendenargument auf kurze Sicht momentan nicht unbedingt zieht. Interessante Alternativen in Sachen Wind- und Solarenergie sind freilich PNE Wind und Energiekontor, die – neben dem klassischen Projektgeschäft – jeweils auch den Eigenbetrieb forcieren. Diese Strategie bindet zwar mehr Kapital, sorgt andererseits aber für stabile Cashflows. Gerade vor dem Hintergrund der extrem schwankenden Projektzyklen ist das oft ein schlagendes Argument für Investoren. Einen geerdeten Eindruck machte auf der von GBC veranstalteten MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz zuletzt aber auch Steven De Proost, CEO von 7C Solarparken. Die in Bayreuth ansässige Gesellschaft ist ein reiner Solarparkbetreiber und versucht stets, den Wirkungsgrad der neu zugekauften Anlagen zu verbessern. „Das ist die DNA der Gesellschaft“, sagt De Proost. Finanziert werden die Deals im Normalfall mit einem Fremdkapitalanteil von 75 Prozent.
Regional liegt der Schwerpunkt ganz klar auf Bayern und Sachsen. Eine Expansion nach Südeuropa kommt für 7C aufgrund der mitunter unsicheren rechtlichen Rahmenbedingungen nicht in Frage. Die typischen Parks des aus der früheren Colexon Energy hervorgegangen Unternehmens haben eine Spitzenleistung von 1 bis 5 Megawatt. „In dieser Größenordnung sind Wettbewerber wie Capital Stage oder Pensionsfonds nicht aktiv“, sagt De Proost. So beginnt Capital Stage beispielsweise überhaupt erst ab Größenordnungen von 10 Megawatt zu investieren. Insgesamt betreiben die Hamburger zurzeit Solar- und Windparks mit einer Gesamtleistung von mehr als 1.250 Megawatt – bei einer Marktkapitalisierung von zurzeit annähernd 781 Mio. Euro. Zum Vergleich: Die Spitzenleistung der Anlagen von 7C Solar türmt sich zurzeit auf knapp 106 Megawatt, was wiederum mit einem Börsenwert von 111 Mio. Euro korrespondiert. Faustformel in dem Sektor: 1 Mio. Euro MarketCap = 1 Megawatt. Für De Proost ist der Sprung über die Marke von 100 Mio. Euro bereits ein wichtiger Schritt Richtung zusätzlicher Visibilität am Kapitalmarkt, doch der Belgier will höher hinaus. Im kommenden Jahr soll der Sprung von einem „Tier 2-Unternehmen“ zu einem „Tier 3-Unternehmen“ gelingen.
Das heißt: 7C Solar will in die Gruppe der Unternehmen mit einem Börsenwert von mehr als 200 Mio. Euro vorstoßen – bei einem Ausbau des Portfolios auf mindestens 200 Megawatt. Wie genau das Vorhaben umgesetzt werden soll, ist freilich noch offen. Denkbar ist ein entsprechender Portfoliokauf in Deutschland oder aber die Übernahme eines Unternehmens. Mit anderen Worten: Es wird etwas kommen, man weiß nur nicht, was. So sicher wie das Amen in der Kirche ist aber, dass 7C für die Umsetzung der Wachstumspläne den Kapitalmarkt weiterhin in Anspruch nehmen wird. Interessant: Die Analysten von Warburg Research haben jüngst die Coverage der 7C-Aktie mit einer 45 Seiten umfassenden Studie (Kaufen mit Kursziel 2,90 Euro) aufgenommen. Zudem will De Proost die Gesellschaft als Dividendenzahler positionieren. Auf der MKK ließ er durchblicken, dass ab 2018 (zahlbar für 2017) eine Gewinnbeteiligung von 0,10 Euro pro Anteilschein realistisch ist: „Rund 20 Prozent des Cashflows sollen als Dividende gezahlt werden.“ Damit käme der Titel auf eine Rendite von rund vier Prozent, was sogar leicht oberhalb von Capital Stage liegen würde.
Insgesamt bleibt die 7C-Aktie damit eine interessante Alternative zu dem – sicherlich spürbar konservativeren – Anteilschein von Capital Stage. Inklusive der Netto-Finanzverbindlichkeiten von knapp 159 Mio. Euro kommt 7C Solarparken auf einen Unternehmenswert von rund 270 Mio. Euro. Damit wird die Gesellschaft also etwa mit dem Zehnfachen des für 2017 in Aussicht gestellten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von gut 27 Mio. Euro gehandelt. Zum Vergleich: Capital Stage kommt hier auf einen entsprechenden Multiplikator von rund 13.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 32,99 | 40,32 | 43,12 | 50,59 | 56,22 | 85,80 | 69,82 | |
EBITDA1,2 | 29,86 | 35,08 | 38,12 | 42,93 | 48,63 | 74,72 | 61,61 | |
EBITDA-Marge3 | 90,51 | 87,00 | 88,40 | 84,86 | 86,50 | 87,09 | 88,24 | |
EBIT1,4 | 12,57 | 15,27 | 14,46 | 13,25 | 17,49 | 40,16 | 21,76 | |
EBIT-Marge5 | 38,10 | 37,87 | 33,53 | 26,19 | 31,11 | 46,81 | 31,17 | |
Jahresüberschuss1 | 6,04 | 5,95 | 7,98 | 5,61 | 10,58 | 24,46 | 11,44 | |
Netto-Marge6 | 18,31 | 14,76 | 18,51 | 11,09 | 18,82 | 28,51 | 16,39 | |
Cashflow1,7 | 26,94 | 29,38 | 34,22 | 44,65 | 46,83 | 61,78 | 45,02 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,14 | 0,12 | 0,14 | 0,08 | 0,14 | 0,31 | 0,12 | |
Dividende8 | 0,10 | 0,11 | 0,11 | 0,11 | 0,11 | 0,12 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Baker Tilly |
Foto: pixabay
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 222,43 | 248,79 | 273,82 | 292,30 | 332,70 | 487,34 | 469,64 | |
EBITDA1,2 | 166,77 | 186,89 | 217,63 | 224,82 | 256,40 | 376,50 | 332,67 | |
EBITDA-Marge3 | 74,98 | 75,12 | 79,48 | 76,91 | 77,07 | 77,26 | 70,84 | |
EBIT1,4 | 100,39 | 113,68 | 132,23 | 132,16 | 149,05 | 161,87 | 163,07 | |
EBIT-Marge5 | 45,13 | 45,69 | 48,29 | 45,21 | 44,80 | 33,22 | 34,72 | |
Jahresüberschuss1 | 39,96 | 47,04 | 63,45 | 68,29 | 77,00 | 83,60 | 58,73 | |
Netto-Marge6 | 17,97 | 18,91 | 23,17 | 23,36 | 23,14 | 17,15 | 12,51 | |
Cashflow1,7 | 153,04 | 174,28 | 189,32 | 212,95 | 251,94 | 327,24 | 234,88 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,29 | 0,31 | 0,43 | 0,43 | 0,52 | 0,48 | 0,33 | |
Dividende8 | 0,20 | 0,24 | 0,26 | 0,28 | 0,30 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |