Mit der Barkapitalerhöhung im Volumen von brutto knapp 5 Mio. Euro hat Vita 34 nun auch den dritten und letzten Finanzierungsbaustein zur Übernahme der Seracell Pharma erfolgreich über die Bühne gebracht. Dem Vernehmen nach hat „die große Mehrheit“ der Anleger ihr Bezugsrecht ausgeübt. „Der Rest der Aktien wurde bei qualifizierten Anlegern platziert“, teilt der Nabelschnurblutbankbetreiber aus Leipzig mit. Bemerkenswert ist der Verlauf der Barkapitalerhöhung gleich aus mehreren Gründen: Zum einen war nicht unbedingt zu erwarten, dass so viele Aktionäre bei der Maßnahme mitziehen, immerhin gab es im Zusammenhang mit der Akquisition interne Reibungen, die in der Demission des damaligen Vorstandsvorsitzenden Dr. André Gerth mündeten. Zudem deuten die Formulierungen zum Abschluss der Kapitalerhöhung darauf hin, dass die von Michael Köhler, dem CEO von Shop Apotheke Europe, über sein Investmentvehikel MK Beleggingsmaatschappij Venlo B.V. (MKBV) abgegebene Abnahmeverpflichtung von nicht bezogenen jungen Aktien im Volumen von bis zu knapp 3 Mio. Euro – geknüpft an einen maximalen Bezugspreis von 6,50 Euro je neuer Aktie – vermutlich nur zu einem eher kleinen Teil eingelöst werden musste.
Zur Einordnung: Vor der jüngsten Finanzierungsrunde hielt MKBV rund 9,4 Prozent an Vita 34. Die obligatorischen Stimmrechtsmitteilungen werden hier demnächst Klarheit bringen. Positiv für alle Anleger ist definitiv die jüngste Kursentwicklung. Zum Zeitpunkt der Ankündigung der Kapitalerhöhung zu 6,10 Euro notierte Vita 34 bei 6,80 Euro. Ein Discount von rund zehn Prozent auf die damalige Notiz ist für eine solche Finanzierungsmaßnahme wohl fair gepreist. Umso erstaunlicher, dass der Kurs während der Kapitalerhöhung in der Spitze bis auf gut 8,30 Euro kletterte. Offenbar haben die Investoren großes Vertrauen in die weitere operative Entwicklung unter dem neuen CEO Dr. Wolfgang Knirsch. Dementsprechend erfreut ist Knirsch auch über den Verlauf der Kapitalerhöhung: „Die hohe Nachfrage unserer Aktionäre und von Investoren verdeutlicht, wie positiv unsere Strategie am Kapitalmarkt aufgenommen wird. Die Integration von Seracell verläuft bereits voll nach Plan und wir sind zuversichtlich, sie bis Jahresende weitestgehend umzusetzen.“
Auf Basis der neuen Aktienzahl von 4.145.959 Stück kommt die im Prime Standard gelistete Vita 34 auf einen Börsenwert von gut 33,7 Mio. Euro. Nächster Schritt mit Blick auf den Kapitalmarkt ist eine – um die Effekte von Seracell – aktualisierte Planung der Geschäftszahlen. Boersengefluester.de bleibt bei der positiven Einschätzung für den Titel.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 19,19 | 20,41 | 19,93 | 20,07 | 28,42 | 68,94 | 77,06 | |
EBITDA1,2 | 1,85 | 4,72 | 5,43 | 5,34 | 0,81 | -3,56 | 5,57 | |
EBITDA-Marge3 | 9,64 | 23,13 | 27,25 | 26,61 | 2,85 | -5,16 | 7,23 | |
EBIT1,4 | 0,14 | 2,63 | 2,45 | 2,38 | -3,07 | -27,28 | -3,12 | |
EBIT-Marge5 | 0,73 | 12,89 | 12,29 | 11,86 | -10,80 | -39,57 | -4,05 | |
Jahresüberschuss1 | -0,33 | 0,83 | 0,72 | 1,50 | -3,93 | -27,38 | -2,03 | |
Netto-Marge6 | -1,72 | 4,07 | 3,61 | 7,47 | -13,83 | -39,72 | -2,63 | |
Cashflow1,7 | 1,53 | 4,60 | 6,32 | 3,98 | 2,73 | -4,49 | 9,15 | |
Ergebnis je Aktie8 | -0,09 | 0,20 | 0,18 | 0,37 | -0,63 | -1,71 | -0,12 | |
Dividende8 | 0,16 | 0,16 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |