[sws_green_box box_size=”585″] Die Anleger haben das Warten satt. Auf die Meldung, dass der chinesische Hersteller von Papier und Pappe für die Verpackungsindustrie wieder einmal mit der Kapitalbeschaffung gescheitert ist, verlor die Aktie um rund 15 Prozent an Wert. Die Quartalszahlen von Youbisheng Green Paper hielten sich hingegen im Rahmen der Erwartungen. [/sws_green_box]
Noch zwei bis drei Jahre warten müssen Youbisheng-Aktionäre nun auf den Umsatz- und Gewinnsprung. Seit Jahren produziert das Unternehmen an der Kapazitätsgrenze. Mit dem Output der einen Papiermaschine in Quanzhouin im Südosten Chinas und zugekauftem Material schafft Youbisheng maximal einen Jahresumsatz von 100 Mio. Euro. Die Profitabilität mit einer Netto-Umsatzrendite (Jahresüberschuss zu Umsatz) von gut 18 Prozent ist vorzeigbar. Daher möchten die Chinesen expandieren und ihre Produktionskapazität verdoppeln. Doch eine weitere Papiermaschine kostet viel Geld. Knapp 80 Mio. Euro veranschlagt das Unternehmen für Grundstück, Gebäude und Maschinen. Das hat Youbisheng nicht. Der Börsengang im Sommer 2011 brachte gerade einmal eine gute Mio. Euro in die Kasse. Bisher blieben alle Versuche, den Kapitalmarkt anzuzapfen erfolglos. Nun scheiterte auch die Emission einer Anleihe, obwohl Youbisheng bereit war, 13,5 Prozent jährlich an Zinsen zu berappen.
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Momentan hat das Unternehmen bereits mehr als 20 Mio. Euro investiert. Knapp 40 Mio. liegen auf der hohen Kante. Um die restlichen 30 Mio. Euro aus dem Cashflow zu erwirtschaften, wird es noch zwei bis drei Jahre dauern. Im ersten Quartal 2014 flossen schon mal gut 6 Mio. Euro frisches Geld in die Kasse. Der Nettogewinn erreichte fast 4 Mio. Euro bei einem Umsatz von gut 20 Mio. Euro. Wie vom Management prognostiziert, war das etwas weniger als im entsprechenden Vorjahresquartal. Weil die Kosten für das Rohmaterial, Altpapier, zurückgingen, mussten auch die Preise gesenkt werden – dieses Mal überproportional, so dass sich ein Umsatzrückgang um 2,7 Prozent und eine Gewinnabschwächung von fünf Prozent ergaben.
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Die wirtschaftlichen Aussichten für Youbisheng bleiben gut. Chinas Markt für Verpackungsmaterialien soll jährlich zwischen 12 und 14 Prozent wachsen. Davon kann das Unternehmen profitieren, wenn die Kapazitäten aufgestockt sind. Am Kapitalmarkt dagegen macht Youbisheng derzeit keine gute Figur. Anfang des Jahres wurde der Wirtschaftsprüfer unter fadenscheinigen Begründungen gewechselt. Dafür musste extra eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen werden. Ende Februar dann die Ankündigung der Anleiheemission, die eigentlich nach einem Monat abgeschlossen sein sollte und nun gescheitert ist. Mit der Kapitalmarkt-Kommunikation hapert es auch. Auf Nachfragen zu den veröffentlichten Abschlüssen muss man bei Youbisheng schon mal einige Wochen warten. Das ist alles nicht dafür angetan, die Aktie in absehbarer Zeit zu kaufen. Auf diesem Niveau lohnt aber auch ein Verkauf nicht mehr.
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