Getuschelt wurde über die neue Handelsplattform von YOC schon seit vielen Monaten. Nun ist der Mobile-Werbespezialist – ganz so wie zuletzt angekündigt – am 18. Januar 2018 mit VIS.X (siehe dazu auch die Animation HIER) live gegangen. Für CEO Dirk Kraus ist der Launch ein wichtiger Schritt, um YOC noch stärker Richtung AdTech – also quasi einem FinTech für die Werbebranche – zu positionieren. Die Berliner selbst sprechen von einem „Meilenstein in der Firmengeschichte“. Zudem betont Kraus: „Im Markt existiert eine große Nachfrage nach hochwirksamen Werbeformaten, die programmatisch eingekauft werden können. Unsere Plattform VIS.X löst diese Herausforderung.“ Beinahe selbstverständlich, dass in der offiziellen Pressemitteilung auch Marketing-Buzzwörter wie FirstMover, Skalierbarkeit, Brand-safe Premiuminventar nicht fehlen dürfen.
Auf dem Kapitalmarkt kann das Unternehmen damit wohl nur bedingt punkten, vielmehr kommt es nun darauf an, dass YOC mit Hilfe der der neuen Plattform den nachhaltigen Schwung in die Gewinnzone schafft. Die Experten von Solventis gehen in ihrer jüngsten Studie davon aus, dass YOC im laufenden Jahr auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 0,6 Mio. Euro kommen kann. Für 2019 rechnet Solventis dann mit einem EBITDA von 1,5 Mio. Euro. Zum Vergleich: Die aktuelle Marktkapitalisierung beträgt 29,3 Mio. Euro. Verglichen mit den Jahren 2013 bis 2014, als YOC gerade einmal gut 5 Mio. Euro auf die Waagschale brachte, ist das schon eine massive Verbesserung.
Bewertungstechnisch ist der Small Cap trotzdem noch nicht überhitzt – vorausgesetzt, CEO Kraus liefert die erhofften Ergebnisse. Solventis setzt das Kursziel für den im Prime Standard gelisteten Titel momentan bei 10 Euro an. Für boersengefluester.de bleibt die YOC-Aktie damit eine heiße Wette, an deren Ende die Übernahme durch einen größeren Wettbewerber stehen könnte. Anleger, denen YOC – auch wegen der noch immer schwachen Konzernbilanz – zu riskant ist, setzten derweil weiter auf den Anteilschein von ad pepper media.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 14,37 | 14,49 | 15,11 | 15,49 | 18,84 | 23,43 | 30,63 | |
EBITDA1,2 | -0,08 | 0,38 | 0,58 | 1,84 | 2,85 | 3,47 | 4,40 | |
EBITDA-Marge3 | -0,56 | 2,62 | 3,84 | 11,88 | 15,13 | 14,81 | 14,37 | |
EBIT1,4 | -0,36 | 0,09 | 0,02 | 1,13 | 2,01 | 2,33 | 2,93 | |
EBIT-Marge5 | -2,51 | 0,62 | 0,13 | 7,30 | 10,67 | 9,95 | 9,57 | |
Jahresüberschuss1 | -0,53 | -0,16 | -0,47 | 1,26 | 2,07 | 2,34 | 2,80 | |
Netto-Marge6 | -3,69 | -1,10 | -3,11 | 8,13 | 10,99 | 9,99 | 9,14 | |
Cashflow1,7 | 0,15 | -1,04 | 1,21 | 1,02 | 2,72 | 2,45 | 3,91 | |
Ergebnis je Aktie8 | -0,16 | -0,05 | -0,14 | 0,09 | 0,60 | 0,67 | 0,83 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Ernst & Young |
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