Beinahe schon zu den Klassikern auf boersengefluester.de zählt die Berichterstattung über Aktien, bei denen die Anleger vom beherrschenden Großaktionär eine Garantiedividende ausgezahlt bekommen. Im Regelfall handelt es sich dabei um attraktive Renditen, bei überschaubaren Risiken für den Aktienkurs. Letztlich sind die meisten Titel aus der Kategorie „Garantiedividende“ eine Art Anleihenersatz. Vermutlich der größte Nachteil ist dabei, dass viele dieser Aktien mittlerweile extrem markteng sind. Papiere wie ADM Hamburg, Alba oder Gelsenwasser eignen sich wohl nur für erfahrene Spezialwertekenner. Aber immerhin: Es gibt auch liquidere Werte wie MAN, DMG Mori, GSW Immobilien, Kabel Deutschland (Notiz in Hamburg) – oder künftig Wincor Nixdorf. Und gerade der Hersteller von Geld- und Briefmarkenautomaten oder auch Leergutrücknahmesystemen ist eine attraktive Option.
Nach der erfolgreichen Übernahmeofferte des US-Konzerns Diebold sollen die Aktionäre auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 26. September 2016 dem Abschluss eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags (BuG) zustimmen. Die wichtigsten Punkte für Privatanleger hierin sind eine jährliche Ausgleichszahlung von – nach jetzigem Stand – 2,85 Euro je Wincor-Aktie oder eine Barabfindung von 53,34 Euro pro Anteilschein. Zur Einordnung: Aktuell kostet der SDAX-Titel 62,35 Euro. Demnach käme das Papier auf eine Rendite von fast 4,6 Prozent. Und durch das alternative Barabangebot sollte bereits knapp 15 Prozent unter der gegenwärtigen Notiz ein wirksamer Puffer bestehen. Aber noch ist es nicht soweit, umgesetzt wird der BuG bei Wincor Nixdorf nämlich erst zum Geschäftsjahr 2016/17 (30. September). Die Garantiedividende würde demnach erstmals nach der HV Anfang 2018 (!) ausgezahlt.
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Auf der nächsten ordentlichen Hauptversammlung – vermutlich im Januar 2017 – wird noch einmal „ganz normal“ ausgeschüttet. Dabei gibt es über die Höhe der Dividende noch keine verlässlichen Aussagen. Zwar haben die Paderborner im noch laufenden Geschäftsjahr erhebliche operative Fortschritte gemacht, andererseits gab es aber noch immer enorme Belastungen aus der Restrukturierung und dem Übernahmeprozess durch Diebold . Zwar geht boersengefluester.de nicht davon aus, dass es erneut zu einer Nullrunde bei der Dividende kommt. Doch alle Beträge oberhalb von 1 Euro pro Aktie würde uns auch eher positiv überraschen. Nun: Anfang Dezember 2016 wird der Geschäftsbericht für 2015/16 veröffentlicht – dann sollte Klarheit herrschen. Als Joker-Spekulation können Anleger darauf setzen, dass Diebold in den kommenden Quartalen weitere Aktien von Wincor Nixdorf über die Börse kauft und perspektivisch auf einen Squeeze-out mit einer entsprechenden Abfindungsprämie schielt.
Summa summarum können Anleger mit Sicht auf 24 Monaten bei der Wincor-Aktie unserer Meinung nach nicht viel verkehrt machen – insbesondere bei möglicherweise auch mal wieder unruhigeren Börsenphasen. Zuversichtlich für die Wincor-Aktie sind auch die Analysten der UBS. Die Schweizer empfehlen den Titel – bei einem von 61 auf 74 Euro erhöhten Kursziel – weiterhin zum Kauf.
[sws_blue_box box_size=”640″]Hinweis in eigener Sache: In der Box “Investoren-Informationen” von boersengefluester.de taucht die Dividende von Wincor Nixdorf noch nicht auf. Grund: Gegenwärtig berechnen wir die Dividendenrendite auf Basis der Ausschüttung für 2015. Für die weit überwiegende Zahl der Unternehmen ist die Ausschüttung zwar bereits erfolgt. Aber auch in den kommenden Wochen gibt es noch einige Hauptversammlungen, wo über die Dividende für 2015 abgestimmt wird. Vermutlich im Spätherbst 2016 wird boersengefluester.de dann bei der Berechnungder Dividendenrendite auf 2016er-Basis umstellen.[/sws_blue_box]
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Foto: Wincor Nixdorf AG