Normalerweise gehen die Kurse der Stamm– und Vorzugsaktien von Westag & Getalit eine ganz enge Bindung ein. Ein Abstand von fünf Prozent ist schon ungewöhnlich, in der Regel liegt der Spread bei höchstens zwei Prozent. Oft auch deutlich weniger, wobei die stimmrechtslosen Vorzüge in der Regel etwas teurer sind als die Stämme. Hier spiegelt sich die um 6 Cent höhere Dividende wider, die es als Ausgleich für den Verzicht des Stimmrechts gibt. Andererseits sind die Handelsumsätze in den Stämmen meist ein gutes Stück höher als bei den breit gestreuten Vorzügen – obwohl die Schweizer Syntalit AG seit vielen Jahren gut drei Viertel der Stammaktien kontrolliert. Letztlich ist es fast ein wenig Geschmackssache, für welche Gattung man sich bei dem Anbieter von Türen, Materialien für den Innenausbau (Arbeitsflächen, Fensterbänke etc.) oder auch technischen Anwendungen, wie Schalungsplatten und Industrieböden, entscheidet.
Fakt ist: Beide Aktien bieten eine weit überdurchschnittliche Dividendenrendite von rund vier Prozent und notieren nicht übermäßig weit vom Buchwert entfernt. Bei boersengefluester.de gehört Westag & Getalit bereits seit längerer Zeit zum Favoritenkreis – zumindest, wenn es darum geht, Substanz, Rendite und einen vernünftigen Preis unter einen Hut zu bringen. Stramme Wachstumsanhänger kommen bei dem Bauzulieferer dagegen nicht unbedingt auf ihre Kosten, dafür treten Umsatz und Gewinn einfach zu sehr auf der Stelle. Für das laufende Jahr kalkuliert der Vorstand bei leicht steigenden Erlösen mit einem Ergebnis auf Vorjahresniveau. Das hört sich zunächst einmal nicht sonderlich prickelnd an, allerdings befindet sich der Gewinn zurzeit eher auf Hochplateau. Fürchterlich viel Spielraum nach oben dürfte da nicht sein. Darauf deuten auch die Q1-Zahlen hin. Bemerkenswert ist dennoch, wie gut sich die Aktien des Unternehmens aus Rheda-Wiedenbrück zurzeit entwickeln. Immerhin steht für beide Papiere ein Kursplus von fast 20 Prozent seit Jahresbeginn zu Buche. Und die Chancen stehen gut, dass die Aufwärtsbewegung noch eine Weile anhält. Die Hauptversammlung findet am 27. Juni 2017 statt – noch ist also genügend Zeit, sich hier zu positionieren. Dabei gehört Westag & Getalit ohnehin in die Kategorie Langfristinvestment.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 234,41 | 233,18 | 230,70 | 229,13 | 224,33 | 236,61 | 213,69 | |
EBITDA1,2 | 18,36 | 18,51 | 15,51 | 17,49 | 10,28 | 10,39 | 13,10 | |
EBITDA-Marge3 | 7,83 | 7,94 | 6,72 | 7,63 | 4,58 | 4,39 | 6,13 | |
EBIT1,4 | 8,34 | 5,24 | 8,87 | 3,93 | -2,01 | 1,03 | 4,42 | |
EBIT-Marge5 | 3,56 | 2,25 | 3,85 | 1,72 | -0,90 | 0,44 | 2,07 | |
Jahresüberschuss1 | 6,52 | 4,51 | 6,71 | 2,05 | -3,27 | -0,46 | 2,72 | |
Netto-Marge6 | 2,78 | 1,93 | 2,91 | 0,89 | -1,46 | -0,19 | 1,27 | |
Cashflow1,7 | 12,17 | 9,20 | 14,96 | 20,91 | 13,02 | 10,34 | 15,67 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,19 | 0,81 | 1,22 | 0,38 | -0,68 | -0,12 | 0,60 | |
Dividende8 | 0,74 | 0,12 | 0,60 | 0,34 | 0,00 | 0,90 | 0,90 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: - |
Foto: Westag & Getalit AG