Wenige Tage vor der Hauptversammlung am 6. Juli 2018 in der IHK Düsseldorf hat das an die Börse zurückgekehrte Kunsthandelshaus Weng Fine Art den Konzernabschluss für 2017 vorgelegt. Gemessen an den bereits Ende Februar kommunizierten Eckdaten haben sich insofern Verschiebungen ergeben, weil Weng Fine Art kurzfristig eine Sonderabschreibung 102.000 Euro auf den Warenbestand vorgenommen hat. Demnach bleibt für 2017 ein Überschuss von knapp 1,06 Mio. Euro stehen – vergleichen mit den eigentlich in Aussicht gestellten rund 1,2 Mio. Euro und den gut 583.000 Euro für das Vorjahr. Ein konkreter Prognoseteil findet sich in dem nur 17 Seiten umfassenden Abschluss nicht, dem Vernehmen nach will sich Vorstand Rüdiger K. Weng aber auf der Hauptversammlung (HV) zum Ausblick äußern. Die Erwartungshaltung der Investoren geht aber von weiter steigenden Gewinnen – und damit auch Dividenden – aus. Zunächst einmal steht jedoch die Ausschüttung der 2017er-Dividende von 12 Cent pro Anteilschein auf der Agenda, was einer Dividendensumme von 297.000 Euro entspricht.
Bezogen auf den gegenwärtigen Aktienkurs von 8,80 Euro kommt der Micro Cap damit freilich nur auf eine Rendite von knapp 1,4 Prozent. Nun: Die Anleger werden es verschmerzen können, schließlich hat sich die Notiz von Weng Fine Art (WFA) mit dem Relisting im Münchner Spezialsegment m:access sehr ordentlich entwickelt. Verglichen mit dem letzten Handelsumsatz vor dem offiziellen Börsencomeback am 17. Mai 2018 bei 7,00 Euro ergibt sich mittlerweile eine Performance von gut 25 Prozent. Zur Einordnung: Die Aktie von Artnet aus Berlin hat im selben Zeitraum um etwa 7,5 Prozent an Wert eingebüßt. Unterm Strich bleibt boersengefluester.de zuversichtlich für die WFA-Aktie gestimmt. Die um den Wert der eigenen Aktien bereinigte Marktkapitalisierung beträgt zurzeit annähernd 21,8 Mio. Euro – was dem 2,65fachendes Umsatzes entspricht. Angesichts der stattlichen operativen Marge von gut 20 Prozent (auf EBITDA-Basis) ist das eine eher moderate Relation. Und auch gegen das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von knapp 3,5 lässt sich kaum etwas sagen.
Dennoch sind das nur Momentaufnahmen: Letztlich verbinden die Anleger mit dem Relisting nachhaltige Verbesserung der Ergebniszahlen, was sich dann auch in entsprechenden Kursen niederschlagen sollte. Größter Profiteur des gesamten Prozesses ist ohnehin Vorstand Weng, immerhin sind ihm fast 73 Prozent des gesamten Aktienkapitals zuzurechnen. Bemerkenswert ist für boersengefluester.de derweil, dass WFA sind mit der Börsenrückkehr auch in Sachen Investor-Relations einiges vorgenommen hat. Die vorläufigen Zahlen zum Halbjahr sollen – wenn alles klappt – bereits am 2. Juli 2018 veröffentlicht werden. So schnell wäre keine andere Gesellschaft.
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