Das gibt es auch nicht alle Tage: Die WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG hat es geschafft, in Windeseile eine Zehn-Prozent-Kapitalerhöhung im Volumen von brutto 24,15 Mio. Euro ohne Abschlag zum Vortagesschlusskurs von 2,20 Euro zu platzieren. Mit dem Geld will das auf Gewerbe- und Büroimmobilien fokussierte Unternehmen den Portfoliobestand weiter ausbauen. „Aktuell befindet sich die Gesellschaft in fortgeschrittenen Verhandlungen über den Ankauf mehrerer Objekte”, heißt es offiziell. Vorstandschef Stavros Efremidis drückt also weiter auf die Tube. Dabei hat er im Zuge der Revitalisierung der WCM bereits 53 Immobilien mit einem Marktwert von etwa 500 Mio. Euro zugekauft. Mittelfristig soll der Bestand auf rund 1 Mrd. Euro klettern. Nach der Kursrally vom Frühjahr – von Anfang April bis Ende Mai zog die Notiz um rund 100 Prozent an – setzte die WCM-Aktie allerdings zu einer ausgedehnten Konsolidierung an. Diese Phase scheint nun beendet, vermutlich auch deshalb hat Efremidis die Gunst der Stunde genutzt. Auf Basis der erhöhten Aktienstückzahl beträgt die Marktkapitalisierung von WCM jetzt knapp 279 Mio. Euro. Gut 86 Prozent davon sind dem Streubesitz zuzurechnen. Damit zählt WCM zu den Anwärtern auf einen Platz im SDAX. Die nächste Sitzung des Arbeitskreises der Deutschen Börse findet bereits am 3. Dezember 2015 statt.
Für das kommende Jahr hat WCM zuletzt einen Cashflow (FFO = Fund From Operations) in Höhe von gut 20 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Davon soll etwa die Hälfte als („steuerfreie”) Dividende ausgekehrt werden. Bezogen auf die gegenwärtige Aktienzahl würde das auf eine Dividende für 2016 (zahlbar 2017) von 0,08 Euro pro Anteilschein hinauslaufen. Damit käme das Papier auf eine Rendite von knapp vier Prozent. Noch müssen sich Renditejäger aber gedulden – bis zur ersten Ausschüttung ist es schließlich noch eine Weile hin. Aber auch losgelöst von dem Dividendenaspekt und der SDAX-Fantasie sollte die WCM-Aktie in den kommenden Monaten ihren Aufwärtstrend fortsetzen. Bislang hat Efremidis seine Versprechen eingelöst und den ehemaligen Pleitewert WCM erfolgreich umstrukturiert. Eine dermaßen rasche Expansion hätte vor gut einem Jahr wohl kaum jemand auf dem Parkett für möglich gehalten. Die Analysten der Berenberg Bank siedeln den fairen Wert für die Aktie – vor allen Dingen mit Blick auf 2016 – derzeit bei 2,65 Euro an. Boersengefluester.de geht davon aus, dass sogar noch etwas mehr drin ist. Unser Zwölf-Monats-Ziel beträgt 3,00 Euro.