Wenn es die Aktie eines nachhaltig profitabel arbeitenden Unternehmens zum Buchwert gibt, ist das in der Regel kein schlechtes Einstiegsniveau. Das gilt auch für Wacker Neuson, denn der Anteilschein des Herstellers von Baumaschinen hat seinen Abwärtstrend zuletzt kurz unterhalb des Eigenkapitals beendet und schlägt mittlerweile wieder vorsichtig den Nordkurs Richtung 20 Euro ein. Zuvor hatte der SDAX-Wert allerdings über 45 Prozent gegenüber dem November-Hoch von etwas mehr als 30 Euro eingebüßt. Keine Frage: Auch Wacker Neuson ist von den üblichen Belastungen um allgemeine Preissteigerungen, eingeschränkte Verfügbarkeit von Material und sowie sich immer stärker abzeichnenden Konjunkturflaute betroffen. Zumindest die Vorabzahlen für das zweite Quartal 2022 sehen aber noch deutlich besser aus, als von vielen Analysten vermutet. Den Ausblick für das Gesamtjahr hat der Vorstand zwar in der optimistischen Variante leicht gekürzt, aber das Szenario einer EBIT-Marge von 10,5 Prozent hatte wohl ohnehin niemand mehr auf der Rechnung.
Konkret peilen die Münchner nun bei unverändert gelassenen Erwartungen für die Erlöse zwischen 1.900 und 2.100 Mio. Euro eine operative Rendite in einer Bandbreite von 9,0 bis 10,0 Prozent an. Das würde auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern zwischen rund 170 und 210 Mio. Euro hinauslaufen. Bereits enthalten ist in dieser Prognose ein möglicher außerordentlicher Effekt im ganz niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich aus dem Verkauf von nicht mehr gebrauchtem Anlagevermögen wie etwa Immobilien. Insgesamt käme Wacker Neuson im laufenden Jahr damit ungefähr auf ein mit 2021 einigermaßen vergleichbares Ertragsniveau – und das ist durchaus Hochplateau. Aber klar: Die Vorzeichen können sich momentan schnell ändern und ob es Wacker Neuson tatsächlich schaffen wird, für 2023 eine erneute Umsatzsteigerung mit mindestens gleichbleibender Profitabilität zu erwirtschaften, ist derzeit kaum valide abzuschätzen.
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Andererseits sind es aber eben auch nicht so aus, als wenn die Erträge von Wacker Neuson massiv in die Knie gehen würden. Zudem würde selbst eine Dividendenkürzung für 2022 um rund ein Viertel noch immer für eine Rendite von rund 3,5 Prozent reichen. Das sieht nach einem zusätzlichen Puffer für den Titel aus. Die meisten Analysten siedeln den fairen Wert für die Aktie im Bereich um 30 Euro an, lediglich die Experten von Kepler Cheuvreux sind mit ihrem Kursziel von 16 Euro deutlich skeptischer. Aber sogar in dieser Variante wäre das weitere Rückschlagspotenzial eher überschaubar. Für boersengefluester.de kommt Wacker Neuson jedenfalls mit einem sehr ansprechenden Chance-Risiko-Verhältnis daher. Den Halbjahresbericht veröffentlich das Unternehmen am 9. August 2022.
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Foto: Wacker Neuson SE
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