Die guten Nachrichten vorweg: Mit Vorlage der Neun-Monats-Zahlen hat Voxeljet seine Umsatzprognose von 26 bis 28 Mio. Euro für das Gesamtjahr 2017 bekräftigt. Zudem hat der Hersteller von 3D-Druckern kürzlich eine Finanzierungsvereinbarung mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) bis zum Jahr 2020 im Volumen von insgesamt bis zu 25 Mio. Euro unterzeichnet – gekoppelt ist der Abruf der insgesamt drei Tranchen an das Erreichen bestimmter Umsatz- und EBITDA-Größen. Bilanziell ist Voxeljet zwar noch einigermaßen komfortabel aufgestellt, doch der Deal mit der EIB verleiht dem Unternehmen zusätzlichen Spielraum für die Umsetzung der Wachstumsambitionen. Positiv ist auch, dass die Brutto-Marge im dritten Quartal 2017 mit 43,5 Prozent – entsprechend 3,22 Mio. Euro – eine neue Bestmarke erreichte. Trotzdem – und da beginnt der eher ungemütliche Teil: CEO Ingo Ederer muss seine Ergebnisziele für 2017 leicht nach unten korrigieren. Demnach hält Ederer es nicht mehr für wahrscheinlich, dass Voxeljet beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf Jahressicht im neutralen bis positiven Bereich ankommen wird.
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Vielmehr teilt er diese Einschätzung – Währungseffekte ausgeklammert – nur noch für die zweite Hälfte des Geschäftsjahrs 2017. Zur Einordnung: Boersengefluester.de kalkuliert zurzeit mit einem EBITDA von minus 1,70 Mio. Euro für das laufende Jahr. Unterm Strich könnte das dann zu einem Fehlbetrag von knapp 5,5 Mio. Euro führen. Klingt ernüchternd, würde aber heißen, dass Voxeljet im Abschlussviertel 2017 schwarze Zahlen schreiben würde. Entsprechend gespannt sind wir, ob unsere Rechnung aufgeht. Ob es für 2018 dann schon zu einem positiven Netto-Ergebnis reichen wird, glauben wir derzeit zwar nicht, aber Voxeljet nähert sich zumindest der Turnaroundlinie. Kapitalisiert ist die im bayerischen Friedberg beheimatete Gesellschaft mit Heimatbörse Nasdaq zurzeit mit 87,4 Mio. Euro – bei einem Netto-Cash von rund 5,8 Mio. Euro. Fürchterlich abgehoben sieht das längst nicht mehr aus, allerdings fehlt es bei Voxeljet noch zu sehr an der Vorhersehbarkeit von Umsatz und Ergebnis. So bleibt der Titel zwar eine heiße Spekulation, aber immerhin mit verbesserter Chance-Risiko-Relation.
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Foto: Voxeljet