Erstmals seit dem Börsengang Ende 2013 und dem „Follow-On-Offering“ von 3 Millionen ADRs (American Depositary Shares) zu je 15 Dollar im Frühjahr 2014 zapft Voxeljet wieder den Markt um Eigenkapital an und plant die Ausgabe von bis zu 5.580.000 ADRs – 720.000 davon in Form einer Mehrzuteilungsoption. Der Preis für die neuen Anteilscheine – 5 ADRs entsprechen 1 Aktie – steht vermutlich am 19. Oktober, also einen Tag nach Ende der Platzierungsfrist, fest. Je nach Preisgestaltung könnten Voxeljet aus der Maßnahme umgerechnet etwa 15 Mio. Euro zufließen. Einen konkreten Plan für die Mittelverwendung nennt der im bayerischen Friedberg beheimatete und an der Nasdaq gelistete 3D-Druckeranbieter nicht. Nur soviel: „Die Gesellschaft beabsichtigt, den Nettoerlös für allgemeine Unternehmenszwecke zu verwenden.“ Immerhin hat Voxeljet zuletzt einige interessante Meldungen lanciert, etwa zu geplanten Auslieferungen der neuen Hochgeschwindigkeitsdruckerserie VJET X oder innovativen Materialien, mit denen die Voxeljet-Drucker künftig bestückt werden können.
Fakt ist allerdings auch, dass Voxeljet chronisch defizitär ist und allein zwischen 2013 und 2017 Fehlbeträge von 36 Mio. Euro aufgetürmt hat. Die ehemals prall gefüllten Festgeldkonten und Anleihendepots sind zum 30. Juni 2018 auf knapp 17 Mio. Euro geschrumpft – bei leicht darüber liegenden Finanzverbindlichkeiten. So gesehen kommt die Barkapitalerhöhung nicht völlig überraschend, zumal die Notiz im Spätsommer 2018 zu einem kleinen Höhenflug bis auf in der Spitze 4 Euro ansetzte – dieses Niveau aber nicht halten konnte. Um die neuen Investoren mit ein paar Zusatzinfos zu versorgen, nennt Voxeljet-CEO Ingo Ederer außerdem eine grobe Einschätzung zu den Umsatzzahlen für das dritte Quartal 2018: Demnach kam die Gesellschaft auf Erlöse in einer Bandbreite von 7,00 bis 7,25 Mio. Euro. Angekündigt hatte Ederer zum Halbjahr eine Range von 6,00 bis 8,00 Mio. Euro für das dritte Quartal. Demnach liegt Voxeljet hier in der Mitte der Erwartungen. Das ist grundsätzlich in Ordnung, aber eben keine positive Überraschung, die man sich bei Voxeljet als Investor auch mal wünschen würde. Der komplette Neun-Monats-Bericht soll im November folgen, einen konkreten Termin gibt es noch nicht.
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Aussagen für das Gesamtjahr 2018 macht das Management im Zuge der angekündigten Kapitalerhöhung nicht. Demnach bleibt es bei der bisherigen Prognose, wonach mit Erlösen in einem Korridor von 28 bis 30 Mio. Euro sowie einem „neutral bis positiven“ bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zu rechnen sei. Die Rohertragsmarge soll nördlich von 40 Prozent liegen (Halbjahr 2018: 41,9 Prozent). Unterm Strich wird das Unternehmen damit freilich erneut einen kräftigen Verlust einfahren. Wir bleiben vorerst dabei: Ein Investment in Voxeljet drängt sich momentan nicht auf. Noch ist uns der echte Turnaround zu weit entfernt. Boersengefluester.de verfolgt die weitere Entwicklung aber sehr genau und ist gespannt, wie das Echo auf die jetzt angekündigte Kapitalerhöhung sein wird. Möglicherweise ergibt sich ja bald doch eine Neueinschätzung.
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Foto: Voxeljet AG
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