Fangen wir bei Voxeljet mal nicht gleich wieder mit dem Haar in der Suppe an. Also: Die gute Nachricht im Bericht zum Auftaktquartal 2021 ist, dass der Umsatz mit 3D-Druckmaschinen von 1,31 auf 2,09 Mio. Euro geklettert ist. Dahinter steht die Auslieferung von drei neuen 3D-Druckern – verglichen mit nur einem instandgesetzten Drucker in der entsprechenden Vorjahresperiode. Zeitgleich fiel allerdings das Servicegeschäft mit Zubehör und Verbrauchsmaterialien um 23,5 Prozent auf 1,97 Mio. Euro zurück, so dass nach Abschluss aller Konsolidierungen „nur“ ein Erlöszuwachs um 4,5 Prozent auf 4,06 Mio. Euro stehen bleibt. Immerhin hat Voxeljet damit aber die obere Bandbreite der in Aussicht gestellten Umsätze von 3,75 bis 4,00 Mio. Euro leicht getoppt. Das hat es auch schon länger nicht mehr gegeben. „Wir hatten einen ordentlichen Start ins neue Jahr“, sagt CEO Ingo Ederer.
Entsprechend verringerte sich der Betriebsverlust von minus 3,52 auf minus 2,68 Mio. Euro. Maßgeblich zu der Verbesserung beigetragen haben höhere sonstige betriebliche Erträge bei gleichzeitig rückläufigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Bleibt abzuwarten, in welche Richtung sich diese Posten in den kommenden Quartalen entwickeln werden. Zurzeit ist es für eine Aussage zu früh. Noch schwieriger abzuschätzen ist es für boersengefluester.de, welche Sprünge das Finanzergebnis machen wird.
Im ersten Quartal 2021 sorgte insbesondere eine Neubewertung von derivativen Finanzinstrumenten im Zusammenhang mit dem Investitionskredit der Europäischen Investitionsbank (EIB) für eine Belastung von fast 5,20 Mio. Euro. Die Sicherheitsklauseln für den Vertrag wurden bereits mehrfach angepasst, zudem existieren an den Gegenwert von bestimmten Aktienstückzahlen gekoppelte Rückzahlungsansprüche durch die EIB. Ein Anstieg des Aktienkurses von Voxeljet führt dabei zu einem Finanzierungsaufwand, während ein Rückgang zu einem Finanzergebnis führt, das andere Parameter konstant hält. Eine komplizierte Materie, die aktuell dazu führt, dass das Netto-Ergebnis von minus 8,5 Mio. Euro im ersten Quartal 2021 die grundsätzlich bessere operative Entwicklung gehörig vernebelt.
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Für das Gesamtjahr bleibt es bei der Prognose von Vorstand Ederer, wonach die Erlöse in einer Spanne von 22,5 bis 27,5 Mio. Euro ankommen sollten. Wichtig zu wissen auch, dass sich die Bilanzqualität nach der jüngsten Barkapitalerhöhung wieder verbessert hat und der Buchwert je Aktie nun bei etwas mehr als 4,60 Euro anzusiedeln ist – der Anteilschein also nur mit dem knapp 2,2fachen des Eigenkapitals gehandelt wird. Normalerweise wäre das viel zu günstig, allerdings verzehrt Voxeljet wohl noch eine ganze Zeit Eigenkapital durch das operative Geschäft. Partnerschaften wie etwa mit dem Chemiekonzern Evonik oder mit nahezu allen wichtigen Automobilherstellern bestehende Kundenbeziehungen sowie neue Drucker-Generationen sind jedoch eine zumindest viel versprechende Basis, um aus Voxeljet doch noch eine Erfolgsstory an der Börse zu machen. Fast acht Jahre nach dem damals fulminanten IPO wird es allerdings auch allerhöchste Zeit. Hochspekuativ bleibt ein Investment in Voxeljet aber allemal.
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Foto: Voxeljet
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