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Voxeljet: Eigentlich ganz geerdet

Die Heraufstufung durch das Analysehaus Piper Jaffray mit Kursziel 9,40 Dollar (umgerechnet 8,40 Euro) auf „Übergewichten“ sorgte zuletzt für ein wenig Hoffnung bei den Aktionären von Voxeljet. Mittlerweile ist bei dem Hersteller von industriell nutzbaren 3D-Druckern jedoch schon wieder Alltag eingekehrt. Auf die Vorlage des Halbjahresberichts reagierten die Anleger mit Verkäufen und sorgten – angesichts einer wenig ausgeprägten Nachfrage – für einen Rutsch bis an die Marke von 6 Euro. Dabei hat das Unternehmen aus dem bayerischen Friedberg mit Notiz an der US-Computerbörse Nasdaq mit den Halbjahreszahlen nicht wirklich enttäuscht. Nach sechs Monaten 2015 kommt Voxeljet auf ein Erlösplus von 5,47 auf 11,07 Mio. Euro. Der operative Verlust vergrößerte sich dabei von 1,98 auf 3,56 Mio. Euro. Unterm Strich blieb per Ende Juni ein Fehlbetrag von 3,77 Mio. Euro stehen. Insgesamt hat Voxeljet im zweiten Quartal drei neue Drucker ausgeliefert – verglichen mit zwei Anlagen im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die größten Zuwächse kamen jedoch aus dem Servicegeschäft, wo Voxeljet im Kundenauftrag Teile auf eigenen 3D-Druckern fertigt. „Die Ergebnisse für das erste Halbjahr bewegen sich im Rahmen unserer Erwartungen und wir bestätigen unsere Gesamtjahresprognose, die Erlöse zwischen 23 und 24 Mio. Euro vorsieht“, sagt Ingo Ederer, Vorstandsvorsitzender von Voxeljet.

 

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Mit 1,42 Mio. Euro auf nochmals erhöhtem Niveau bewegen sich dabei die Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Der Auftragsbestand zum Halbjahr hat einen Gegenwert von knapp 2,6 Mio. Euro und entspricht sechs 3D-Druckern – zum Jahresende 2014 befanden sich allerdings noch Order über 4,18 Mio. Euro (entspricht sieben Druckern) in den Büchern. Als wesentlicher Treiber fürs Geschäft bezeichnet Ederer weiterhin steigende Druckerverkäufe, sowie das Servicegeschäft in Deutschland, den USA und England. In den Vereinigten Staaten hat Voxeljet eine neue Fabrikationshalle aufgebaut, Voxeljet UK wird erstmals ganzjährig in das Zahlenwerk einbezogen. Bis Voxeljet die Gewinnzone touchiert, müssen Anleger aber wohl noch mindestens bis 2017 warten. Derweil lohnt ein Blick auf die längst nicht mehr so abgehobene Bewertung: Beim aktuellen Kurs von 6,13 Euro beträgt die Marktkapitalisierung 114 Mio. Euro. Auf der Aktivseite haben die Friedberger liquide Mittel und Anleihen im Wert von fast 42 Mio. Euro stehen. Dem stehen Finanzverbindlichkeiten von nur gut 3 Mio. Euro entgegen. Der Enterprise von Voxeljet erreicht demnach rund 75 Mio. Euro. Bezogen auf die 2015er-Erlöserwartung entspricht das einem Faktor von 3,2. Der Lübecker 3D-Druckerspezialist SLM Solutions kommt hier auf ein Multiple von etwa 4,5. Und selbst das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 1,69 bewegt sich bei Voxeljet längst in moderaten Umlaufbahnen. Größtes Hemmnis für Voxeljet bleibt die lausige Performance von Platzhirschen wie 3D Systems oder Stratasys. So lange sich diese Titel nicht erholen, wird es wohl auch für Voxeljet schwierig. Haltenswert ist der Titel für boersengefluester.de aber dennoch.

 

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Foto: Voxeljet AG

 

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.