Wer hätte das gedacht? Mit einem Kursplus von knapp 35 Prozent im ersten Quartal 2016 schiebt sich der Anteilschein des 3D-Druckerherstellers Voxeljet unter die Top-20 der von boersengefluester.de regelmäßig analysierten Aktien – zurzeit sind das immerhin 535 Stück. Mittlerweile kommt das Unternehmen aus dem bayerischen Friedberg bei der Marktkapitalisierung sogar wieder auf Regionen nördlich von 100 Mio. Euro. Auf dem Tief im Januar 2016 landete die Gesellschaft mit Nasdaq-Notiz in Sachen Börsenwert gerade einmal bei knapp 64 Mio. Euro. Für die Statistiker: Das All-Time-High der MarketCap vom November 2013 – genau einen Monat nach dem Emission – lag bei atemberaubenden 809 Mio. Euro. Das entspricht einem Kurs von 51,86 Euro. Den jüngsten Anschub bekam die Voxeljet-Aktie in erster Linie von der ebenfalls wieder erstarkten Konkurrenz in Form der großen US-Anbieter 3D Systems und Stratasys. Ein weiterer Profiteur auf dem heimischen Kurszettel ist SLM Solutions. Die Lübecker wussten zuletzt aber auch mit ihrem 2015er-Abschluss zu gefallen. Immerhin agiert der TecDAX-Neuling überraschend deutlich in den schwarzen Zahlen. Davon ist Voxeljet noch ein gutes Stück entfernt, doch auch die Bayern haben ihre Prognosen eingelöst und schafften 2015 ein Erlösplus von knapp 49 Prozent auf 24,06 Mio. Euro.
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„Wir machen signifikante Fortschritte bei unseren Wachstumsinitiativen“, sagt der Vorstandsvorsitzende Ingo Ederer und verweist unter anderem auf die veränderte Strategie in Großbritannien sowie die neuen Aktivitäten in China und Indien. Für das laufende Jahr bestätigt Ederer seine bisherigen Vorgaben, wonach das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) „neutral“ bis „positiv“ sein soll. Zur Einordnung: 2015 kam Voxeljet noch auf einen EBITDA-Verlust von 6,43 Mio. Euro. Angesichts von zu erwartenden Abschreibungen zwischen 3 und 4 Mio. Euro wird das allerdings noch nicht reichen, um unterm Strich Gewinne zu erzielen. Doch spätestens ab 2018 sollten die Friedberger Geld verdienen. Eine Trumpfkarte bleiben die soliden Bilanzrelationen: Die Eigenkapitalquote beträgt fast 88 Prozent – bei einem Nettofinanzguthaben von 31,6 Mio. Euro. Der Buchwert je Aktie beträgt immerhin 3,30 Euro. Das macht die Voxeljet-Aktie zwar noch längst nicht zum Sonderangebot, sogt aber zumindest für ein gewisses Airbag-Feeling. Der Auftragsbestand umfasst momentan neun 3D-Drucker im Gegenwert von insgesamt 5,61 Mio. Euro. Damit dürfte klar sein, dass Voxeljet keine Geräte für den Heimgebrauch herstellt, sondern sich auf den professionellen Einsatz fokussiert. Ebenfalls interessant: Rund die Hälfte der Erlöse stammen mittlerweile aus dem Dienstleistungsgeschäft, wo Voxeljet – in Deutschland, Großbritannien und den USA – Prototypen und Kleinserien auf eigenen Druckanlagen im Kundenauftrag herstellt. Für sehr risikobereite Anleger ist der Titel eine Wette wert.
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