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VMR: Deutlich höhere Drehzahl

Noch erinnert der Kursverlauf von VMR (Value Management & Research) eher an ein ärztliches EKG als an einen normalen Aktienchart. Kein Wunder: Die Kronberger haben es sich zwar schon vor geraumer Zeit zum Ziel gesetzt, aus dem früher wenig erfolgreichen Finanzdienstleister eine veritable Gruppe rund um Fintech-Themen aufzubauen. Doch so richtig angekommen ist diese Strategie am Kapitalmarkt bislang nicht, auch wenn mit dem Kauf der 4free AG und dem Erwerb von Fondsvermittlung24 sowie der Beteiligungsplattform DGF GmbH bereits frühzeitig Meilensteine gesetzt wurden. Jüngster Zuwachs ist die Finanzierungsplattform crowdinvest24 – mit der VMR allerdings auch nicht gerade allein im Markt unterwegs ist. Und so wundert es auch kaum, dass die dem Unternehmen nahestehende Netfonds-Gruppe für ihren Börsengang (HIER) ein Listing unter eigenem Namen vorzog. Möglicherweise bekommt die VMR-Aktie künftig aber doch ein wenig mehr Aufmerksamkeit auf dem Parkett: Schließlich hat die Gesellschaft nun ihren bereits Mitte November 2018 avisierten mehrheitlichen Einstieg bei der auf Finanzplanung spezialisierten mitNORM umgesetzt. Die Hannoveraner bezeichnen sich als „Pionier der NORM-basierten Beratung“ und verweisen auf ihre maßgebliche Rolle bei der Entwicklung der DIN-Standards für die Ausgestaltung von Finanzberatung.

 

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Harte Zahlen zur genauen Beteiligungshöhe sowie zur Umsatz- und Ertragssituation von mitNORM sind freilich noch Fehlanzeige. Nur so viel: Auf annualisierter Basis rechnet das neu zusammengefasste Unternehmen mit Erlösen von rund 10 Mio. Euro – was einer Ausweitung von circa 500 Prozent entspricht, wie die Kronberger ein wenig großspurig verkünden. Konkrete Prognosen soll es bis Ende März geben. Zunächst einmal würde das jedoch heißen, dass VMR für das vergangene Geschäftsjahr von Erlösen im Bereich um 1,7 Mio. Euro ausgeht. Zur Einordnung: Zum Halbjahr 2018 lagen die ausgewiesenen Provisionserlöse lagen bei knapp 880.000 Euro – bei einem Fehlbetrag von 227.000 Euro. Sexy ist anders, doch nun soll der Turbo eingeschaltet werden. „Gemeinsam mit den online basierten Finanztechnologien der VMR und den Kundenberatern der mitNORM vor Ort haben wir jetzt die gebündelte Schlagkraft von Online- und Offline-Vertrieb. Auf dieser Grundlage sind wir jetzt in der Lage, das Unternehmenswachstum effizient und profitabel noch deutlich zu beschleunigen“, sagt VMR-Vorstand Eugen Fleck.

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Finanziert wird ein „großer Teil des Kaufpreises“ über eine Sachkapitalerhöhung durch die Ausgabe von 720.000 neuen VMR-Aktien, die an die bisherigen mitNORM-Eigentümer gehen. Zudem konnte sich VMR eine langfristige Fremdkapitalfinanzierung sichern, wie es heißt. Um einer Verwässerung bestehender Investoren einzudämmen, wird es darüber hinaus eine Barkapitalerhöhung im Volumen von bis 399.998 Aktien mit Bezugsrecht geben. Der Ausübungspreis hierfür beträgt 2,50 Euro je Aktie, so dass VMR aus dieser Maßnahme in der Spitze knapp 1 Mio. Euro (brutto) zufließen. Veranschlagter Zeitraum: 7. bis 21. Januar 2019. Zusätzliche Informationen erhoffen wir uns aus den entsprechenden Veröffentlichungen im Bundesanzeiger. Wir sind also gespannt. Wer den Titel im Depot haben sollte, kann investiert bleiben. Vielleicht tut sich ja tatsächlich mal was im Kurs – und zwar konstruktiv Richtung Norden. Höchste Zeit wird es allemal für ein anständiges Kursbild, denn eigentlich hatten wir eine Neubewertung der VMR-Aktie schon vor mindestens 2,5 Jahren erwartet.

 

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.