Endlich zeigt die Stimmungskurve bei Villeroy & Boch wieder nach oben. Jedenfalls stuft der Vorstand die wirtschaftliche Lage des Anbieters von Badkeramik und Haushaltswaren mittlerweile wieder als zufriedenstellen ein. Zwar liegen Umsatz und Ergebnis nach neun Monaten 2019 noch hinter den entsprechenden Vorjahreswerten zurück. Doch die Gesellschaft zeigt sich zuversichtlich, dass die – zuletzt allerdings gestutzten – Ziele für das Gesamtjahr erreicht werden. Demnach liegt die Messlatte bei Erlösen in einer Bandbreite von 825 bis 850 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 48 und 52 Mio. Euro. Viel hängt davon ab, wie sich der Absatz von Tellern, Gläsern und anderen Dekoartikeln im Weihnachtsgeschäft entwickeln wird. Immerhin: Die Vorzeichen sehen wohl ganz ordentlich aus. Und auch in dem stärker von der Baukonjunktur abhängigen Bad- und Wellnessbereich haben die Auftragseingänge im dritten Quartal wieder spürbar angezogen.
Last but not least steht der Verkauf einer früheren Werksimmobilie in Luxemburg an, über den bereits seit Anfang des Jahres verhandelt wird. Vermutlich sollen die Verträge nun im Dezember unterzeichnet werden. Wenn alles hinhaut, soll der Deal für einen Ertrag im „hohen zweistelligen Millionenbereich“ sorgen. Aber auch losgelöst von diesem Sondereffekt sollten die Saarländer für 2019 erneut eine Dividende von 0,60 Euro je Vorzugsaktie ausschütten können, was den Titel auf eine ansprechende Dividendenrendite von mehr als 4,5 Prozent befördert. Insgesamt sehen wir uns in unserer eher positiven Einschätzung vom Halbjahr (siehe den Beitrag von boersengefluester.de HIER) bestätigt. Auch wenn die Ertragsdynamik früherer Jahre verflogen ist. Villeroy & Boch ist ein qualitativ hochwertiges Unternehmen mit robuster Bilanz und gleichzeitig moderater Bewertung am Kapitalmarkt. Jedenfalls schätzen wir ein KGV von nur rund zehn sowie ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von gut zwei als günstig ein. Für langfristig orientierte Anleger ist der Kennzahlenmix ein gute Kombination – insbesondere in eher ruppigen Börsenphasen. Zudem könnte der Immobilienverkauf in Luxemburg den Aktienkurs noch einmal antreiben.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 836,50 | 853,10 | 833,30 | 800,90 | 945,00 | 994,50 | 901,90 | |
EBITDA1,2 | 76,00 | 77,10 | 92,70 | 86,20 | 130,80 | 138,20 | 129,20 | |
EBITDA-Marge3 | 9,09 | 9,04 | 11,12 | 10,76 | 13,84 | 13,90 | 14,33 | |
EBIT1,4 | 49,80 | 53,60 | 51,00 | 40,70 | 90,50 | 96,80 | 89,00 | |
EBIT-Marge5 | 5,95 | 6,28 | 6,12 | 5,08 | 9,58 | 9,73 | 9,87 | |
Jahresüberschuss1 | 29,80 | 33,90 | 80,40 | 22,90 | 60,50 | 71,50 | 61,00 | |
Netto-Marge6 | 3,56 | 3,97 | 9,65 | 2,86 | 6,40 | 7,19 | 6,76 | |
Cashflow1,7 | 41,00 | 2,10 | 46,30 | 136,50 | 73,80 | 54,10 | 67,60 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,16 | 1,30 | 3,06 | 0,88 | 2,30 | 2,72 | 2,31 | |
Dividende8 | 0,57 | 0,60 | 0,55 | 0,55 | 1,00 | 1,20 | 1,05 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Deloitte |