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Villeroy & Boch: Ganz vorn dabei

Wenn auch in Deutschland demnächst die Masse an Q3-Berichten anrollt, wird Villeroy & Boch wieder ganz vorn dabei sein. Abgesehen von Daimler, Grenke, SAP und der Software AG gibt es kaum ein Unternehmen auf dem heimischen Kurszettel, das derart früh berichtet, wie der Anbieter von Produkten zur Badausstattung sowie Geschirr, Gläser, Bestecken und Dekoartikeln. Zwar entfaltet der Bereich „Tischkultur“ seine volle Dynamik erst im Abschlussquartal mit dem Weihnachtsgeschäft, doch dank der dynamischen Baukonjunktur läuft das Geschäft mit Bad- und Wellnessprodukten wie geschnitten Brot. Zum Halbjahr zeigte sich der ehemalige SDAX-Konzern daher zuversichtlich, beim avisierten Zuwachs des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) den oberen Bereich der Spanne von fünf bis zehn Prozent zu erreichen. Demnach scheint ein Betriebsgewinn von gut 52 Mio. Euro möglich zu sein, was wiederum neuer Rekord wäre.

Zur Einordnung: Unter der Annahme, dass die nicht börsennotierten Stammaktien mit einem Aufschlag von 15 bis 20 Prozent auf die Vorzüge gehandelt würden, käme Villeroy & Boch auf eine Marktkapitalisierung im Bereich von 571 bis 584 Mio. Euro. Dagegen lässt sich wohl nicht viel sagen. Angesichts der Gewinnperspektiven geht boersengefluester.de davon aus, dass die Saarländer die Dividende von 0,53 Euro auf die Vorzugsaktie für 2017 mindestens konstant lassen. Damit käme der im Prime Standard gelistete Titel auf eine Rendite von rund 2,8 Prozent, was im aktuellen Umfeld durchaus beachtlich ist. Da auch die sonstigen Bewertungskennzahlen relativ geerdet sind, bleibt die Aktie für uns ein aussichtsreiches Langfristinvestment. Am ehesten vergleichbar ist Villeroy & Boch  mit dem Anteilschein des Haushaltswarenherstellers Leifheit. Wettbewerber aus dem Badsektor wie Grohe, Keramag oder Burgbad haben sich nach Übernahmen allesamt von der Börse zurückgezogen. Ach ja: Der Neun-Monats-Bericht von Villeroy & Boch ist für den 20. Oktober 2017 angesetzt.

 

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Foto: Pixabay

Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.