Nochmals einen Tick besser als gedacht fallen die Zahlen von Verbio für das Geschäftsjahr 2015/16 (30. Juni) aus. Statt des avisierten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kam der Anbieter von Biodiesel und Bioethanol auf ein EBITDA von 73,10 Mio. Euro – nach knapp 50,70 Mio. Euro im Jahr zuvor. Das Ergebnis je Aktie kam von 0,43 Euro auf 0,77 Euro voran. Dementsprechend positiv ist der Vorstandsvorsitzende Claus Sauer gestimmt: „Das bisher erfolgreichste Geschäftsjahr seit dem Börsengang der Verbio AG liegt hinter uns und das zu einem Zeitpunkt, wo die Wettbewerbsintensität größer ist denn je.“ Zur Hauptversammlung am 27. Januar 2017 schlägt das Unternehmen eine um 5 Cent auf 0,15 Euro erhöhte Dividende je Aktie vor. Beim aktuellen Kurs von 5,33 Euro bringt es der Small Cap damit auf eine Dividendenrendite von brutto immerhin 2,8 Prozent. Der Ausblick fällt gewohnt zurückhaltend aus. Demnach rechnet CEO Sauer für 2016/17 mit einem Rückgang des EBITDA auf rund 55 Mio. Euro. In der Vergangenheit erwiesen sich die Prognosen allerdings meist als zu konservativ. Dementsprechend ist es gut möglich, dass die Gesellschaft aus Zörbig in Sachsen-Anhalt hier im Verlauf noch draufsatteln wird. Ein Thema für Verbio scheinen Akquisitionen oder ähnliche Investitionen zu sein. „Wir prüfen derzeit Wachstumsmöglichkeiten in Osteuropa und Asien“, sagt Sauter. „In Osteuropa ist unsere Technologie, aus einem Überangebot an Stroh Biomethan zu produzieren, ein Ansatz zur Lösung struktureller Energieprobleme, Verbesserung der Energiesicherheit sowie zur Reduzierung der Energiekosten.“ Bewertungstechnisch spielen Verbio und das am ehesten vergleichbare Unternehmen, die Südzucker-Tochter CropEnergies, ungefähr in einer Liga. Beide Gesellschaften werden etwa mit dem Fünffachen des EBITDA bezogen auf den Unternehmenswert (Enterprise Value) gehandelt. Für boersengefluester.de bietet Verbio momentan trotzdem die etwas bessere Chance-Risiko-Relation. Schon allein, weil sich die Notiz von CropEnergies in den vergangenen sechs Monaten deutlich besser geschlagen hatte. Gut möglich, dass die Investoren nun ein deutliches Nachholpotenzial bei Verbio erkennen.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 685,90 | 779,32 | 872,40 | 1.026,04 | 1.812,48 | 1.968,28 | 1.658,03 | |
EBITDA1,2 | 44,80 | 95,13 | 122,15 | 166,32 | 503,33 | 240,32 | 121,62 | |
EBITDA-Marge3 | 6,53 | 12,21 | 14,00 | 16,21 | 27,77 | 12,21 | 7,34 | |
EBIT1,4 | 22,41 | 73,69 | 91,93 | 136,63 | 462,02 | 198,75 | 69,59 | |
EBIT-Marge5 | 3,27 | 9,46 | 10,54 | 13,32 | 25,49 | 10,10 | 4,20 | |
Jahresüberschuss1 | 15,10 | 51,70 | 63,79 | 93,55 | 315,83 | 132,16 | 20,15 | |
Netto-Marge6 | 2,20 | 6,63 | 7,31 | 9,12 | 17,43 | 6,71 | 1,22 | |
Cashflow1,7 | 11,08 | 44,33 | 71,68 | 117,18 | 325,03 | 26,09 | 116,78 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,24 | 0,84 | 1,01 | 1,47 | 4,97 | 2,08 | 0,31 | |
Dividende8 | 0,20 | 0,20 | 0,20 | 0,20 | 0,20 | 0,20 | 0,20 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Grant Thornton |
Foto: Verbio AG (Laborprobe Biodiesel)