Rasante Bewegung: Erst stürzt der Aktienkurs der VBH Holding innerhalb von gerade einmal vier Monaten von 2,70 Euro auf im Tief 1,00 Euro ab, um dann innerhalb von wenigen Tagen bis auf 1,55 Euro zu spurten. Erklärungen für die Achterbahnfahrt des Aktienkurses gibt es nicht. 150 Jahre nach der Firmengründung ist die Aktie des Handelshauses für Fenster- und Türbeschläge kein Thema mehr an der Börse. Dabei gehörte die Gesellschaft aus Korntal-Münchingen in der Nähe von Stuttgart bis Mitte 2010 sogar noch dem SDAX an. Mit einer Marktkapitalisierung von nur noch knapp 70 Mio. Euro – davon sind 28 Prozent dem Streubesitz zuzurechnen – spielt VBH längst einige Klassen tiefer. Seit 2010 schreibt VBH unterm Strich rote Zahlen und türmte dabei Verluste von mehr als 50 Mio. Euro auf. Parallel schmolz das Eigenkapital von 127 Mio. Euro auf zuletzt nur noch 61,5 Mio. Euro. „2014 war für unsere Branche ein schwieriges Jahr. Der Markt in Deutschland hat sich abgeschwächt und Prognosen für die Zukunft sind vorsichtig. Aus unserer Sicht wird der Markt 2015 bestenfalls stagnieren”, sagte Oliver Rupps, seit Mitte 2014 Vorstandsvorsitzender der VBH Holding, zuletzt anlässlich des Firmenjubiläums. Dabei zeigte er auch auf, wie sich die Gesellschaft künftig präsentieren wird – auch vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung des Geschäfts. Für das zweite Quartal 2015 ist der Start des neuen Webshops geplant. Das Gesamtpaket der Maßnahmen soll bis 2017 umgesetzt sein.
Aus Börsensicht am ehesten mit VBH vergleichbar ist die Aktie von Nordwest Handel. Allerdings agieren die „Noch”-Hagener wesentlich erfolgreicher als VBH und sind auch bilanziell spürbar besser aufgestellt. Die Vorlage der 2014er-Zahlen von VBH inklusive Ausblick ist für Ende März angesetzt. Die Erwartungshaltung sollte aber nicht zu hoch sein. Mit Blick auf den rapiden Kursverfall befürchtete boersengefluester.de sogar eine heftige Enttäuschung. Nun hat sich zumindest das Chartbild ein wenig aufgehellt, wenn auch nur in der kurzfristigen Betrachtung. Auf den einschlägigen Finanzwebseiten wird die Bewertung der VBH-Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von knapp zwölf angegeben. Zudem soll das Papier eine Dividendenrendite von mehr als drei Prozent bringen. Das halten wir für Utopie – möglicherweise sind die Daten auch einfach veraltet. Die letzte Dividende zahlte das Unternehmen für 2010 – damals waren es 0,06 Euro pro Anteilschein.
Auf Basis der Schätzungen von boersengefluester.de kommt der Titel derzeit auf ein 2016er-KGV von rund 17. An Dividenden sollten Anleger trotz des Jubiläums vorerst besser nicht denken. Bei Kursen von 1 Euro hatten die Börsianer den Titel um rund 20 Prozent unter den Buchwert gedrückt. Das war dann wohl doch ein wenig heftig. Wir bleiben dabei: Die Aktie von Nordwest Handel ist das qualitativ wesentlich bessere Investment. Allerdings: Spektakuläre Kursbewegungen wie zuletzt bei VBH, ziehen auch immer Glücksritter an. Daher ist es denkbar, dass der Titel in den kommenden Wochen mehr Aufmerksamkeit bekommt. Wir werden die Entwicklung jedenfalls genau verfolgen – auch mit Blick auf mögliche Veränderungen bei den Stimmrechtsanteilen.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
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