Im November 2020 – mitten im Corona-Börsen-Hype – reichte eine kurze Erwähnung im TV, um den Aktienkurs von va-Q-tec aus dem Stand um 45 Prozent auf das Rekordniveau von 53 Euro zu katapultieren. Immerhin erlebte der Anbieter von Spezialboxen zum Transport temperaturempfindlicher Dinge wie etwa Medikamente oder eben Impfdosen damals eine Sonderkonjunktur. Nun: Die Geschäfte von va-Q-tec laufen noch immer recht dynamisch, nur aus dem Aktienkurs ist jeglicher Corona-Bonus entwichen. Vom Hoch knickte die Notiz jedenfalls um rund drei Viertel ein. Der aktuelle Börsenwert des im Prime Standard gelisteten Unternehmen beträgt weniger als 200 Mio. Euro.
Mit Blick auf den für 2022 zu erwartenden Umsatz von 115 bis 122 Mio. Euro ist das eher nicht sonderlich viel. Doch die Würzburger gehören aufgrund der stattlichen Anlaufinvestitionen eben noch nicht in die Liga der wirklich ertragsstarken Unternehmen – selbst wenn die EBITDA-Marge von zuletzt 15 bis 18 Prozent auf den ersten Blick ganz ordentlich aussieht. Unterm Strich bleibt aber noch zu wenig hängen, um die Aktie auch unter KGV-Gesichtspunkten sinnvoll zu bewerten. Dabei könnten – neben den Kühlboxen – auch die speziellen Isolierpaneelen bei der Gebäudesanierung oder dem Neubau für zusätzliche Kaufanreize sorgen. „Wir sehen va-Q-tec technologisch wie auch strategisch hervorragend aufgestellt, um vom Megatrend Klimaschutz durch thermische Energieeffizienz in den kommenden Jahren nachhaltig zu profitieren“, sagte CEO Joachim Kuhn bei der jüngsten Präsenz-Hauptversammlung Anfang Juni.
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Neues Interesse an der va-Q-tec-Aktie entfachte zuletzt jedoch eine andere Transaktion: Anfang Juni gab der Finanzinvestor EQT nämlich die Übernahme des va-Q-tec-Wettbewerbers Envirotainer für einen Unternehmenswert von rund 2,8 Mrd. Euro bekannt. Die Schweden sind zwar nicht börsennotiert, doch die Analysten von Montega gehen davon aus, dass EQT ein Multiple von ungefähr 28 auf das EBITDA der vergangenen zwölf Monate bezahlt hat. Eine stattliche Relation. Nun sind va-Q-tec und Envirotainer schon allein wegen der Größe nicht wirklich miteinander vergleichen. Auffällig ist aber trotzdem, dass va-Q-tec nur mit einem Faktor von ungefähr 11 auf den Enterprise Value gehandelt wird.
Gut nachvollziehbar, dass einige Investoren hier deutliches Aufholpotenzial für die va-Q-tec-Aktie vermuten. Die Analysten von Montega siedeln das Kursziel sogar bei 38 Euro an, das wäre deutlich mehr als ein Verdoppler. Das nächste Update der Würzburger steht am 11. August 2022 im Form des Halbjahresberichts an. Summa summarum ist für boersengefluester.de jetzt auf jeden Fall ein guter Zeitpunkt, um sich mal wieder näher mit dem Spezialwert zu beschäftigen – nicht nur wegen der Spekulation um die enorme Bewertung beim Envirotainer-Deal.
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Foto: va-Q-tec AG
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