Vielleicht hat auch die starke Performance des Börsenneulings Serviceware den Aktienkurs von USU Software ein wenig nach oben befördert. Bestimmt sogar tat dem Anteilschein des auf Software für die Steuerung von Wissensdatenbanken und Serviceprozessen sowie entsprechenden Beratungstätigkeiten spezialisierten Unternehmens aber die unverhohlen positive Einschätzung der Gesamtlage von CEO Bernhard Oberschmidt gut. Immerhin gab es in Börsenkreisen zuvor die Befürchtung, dass sich die stattlichen Investitionen von USU Software zur Forcierung der Auslandspräsenz am Ende womöglich doch nicht in dem Maße auszahlen würden wie erhofft. Insbesondere in Frankreich und England kamen die Möglinger nicht so schnell voran wie gedacht. Gleichwohl tastete Oberschmidt zur Vorlage des Geschäftsberichts die Mittelfristplanung nicht an und stellte für 2018 Erlöse in einer Bandbreite von 93 bis 98 Mio. Euro sowie ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 7,50 und 10,0 Mio. Euro in Aussicht – nach 6,1 Mio. Euro im Jahr zuvor.
Für zusätzlichen Rückenwind Richtung Aktienkurs sorgten zuletzt definitiv auch die Zahlen zum ersten Quartal 2018, zumal das Auslandsgeschäft von USU wieder spürbar anzog. Eine Sorge weniger also. Einzig die – bei so vielen Softwarefirmen gerade zu beobachtende Transformationsphase vom klassischen Kaufmodell hin zu Mietverträgen – wirkt sich gegenwärtig noch nachteilig auf die Marge aus. Auf die lange Sicht ist die Umstellung aber positiv für die meisten Anbieter. Da dürfte USU keine Ausnahme machen. So kam die Gesellschaft nach den ersten drei Monaten 2018 auf Erlöse von 21 Mio. Euro sowie ein bereinigtes Betriebsergebnis von 752.000 Euro, was um etwas mehr als neun Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert liegt. Eher von untergeordneter Kursrelevanz dürfte dagegen die nahende Hauptversammlung am 28. Juni 2018 (Download der HV-Einladung HIER) sein, auch wenn USU eine „Jubiläumsdividende“ von 40 Cent je Anteilschein auskehrt. Immerhin bewegt sich korrespondiere Rendite auf dem aktuellen Kursniveau von 27,10 Euro sehr deutlich unter der Marke von zwei Prozent.
Erreicht hat die Notiz auf der jetzigen Höhe dagegen das von den Analysten der Landesbank Baden-Württemberg errechnete Kursziel von 27 Euro. Ausgereizt ist das Potenzial damit freilich nicht zwangsläufig – dafür ist Börse ein viel zu dynamischer Prozess. Zudem bringt es USU Software auf dem aktuellen Niveau auch „nur“ auf eine Marktkapitalisierung von gut 285 Mio. Euro. Nach Abzug der Netto-Liquidität bleibt ein Unternehmenswert (Enterprise Value) von etwas mehr als 266 Mio. Euro. Zum Vergleich: Die LBW-Experten trauen USU für 2019 ein EBITDA von 16 Mio. Euro zu, womit der Titel auf eine Relation von EV zu EBITDA von 16,6 kommt. Bei Serviceware dürfte dieses Multiple mittlerweile bei etwas mehr als 19 liegen. Boersengefluester.de geht daher davon aus, dass die USU-Aktie – sofern der Gesamtmarkt mitspielt – noch ein gutes Stück laufen kann. Anfang November 2017 kostete der Titel in der Spitze gut 31,50 Euro. Das wäre so eine Marke, die das Papier durchaus wieder anpeilen könnte.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 84,36 | 90,49 | 95,63 | 107,33 | 111,90 | 126,52 | 132,08 | |
EBITDA1,2 | 6,84 | 5,51 | 9,92 | 13,38 | 14,39 | 16,84 | 12,43 | |
EBITDA-Marge3 | 8,11 | 6,09 | 10,37 | 12,47 | 12,86 | 13,31 | 9,41 | |
EBIT1,4 | 3,22 | 2,71 | 4,05 | 7,02 | 9,67 | 11,80 | 7,62 | |
EBIT-Marge5 | 3,82 | 2,99 | 4,24 | 6,54 | 8,64 | 9,33 | 5,77 | |
Jahresüberschuss1 | 3,37 | 0,96 | 5,27 | 5,48 | 6,76 | 7,58 | 5,28 | |
Netto-Marge6 | 3,99 | 1,06 | 5,51 | 5,11 | 6,04 | 5,99 | 4,00 | |
Cashflow1,7 | 5,17 | 2,00 | 9,52 | 17,74 | 13,35 | 10,37 | 7,88 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,32 | 0,09 | 0,50 | 0,52 | 0,64 | 0,72 | 0,50 | |
Dividende8 | 0,40 | 0,40 | 0,40 | 0,40 | 0,50 | 0,55 | 1,70 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: RSM Ebner Stolz |
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 44,35 | 55,18 | 66,57 | 72,44 | 81,28 | 83,18 | 91,53 | |
EBITDA1,2 | 5,87 | 3,39 | -1,18 | 1,79 | 2,19 | -1,63 | 0,17 | |
EBITDA-Marge3 | 13,24 | 6,14 | -1,77 | 2,47 | 2,69 | -1,96 | 0,19 | |
EBIT1,4 | 5,63 | 2,72 | -2,31 | -1,61 | -1,27 | -5,85 | -3,98 | |
EBIT-Marge5 | 12,69 | 4,93 | -3,47 | -2,22 | -1,56 | -7,03 | -4,35 | |
Jahresüberschuss1 | 4,65 | -1,09 | -1,15 | -1,57 | -2,00 | -3,96 | -3,94 | |
Netto-Marge6 | 10,48 | -1,98 | -1,73 | -2,17 | -2,46 | -4,76 | -4,31 | |
Cashflow1,7 | 5,82 | -2,49 | -7,23 | -0,65 | 6,01 | 0,78 | 1,27 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,44 | -0,10 | -0,11 | -0,15 | -0,20 | -0,37 | -0,38 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Nexia |
Foto: Pixabay