Noch bis zum 31. Juli 2014 läuft die reguläre Annahmefrist für das Übernahmeangebot von Aurea Software an die Anteilseigner von Update Software. Die in Dubai beheimatete US-Gesellschaft Aurea bietet 3,44 Euro je Update-Aktie und knüpft die Offerte an eine Mindestannahmequote von 50,1 Prozent. Zumindest an dieser Hürde sollte das Ansinnen nicht scheitern. Die wesentlichen Aktionärsgruppen haben ihre Zustimmung bereits signalisiert. Mittlerweile – hat nun auch die Beteiligungsgesellschaft Shareholder Value die Offerte angenommen. Zu ihrem Einflusskreis gehört auch die ebenfalls bei Update engagierte Fondsgesellschaft Axxion.
Vorstand und Aufsichtsrat von Update Software halten die Offerte hingegen nicht für angemessen. Sie betonen: „Die angebotene Gegenleistung des Bieters berücksichtigt nach Auffassung des Vorstands und des Aufsichtsrats nicht hinreichend die durchgeführte Transformation des Geschäftsmodells von einem reinen Softwarelizenz- in ein hybrides Geschäftsmodell mit zusätzlichem Software-as-a-Service-Angebot, das verstärkt auf wiederkehrende Umsätze und stabile Cashflows ausgerichtet ist.“ Im Rahmen der Erwartungen liegen derweil die Zahlen zum ersten Halbjahr. Bei einem Umsatzanstieg von 16,1 auf 17, 5 Mio. Euro drehte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 1,7 auf plus 0,4 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr 2014 bleibt der Vorstand bei seiner Einschätzung, wonach bei einem Umsatzplus von drei bis fünf Prozent mit einer EBIT-Marge von 1,0 bis 3,0 Prozent zu rechnen sei. Demnach dürfte das operative Ergebnis in einer Spanne von 0,34 bis 1,04 Mio. Euro anzusiedeln sein. Eine Einschränkung machen die Wiener jedoch bereits: „Etwaige Effekte für das zweite Halbjahr auf Grund des Übernahmeangebots durch die Aurea Software FZ-LLC können derzeit noch nicht quantifiziert werden.“
Die zu erwartende Ergebnisverbesserung kann jedoch erst der Anfang des Turnarounds sein. Die Analysten von Warburg Research kalkulieren für 2015 bereits mit einem EBIT von 2,5 Mio. Euro. Der Börsenwert von Update Software beträgt momentan 39,56 Mio. Euro. Das entspricht etwa dem 2,4fachen des Buchwerts. Die liquiden Mittel erreichten zum Halbjahr immerhin 12,7 Mio. Euro. Bankverbindlichkeiten haben die Österreicher nicht. Privatanleger müssen nicht zwangsläufig auf das Übernahmeangebot eingehen. Allerdings besteht auch ein gewisses Risiko. Aurea hat bereits angekündigt, dass sie die Aktie von Update Software später von der Börse nehmen wird – normalerweise als eine lukrative Squeeze-out-Spekulation. Doch bei Update Software besteht die Gefahr, dass das Papier vorab über ein kaltes Delisting vom Kurszettel entfernt wird. Dann würden die Anleger zunächst einmal in die Röhre schauen.