Knapp zehn Jahre nach dem Börsenstart im März 2007 wird der Name Twintec bald Geschichte sein – zumindest auf dem Kurszettel. Grund: Auf der Hauptversammlung (HV) am 20. Dezember 2016 hat der Anbieter von Systemen zur Abgasnachbehandlung die Umfirmierung in Baumot Group beschlossen. „Die Marke Baumot ist schon lange im internationalen Markt etabliert und hat sich mit zukunftsfähigen Produkten einen Namen gemacht, während der Name Twintec nach Ansicht des Vorstands heute eher mit dem fast verschwundenen Markt für Rußfilterkatalysatoren verbunden wird“, heißt es offiziell. Dabei hat die Gesellschaft aus Königswinter im Taunus die Schweizer Baumot AG Anfang 2013 im Zuge einer komplexen Finanztransaktion übernommen. Die erhofften wirtschaftlichen Effekte haben sich bislang allerdings nicht eingestellt – noch immer ist Twintec ein Hoffnungswert. Mit knapp 0,60 Euro dümpelt die Notiz tief im Penny-Stock-Terrain. An eine Kapitalerhöhung ist auf diesem Niveau jedenfalls nicht zu denken.
Um den Kurs zumindest in die Nähe der 1-Euro-Marke zu hieven, haben die Anteilseigner auf der HV einem Kapitalschnitt im Verhältnis 5:3 zugestimmt. Demnach werden je fünf alte Aktien zu drei neuen zusammengelegt. Die Zahl der existierenden Papiere reduziert sich dadurch von 46.067.875 auf 18.427.150 Stück. Dementsprechend müsste der Kurs – bei sonst gleichen Bedingungen – von derzeit 0,579 Euro auf 0,95 Euro steigen. Bilanztechnisch wandert der Herabsetzungsbetrag von 18.427.150 Euro in die Kapitalrücklage und dient zur Abdeckung aufgelaufener Verluste. Deutlich vornehmer, drückt es freilich Twintec aus und spricht davon, das „in den vergangenen Jahren stetig angestiegene Grundkapital auf ein passendes Maß zu konsolidieren und die Voraussetzungen für eine mittelfristige Dividendenfähigkeit zu schaffen“. Nun: Bis zur Auszahlung der ersten Dividende seit dem IPO ist es noch weit hin.
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Zunächst einmal geht es darum, die Finanzierung auf eine tragfähige Basis zu stellen. Dazu gehörten auch der im November eingeleitete Verkauf der Interkat Katalysatoren GmbH für 4,3 Mio. Euro (siehe dazu auch den Bericht von boersengefluester.de HIER) sowie andere Transaktionen (Factoring, Sale and lease back) zur Entlastung des Finanzergebnisses. Dabei hat Twintec – auch durch die Akquisition der Kontec GmbH im Herbst 2015 – sportliche Ziele: Bis 2018 soll der Umsatz auf rund 70 bis 90 Mio. Euro klettern – bei einer EBITDA-Marge im oberen einstelligen Prozentbereich. Das würde grob gerechnet auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von etwa 5 bis 8 Mio. Euro hinauslaufen. Wir bleiben dabei: Gegenwärtig ist der Hot Stock für uns höchstens eine Halten-Position.
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Foto: pixabay