Mit den Details zur Fusion der deutschen TUI AG und der britischen Tochter TUI Travel macht der Reisekonzern nun Nägel mit Köpfen. Boersengefluester.de stellt die wichtigsten Fakten für deutsche TUI-Aktionäre im Überblick vor: Zunächst einmal wird sich die Zahl der umlaufenden Aktien deutlich erhöhen. Für jeden TUI-Travel-Anteilschein erhalten TUI-Travel-Anleger 0,399 neue TUI-Aktien. Demnach teilt sich das künftige Kapital zu 54 Prozent auf die bisherigen TUI-Aktionäre und zu 46 Prozent auf die Anteilseigner von TUI Travel auf. Die Marktkapitalisierung würde nach jetzigem Stand auf 6,5 Mrd. Euro steigen. Zur Einordnung: Momentan kommt die deutsche TUI auf einen Börsenwert von 3,17 Mrd. Euro. Voraussetzung für den Deal ist die Zustimmung auf einer außerordentlichen Hauptversammlung. Dieses Treffen findet voraussichtlich am 27. Oktober 2014 statt. Die Einladung dafür wird vermutlich am 19. September verschickt. Für das Geschäftsjahr 2013/14 sollen die bisherigen TUI-Aktionäre noch eine Schlussdividende von 0,33 Euro je Aktie erhalten. Auf Basis des gegenwärtigen Kurses entspricht das einer Rendite von rund drei Prozent. Die ordentliche Hauptversammlung dafür findet nach derzeitigem Stand am 10. Februar 2015 statt. Bei der künftigen Dividendenpolitik will sich die neu formierte Gruppe an der „derzeitigen progressiven Dividendenpolitik der TUI Travel“ orientieren.
Änderungen gibt es definitiv hinsichtlich der künftigen Börsenheimat. Die neu formierte Gruppe soll ihren Hauptbörsenplatz in London haben. Ziel ist eine Mitgliedschaft im Auswahlindex FTSE 100. Die Zulassung zum Prime Standard soll dagegen später widerrufen werden. Damit wird TUI zwangsläufig seinen MDAX-Platz räumen müssen. Wichtig: Gehandelt werden kann die TUI-Aktie aber auch künftig ganz normal in Deutschland – über den Frankfurter Open Markt (Freiverkehr). Wie sich dort die Handelsliquidität entwickeln wird, bleibt allerdings abzuwarten. Ohnehin sind sämtliche Angaben noch ohne Gewähr, denn es würde wohl an ein Wunder grenzen, sollte ein derart komplexer Prozess ohne Anfechtungsklagen über die Bühne gehen. TUI selbst spricht davon, dass derartige Verfahren „rund vier bis sieben Monate“ ab dem Tag der außerordentlichen Hauptversammlung der TUI AG in Anspruch nehmen können.
Foto: TUI AG