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The Social Chain: Neustart in andere Dimensionen

Ist leider so: Mit heimischen E-Commerce-Aktien aus dem Bereich Home & Living haben Anleger bislang fast immer draufgezahlt. Elumeo, Home24, SLEEPZ oder auch Westwing sind allesamt abschreckende Wertvernichter. Auf die lange Sicht sorgten lediglich Zalando und Zooplus – wenn man diese beiden Firmen hier eingruppieren mag – für eine positive Performance. Umso bemerkenswerter, was sich gerade bei The Social Chain AG tut, einem Unternehmen, das bis vor kurzem noch als Lumaland firmierte und mit den angeschlossenen Marken möbelfreunde, Ravensberger Matratzen, #DoYourSports, Lumaland oder Belsonno zum Halbjahr 2019 auf eine Gesamtleistung von gerade einmal 21,57 Mio. Euro kam – bei einem Verlust vor Steuern von 1,01 Mio. Euro. Auch wenn die Gesellschaft mit dem ehemaligen ProSieben-Chef Georg Kofler einen prominentem Großaktionär hat: Normalerweise hätte sich wohl kaum jemand um die aus dem Börsenmantel der ehemaligen Pütz Vermögensverwaltung hervorgegangene Lumaland-Aktie – jetzt The Social Chain – gekümmert, zumal der Small Cap bis zuletzt auch nur im Düsseldorfer Freiverkehr gehandelt wurde. Doch seit Anfang Oktober ist das Papier nun auch über Frankfurt beziehungsweise XETRA gelistet – und die Notiz von befindet sich auf einem strammen Nordkurs. Mit 14,20 Euro erreicht der Titel nun sogar ein Rekordhoch.

Was treibt die Anleger an? Ganz einfach: Es ist der Zusammenschluss mit der mehrheitlich ebenfalls Kofler zurechenbaren Social Chain Group, einer in Gründer- und Medienkreisen heiß diskutierten Verknüpfung von Social Media, Influencer-Marketing und E-Commerce-Aktivitäten. Und mit genau dieser Gesellschaft haben Kofler und sein Team Großes vor: Da ist der jetzt quasi durch die Hintertür vollzogene Kapitalmarktzugang nur der erste Schritt. Wie uns Wanja Oberhof, CEO von The Social Chain im Hintergrundgespräch verrät, ist für 2020 ein richtiges IPO mit klassischer Kapitalerhöhung geplant – entweder im Frankfurter Prime Standard oder möglicherweise sogar in New York an der Nasdaq. Immerhin ist  Co-CEO Steven Bartlett ein Brite und das Unternehmen generiert viel Geschäft in den USA. Ein deutlich höherer Streubesitz ist für eine funktionierende Investmentstory freilich dringend nötig, denn zurzeit gibt es von den insgesamt 9.040.108 Aktien kaum frei handelbare Stücke. Nach Schätzungen von boersengefluester.de dürfte der gegenwärtige Free Float nach der Einbringung der Social Chain Group via Sacheinlage – auf Basis einer Bewertung von knapp 91 Mio. Euro – nur bei knapp sieben Prozent liegen.

 

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Fundamental lassen sich derzeit nur grobe Überschlagsrechnungen anstellen, da noch keine Pro-forma-Abschlüsse für die zusammengefassten Unternehmen veröffentlicht wurden. Vorstandschef Wanja Oberhof rechnet für 2019 jedoch mit Erlösen von etwa 170 Mio. Euro sowie einem EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) im niedrigen siebenstelligen Bereich. Bereits 2020 soll der Umsatz dann auf mehr als 300 Mio. Euro klettern und ein EBIT von mindestens 10 Mio. Euro ermöglichen. Zum Vergleich: Die gegenwärtige Marktkapitalisierung liegt bei 127,5 Mio. Euro. Und so ist sich Oberhof sicher, dass die künftigen Börsenkurse kilometerweit von dem entfernt sein werden, was derzeit aufgerufen wird. Als internationale Peer Group gelten dabei Firmen wie der ebenfalls gelistete britische Online-Modehändler boohoo oder das englische E-Commerce-Unternehmen The Hut Group (THG). Kurz zur Einordnung: Die Social Chain Group verfügt über mehr als 100 Social-Media-Marken mit einer Reichweite von im Mittel über zwei Milliarden Social views pro Monat sowie mehr als 80 Millionen Follower. Zum Portfolio gehören etwa Love Food, die Sport-Community SPORF oder der Beauty-Event GLOW by dm.

[sws_blue_box box_size=”640″]Weitere Infos zur Social Chain Group finden Sie im Netz unter anderem hier:

OMR: Georg Koflers nächst große Wette
Horizont: Georg Kofler will noch einmal durchstarten[/sws_blue_box]

Um die Story bereits jetzt einer breiten Öffentlichkeit bekannter zu machen, dürfte das Team um Georg Kofler in den kommenden Wochen und Monaten regelmäßig auf Roadshow gehen. Das wiederum sollte sich auch positiv im Aktienkurs von The Social Chain widerspiegeln. Um es klar zu sagen: Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind Anleger zwar sehr früh dran und haben entsprechend hohe Kurschancen. Andererseits kaufen sie sich noch in eine Black Box ein, denn belastbares Zahlenmaterial zu den zusammengefassten Unternehmen gibt es nicht und man muss darauf hoffen, dass sich die vollmundigen Prognosen tatsächlich als valide erweisen. Das macht den Titel naturgemäß zu einem riskanten Investment. Hinzu kommet der gegenwärtig noch geringe Streubesitz. Verschweigen wollte Ihnen boersengefluester.de die gerade entstehende Investmentstory um die frühere Lumaland aber keinesfalls. Dafür ist sie einfach zu spannend.

 

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Foto: Clipdealer


 

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.