Als Dirk Markus, Vorstand von Aurelius Equity Opportunities, bei seiner Präsentation auf dem Eigenkapitalforum gefragt wurde, warum Aurelius die europäischen Geschäftsaktivitäten des US-Konzerns Office Depot gekauft habe, erwähnte der Manager mehr oder weniger am Rande, dass es mit Takkt ein in gewisser Weise vergleichbares Unternehmen auf dem heimischen Kurszettel gibt und die einen ziemlichen guten Job machen. Dabei ist das Angebot der Stuttgarter – vom Hubwagen, über Gastrozubehör bis hin zum Bürostuhl – deutlich umfangreicher als das auf Bürobedarfsartikel fokussierte Angebot von Office Depot. Und schon das scheint für Aurelius-Chef Markus deutlich zu facettenreich. Letztlich stehen beide Unternehmen jedoch vor der großen Herausforderung, das bestehende Geschäft so sinnvoll wie möglich zu digitalisieren. Vorbei sind schließlich die Zeiten, wo Materialeinkäufer von Unternehmen in dicken Katalogen nach Bestellnummern wälzten. Folgerichtig hat der SDAX-Konzern Takkt das Thema Digitalisierung ganz weit nach oben gesetzt und dafür bis zum Jahr 2020 ein Investitionsvolumen von bis zu 50 Mio. Euro reserviert. Über den aktuellen Stand informiert Takkt HIER im Internet.
Die Schwaben meinen es also Ernst: Das zeigt auch die Anfang 2016 ins Leben gerufene Beteiligungsgesellschaft TBG für junge Unternehmen mit Fokus auf den B2B-Spezialversandhandel. Im September stieg TBG für einen mittleren sechsstelligen Bereich mit 30 Prozent bei dem Start-up printmate ein. Die Berliner haben sich auf die individuelle Bedruckung von Versandkartons, wie man sie von Onlinehändlern wie Zalando kennt, spezialisiert. All das kommt gut an bei den Investoren. Der Aktienkurs von Takkt bewegt sich mit gut 23 Euro auf dem höchsten jemals erreichten Niveau und hat damit die Kursziele der meisten Analysten mittlerweile erreicht. Anders als viele gehypte kleine E-Commerce-Titel ist die Bewertung der Takkt-Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 16 und einer Dividendenrendite von annähernd 2,5 Prozent aber noch immer ziemlich geerdet. Die vorläufigen Zahlen für 2016 wird die Gesellschaft am 16. Februar 2017 veröffentlichen. Für boersengefluester.de bleibt Takkt der Top-Pick aus dem Handelssektor. Gespannt sind wir aber auch, ob Aurelius es schafft, aus Office Depot Europa wieder eine schlagkräftige Gesellschaft zu formen.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 1.116,08 | 1.181,09 | 1.213,67 | 1.067,43 | 1.177,97 | 1.336,78 | 1.240,02 | |
EBITDA1,2 | 150,32 | 150,07 | 150,17 | 92,58 | 112,64 | 132,12 | 111,86 | |
EBITDA-Marge3 | 13,47 | 12,71 | 12,37 | 8,67 | 9,56 | 9,88 | 9,02 | |
EBIT1,4 | 123,22 | 122,54 | 108,81 | 52,38 | 73,92 | 80,79 | 38,87 | |
EBIT-Marge5 | 11,04 | 10,38 | 8,97 | 4,91 | 6,28 | 6,04 | 3,14 | |
Jahresüberschuss1 | 96,35 | 88,08 | 74,69 | 37,23 | 57,03 | 59,29 | 24,55 | |
Netto-Marge6 | 8,63 | 7,46 | 6,15 | 3,49 | 4,84 | 4,44 | 1,98 | |
Cashflow1,7 | 100,38 | 99,42 | 130,79 | 120,52 | 56,32 | 84,42 | 106,44 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,47 | 1,34 | 1,14 | 0,57 | 0,87 | 0,90 | 0,38 | |
Dividende8 | 0,55 | 0,85 | 0,00 | 1,10 | 1,10 | 1,00 | 1,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: RSM Ebner Stolz |
Foto: TAKKT AG (Hochregallager)