Das muss man auch erstmal so hinbekommen: Trotz eines Kursanstiegs von mittlerweile mehr als 50 Prozent in den vergangenen 52 Wochen, überzeugt die Aktie von Surteco noch immer bei nahezu allen einschlägigen Bewertungskennzahlen. Schließlich gibt es nicht so fürchterlich viele Papiere mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von etwas mehr als elf, einer Dividendenrendite von demnächst vermutlich knapp drei Prozent und einem Aufschlag zum Buchwert von gerade einmal einem Viertel – schon gar nicht in dieser Kombination. Und dabei handelt es sich nicht um einen eher unbekannten Small Cap mit Mini-Börsenwert, sondern um einen ehemaligen SDAX-Titel mit einer Marktkapitalisierung von zurzeit 473 Mio. Euro. Besonders ansprechend: Die Kursentwicklung des Anbieters von Kantenbändern und Spezialfolien verläuft alles andere als hektisch. Von zwischenzeitlichen Rücksetzern bleibt zwar auch die Surteco-Aktie nicht verschont, meist handelt es sich aber eher moderate Konsolidierungsphasen. Anderseits vollzieht sich auch die Aufwärtsbewegung in Schritten, die nicht für die täglichen Hit-und-Flop-Listen reichen.
Und so wundert es nicht, dass Surteco eher zu den stillen Börsenstars gehört. Dass der von boersengefluester.de schon mehrfach vorgestellte Titel (HIER) trotz des deutlichen Aufwärtsschubs noch immer recht günstig zu haben ist, liegt an zwei Faktoren: Zum einen war Surteco mit der lange Zeit schwierigen Möbelbranche als Hauptkunden sowie einer schier endlosen Kette an Umstrukturierungen und entsprechend unbefriedigenden Ergebnisausweisen zwischenzeitlich völlig out am Kapitalmarkt. Andererseits zeigen die Optimierungen des Vorstandsteams um CEO Wolfgang Moyses längst die gewünschte positive Wirkung, so dass sich die operative Lage zuletzt locker im Gleichschritt zur Kursperformance auf dem Börsenparkett verbessert hat.
Peter Thilo Hasler vom Researchhaus Sphene Capital hat das Kursziel für die Surteco-Aktie zuletzt um knapp zwölf Prozent auf 39,60 Euro heraufgesetzt. „Trotz drastischer Rohstoffkostensteigerungen und ungenügender Verfügbarkeiten seitens der Zulieferer konnte Surteco die gute Entwicklung des ersten Quartals im zweiten Quartal 2021 fortsetzen“, betont Hasler. Konkret steht zum Halbjahr nun ein Umsatzplus von 27 Prozent auf 377,84 Mio. Euro zu Buche. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kam deutlich überproportional von 14,41 auf 38,88 Mio. Euro voran.
Die Prognose von Vorstand Moyses für das Gesamtjahr sieht mittlerweile Erlöse von mehr als 700 Mio. Euro sowie ein EBIT von Untergrenze 52 Mio. Euro vor. Ins Jahr gestartet war das Unternehmen aus Buttenwiesen mit einer Umsatzerwartung zwischen 650 und 675 Mio. Euro sowie einer Spanne von 47 bis 52 Mio. Euro für das Betriebsergebnis. Summa summarum also alles im grünen Bereich bei Surteco. Entsprechend bleibt es also auch bei der Kaufen-Einschätzung von boersengefluester.de.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 689,65 | 698,98 | 675,27 | 626,99 | 757,06 | 747,70 | 835,09 | |
EBITDA1,2 | 83,09 | 72,78 | 66,29 | 88,32 | 114,76 | 84,18 | 66,57 | |
EBITDA-Marge3 | 12,05 | 10,41 | 9,82 | 14,09 | 15,16 | 11,26 | 7,97 | |
EBIT1,4 | 44,67 | 32,20 | 21,12 | 46,15 | 72,52 | 40,18 | 8,12 | |
EBIT-Marge5 | 6,48 | 4,61 | 3,13 | 7,36 | 9,58 | 5,37 | 0,97 | |
Jahresüberschuss1 | 26,33 | 18,93 | 9,76 | 33,77 | 47,81 | 25,23 | -2,42 | |
Netto-Marge6 | 3,82 | 2,71 | 1,45 | 5,39 | 6,32 | 3,37 | -0,29 | |
Cashflow1,7 | 82,90 | 60,70 | 84,04 | 82,66 | 43,75 | 69,14 | 100,58 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,69 | 1,20 | 0,61 | 2,17 | 3,08 | 1,63 | -0,79 | |
Dividende8 | 0,80 | 0,55 | 0,00 | 0,80 | 1,00 | 0,70 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |
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