Unerwarteter Dividenden-Hit: Zur Hauptversammlung (HV) am 12. Mai 2023 will Stemmer Imaging – neben der Basisdividende von 1,00 Euro je Aktie – noch einen Bonus von jeweils 2,00 Euro an die Investoren ausschütten. Bezogen auf den aktuellen Kurs von 43 Euro ergibt sich daraus eine Rendite von annähernd sieben Prozent. „Der Vorstand trägt damit in Zeiten höherer Leitzinsen der größeren Bedeutung von Eigenkapital für die Aktionäre Rechnung unter gleichzeitiger Berücksichtigung der Wachstumspläne der Gesellschaft“ heißt es offiziell. Eine interessante Begründung, wie boersengefluester.de findet. Nicht minder interessant ist, dass der Anbieter von Bildverarbeitungstechnologien mit dem Dividendenvorschlag von insgesamt 3,00 Euro je Aktie für 2022 auf eine Ausschüttungssumme von 19,50 Mio. Euro kommt, was wiederum fast 4,90 Mio. Euro mehr ist, als sich sämtliche bisherigen Dividendenzahlungen von Stemmer seit dem IPO im Februar 2018 türmen.
Bereits Ende Februar hatte die Gesellschaft aus Puchheim bei München starke Vorabzahlen vorgelegt und auch für 2023 anhaltendes Wachstum avisiert. Demnach kam der Umsatz im vergangenen Jahr um 19,4 Prozent auf 155,4 Mio. Euro voran. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kletterte deutlich überproportional von 17,40 auf 28,20 Mio. Euro – entsprechend einer sehr hohen EBITDA-Marge von etwas mehr als 18 Prozent. Zum Vergleich: Die Mittelfrist-Planung sieht rund 200 Mio. Euro Erlöse bei einer EBITDA-Marge zwischen 13 und 16 Prozent vor. Die jüngsten Kursziele der Analysten bewegten sich zwischen 50 und gut 62 Euro und zeigen somit noch immer ausreichend Potenzial. Dabei geht boersengefluester.de davon aus, dass sich nun auch dividendenorientierte Anleger stärker für den im Prime Standard gelisteten Titel interessieren werden.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 100,63 | 108,97 | 118,60 | 103,10 | 130,12 | 155,37 | 146,29 | |
EBITDA1,2 | 6,39 | 6,98 | 10,80 | 7,21 | 17,36 | 28,24 | 26,95 | |
EBITDA-Marge3 | 6,35 | 6,41 | 9,11 | 6,99 | 13,34 | 18,18 | 18,42 | |
EBIT1,4 | 4,15 | 5,52 | -0,58 | -1,55 | 13,43 | 24,34 | 21,86 | |
EBIT-Marge5 | 4,12 | 5,07 | -0,49 | -1,50 | 10,32 | 15,67 | 14,94 | |
Jahresüberschuss1 | 2,94 | 4,38 | -1,40 | -3,32 | 10,45 | 17,97 | 15,73 | |
Netto-Marge6 | 2,92 | 4,02 | -1,18 | -3,22 | 8,03 | 11,57 | 10,75 | |
Cashflow1,7 | 3,35 | 4,94 | 1,95 | 10,88 | 7,97 | 15,90 | 20,31 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,45 | 0,67 | -0,22 | -0,51 | 1,61 | 2,77 | 2,42 | |
Dividende8 | 0,50 | 0,50 | 0,00 | 0,50 | 0,75 | 3,00 | 2,70 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Baker Tilly |
Ende März wird Stemmer Imaging den Geschäftsbericht 2022 vorlegen. Summa summarum steht die Gesellschaft derzeit so gut da wie nie zuvor seit dem Börsengang und legt vor allen Dingen nun auch schon eine ganze Weile überzeugende Zahlen vor. Das war insbesondere in den Jahren 2019/20 nicht immer so. Doch Arne Dehn, der seit Anfang 2019 an der Spitze von Stemmer Imaging steht, hat das Ruder erfolgreich herumgerissen. Mit Unterstützung vom Gesamtmarkt sollte es der Titel normalerweise schaffen, sich dem bisherigen Rekordhoch bei 52,10 Euro vom 31. August 2018 deutlich anzunähern. Der aktuelle Börsenwert beträgt knapp 280 Mio. Euro. Geeignet ist der Titel auch für risikobereite Langfristanleger.
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