Pünktlich zu der von HSBC organisierten Cleantech-Konferenz in Frankfurt legt Steico die wesentlichen Eckdaten für 2015 sowie einen Ausblick auf das laufende Jahr vor – und sorgt damit für gute Stimmung bei den Investoren. So kam der Dämmstoffhersteller bei Erlösen von 188,9 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von rund 12,2 Mio. Euro. Das entspricht einem Zuwachs beim Betriebsgewinn von immerhin 22 Prozent. Die Umsätze kletterten 2015 um 8,1 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert. In Aussicht gestellt hatte die Gesellschaft aus Feldkirchen östlich von München ein Erlösplus im oberen einstelligen Prozentbereich. Beim EBIT (und dem EBITDA) war Steico gar „nur“ von Zuwächsen zwischen drei und fünf Prozent ausgegangen. Als Hauptgründe für das unerwartet kräftige Ergebnisplus nennt Vorstand Udo Schramek die „hohe Auslastung der Produktionskapazitäten und weitere Effizienzsteigerungen“. Hier spiegeln sich damit auch die positiven Effekte des milden Winters wider. Noch keinen nennenswerten Einfluss auf das Zahlenwerk hatte dagegen die im Abschlussquartal 2015 erfolgte Inbetriebnahme der neuen Produktionsanlage für Furnierschichtholz Polen – knapp 90 Kilometer von Danzig entfernt.
Bei dem Werk handelt es sich um die größte Investition in der Firmengeschichte von Steico. Entsprechend groß sind die Erwartungen an das laufende Jahr. Steico selbst kündigt eine „signifikante Margensteigerung“ an. Zur Einordnung: Auf EBITDA-Basis (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) kam der Bauzulieferer im Schnitt der vergangenen fünf Jahre auf eine Rendite von 12,33 Prozent. Dabei pendelten die Extremwerte der EBITDA-Rendite zwischen 13,56 Prozent (2013) und 10,22 Prozent (2011). Börsianer gehen davon aus, dass Steico schon im laufenden Jahr an die Marke von 14,5 Prozent kommen könnte. Das würde dann – bei einem von uns unterstellten Erlösplus von neun Prozent – auf ein EBITDA im Bereich um 30 Mio. Euro hinauslaufen. Dem steht zurzeit eine Marktkapitalisierung von knapp 100 Mio. Euro entgegen. Raum für weitere Kurssteigerungen wäre demnach genügend vorhanden. Zudem wird der Small Cap noch immer mit einem leichten Abschlag zum Buchwert gehandelt. Bei der Dividende für 2015 gehen wir von einem unveränderten Satz von 0,12 Euro je Anteilschein aus, womit es das Papier allerdings nur auf eine Rendite von 1,5 Prozent bringt. Größter Risikofaktor bei Steico bleibt der anhaltende Preisdruck im gesamten Sektor. Unterm Strich überwiegen momentan aber klar die positiven Aspekte. Boersengefluester.de bleibt daher bei der Kaufen-Einschätzung.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 230,31 | 251,96 | 281,00 | 308,77 | 388,18 | 445,16 | 365,29 | |
EBITDA1,2 | 37,91 | 44,41 | 56,71 | 57,02 | 91,31 | 90,05 | 57,86 | |
EBITDA-Marge3 | 16,46 | 17,63 | 20,18 | 18,47 | 23,52 | 20,23 | 15,84 | |
EBIT1,4 | 22,02 | 24,56 | 32,49 | 33,58 | 67,61 | 65,20 | 30,38 | |
EBIT-Marge5 | 9,56 | 9,75 | 11,56 | 10,88 | 17,42 | 14,65 | 8,32 | |
Jahresüberschuss1 | 15,27 | 16,16 | 22,79 | 25,43 | 48,16 | 47,86 | 16,88 | |
Netto-Marge6 | 6,63 | 6,41 | 8,11 | 8,24 | 12,41 | 10,75 | 4,62 | |
Cashflow1,7 | 25,49 | 40,52 | 43,36 | 42,91 | 85,76 | 65,63 | 51,65 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,08 | 1,15 | 1,62 | 1,81 | 3,42 | 3,40 | 1,18 | |
Dividende8 | 0,21 | 0,25 | 0,25 | 0,30 | 0,40 | 0,40 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Deloitte |