Kennen Sie noch Softmatic? Das Software- und Beratungsunternehmen stürmte Mitte 1999 an den Neuen Markt – wie damals so viele andere IT-Buden. In der Spitze brachte die Gesellschaft aus Norderstedt mehr als 240 Mio. Euro auf die Waagschale. Doch das Glück wehrte nur kurz. Bereits Anfang 2002 musste das Unternehmen Insolvenz anmelden. Die Notiz implodierte auf wenige Cent. Im Jahr 2004 gab es einen heftigen Kapitalschnitt im Verhältnis 85:1 mit anschließender Erhöhung des Kapitals. Rund vier Jahre später wurde das Insolvenzplanverfahren dann angeschlossen, eine operative Geschäftstätigkeit hatte das Unternehmen allerdings nicht mehr. Wesentliche Aktionäre von Softmatic sind seit vielen Jahren Oliver Wiederhold (27,82%) und Martin Helfrich (10,11%). Wiederhold ist Vorstand bei der Beteiligungsgesellschaft SCI aus Usingen im Taunus. Helfrich gilt als streitlustiger Aktionär, der sich schon auf etlichen Hauptversammlungen bemerkbar machte. Soweit die Vorgeschichte in knappen Worten. Lange Zeit dümpelte die Notiz des Börsenmantels von Softmatic so vor sich hin, ohne dass es Fortschritte gab. Im April 2015 funkte der Vorstand dann ein Lebenszeichen und teilte mit, dass die Vermarktungsaktivitäten für den Börsenmantel von „passiv” auf „aktiv” umgestellt werden.
Nun gab Softmatic noch eine bemerkenswertere Statusänderung bekannt: Wiederhold hat sein Vorstandsamt mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Der Aufsichtsrat (dem auch Helfrich angehörte) beendet seine Tätigkeit ein wenig später – per Ende Juli 2015. Neuer CEO ist Maik Brockmann. Vielen Börsianern bestimmt noch bekannt als Vorstand der Beteiligungsgesellschaft Arques, aus der die heutige Gigaset hervorgegangen ist. Und wo der Name Arques auftaucht, darf eine Person nicht fehlen: Prof. Dr. Dr. Peter Löw. Hier schließt sich dann auch der Kreis. Die dem umtriebigen Löw zurechenbare LIVIA Corporate Develeopment SE aus München hat zeitgleich mitgeteilt, dass sie 56,65 Prozent der Softmatic-Aktien erworben hat und ein öffentliches Pflichtangebot abgeben will. Das ist obligatorisch, schließlich ist Softmatic im Regulierten Markt gelistet. Dreimal darf man nun raten, was mit dem Börsenmantel von Softmatic geschieht. Ein heißer Tipp dürfte sein, dass die Gesellschaft zu einem Beteiligungsvehikel nach altem Vorbild umfunktioniert wird. Damit wäre das Trio um die Münchner Beteiligungsgesellschaften Aurelius, Bavaria Industries und Mutares, die allesamt mehr oder weniger nach dem Vorbild von Arques agieren, um eine Attraktion reicher. Boersengefluester.de wird die Entwicklung bei Softmatic (WKN: A0AHT4) auf jeden Fall verfolgen. Wahnsinn: Der Kurs ist in den vergangenen Tagen schon mal um 825 Prozent auf 16,50 Euro explodiert. Damit kommt die noch leere Hülle bereits auf eine Kapitalisierung von 5,2 Mio. Euro. Übrigens: Auch Arques wurde 2002 das Börsenleben via Mantel eingehaucht. Damals war es die Bad Salzschlirf AG. Kommt jetzt also Arques reloaded? Die Zocker-Gemeinde scheint jedenfalls ein neues Lieblingsinvestment zu haben.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |