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Softing: Mehr Auftragseingang als Umsatz

„Wirklich beeindruckend ist das Wachstum beim Auftragseingang trotz der Krisen“, sagte Ernst Homolka, Finanzvorstand von Softing, erst kürzlich im Interview auf boersengefluester.de (HIER). Nun legt der Anbieter von Software- und Hardware-Produkten für die Messung und Steuerung von Datenaustauschprozesse in Form seines Neun-Monats-Berichts nach: Demnach klettert der Auftragseingang auf Konzernebene um 40 Prozent auf 74,6 Mio. Euro. Verglichen mit dem Halbjahreswert von plus 31 Prozent hat sich die Dynamik also tatsächlich noch einmal beschleunigt. Deutlich weniger Tempo hat derweil das Umsatzwachstum, wo es “nur” um etwas mehr acht Prozent auf 60,3 Mio. Euro voranging. Die größer werdende Schere zwischen tatsächlichen Erlösen und Orderbuch erklärt sich auch bei Softing in der angespannten Lieferkette für Elektronikteile. Ein Problem, was sich vermutlich noch deutlich bis ins Jahr 2022 ziehen wird. Da geht es Softing nicht anders, als den sonstigen Unternehmen auf dem Kurszettel.

„In weiten Teilen steckt hier ein Potenzial, das wir bei normaler Verfügbarkeit von Vorprodukten in den ersten neun Monaten schon in zusätzliches Umsatzwachstum verwandelt hätten“, sagt CEO Wolfgang Trier. Das um aktivierte Entwicklungsleistungen und Effekte aus Übernahmen bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes EBIT) ist derweil um von 0,0 auf 2,2 Mio. Euro vorangekommen. Die Prognose für das Gesamtjahr 2021 bewegt sich hier weiterhin in einer Bandbreite von 2,0 bis 3,0 Mio. Euro. Wie im Interview bereits angedeutet, gibt es allerdings bezogen auf das tatsächlich ausgewiesene EBIT eine Anpassung, was nun vermutlich zwischen 0,0 und 1,0 Mio. Euro liegen wird. Bislang lag die Spanne zwischen 1,5 und 3,0 Mio. Euro. „Dies liegt hauptsächlich begründet in der verminderten Aktivierung von Produktneuentwicklungen“, heißt es dazu im Q3-Bericht.

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Zur weiteren Einordnung: Nach neun Monaten 2021 weist Softing ein EBIT von minus 292.000 Euro aus. Wie stets bei dem Unternehmen aus Haar in der Nähe von München: Entscheidend für das Zahlenwerk bleibt das vierte Quartal. Aus Investorensicht gibt es nach Auffassung von boersengefluester.de derzeit keinen unmittelbaren Handlungsbedarf. Bei wichtigen Projekten – etwa mit der Telematiktochter GlobalmatiX – kommt Softing grundsätzlich gut voran, allerdings dauert alles seine Zeit. Dabei warten Softing-Anleger schon so lange auf den deutlichen Ergebnisumschwung. Und eben das spiegelt sich in der auf den ersten Blick sehr moderaten fundamentalen Bewertung wider. Immerhin wird Softing an der Börse gerade einmal zum Buchwert von derzeit rund 63 Mio. Euro gehandelt. Sobald sich der Ergebnisknoten löst, wird es mit Sicherheit deutlich nach oben gehen im Aktienkurs. Bis dahin bleibt der Titel allerdings eine Art Hoffnungswert. Wer jetzt einsteigt, sichert sich zwar hohe Kurschancen, muss aber vermutlich noch einiges an Zeit dafür einplanen.

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Foto: Pixabay


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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.