Ein Kavaliersstart war das nicht gerade: Im Auftaktquartal 2016 musste Softing bei einem Umsatzplus von knapp 3,5 Prozent auf 17,9 Mio. Euro einen Rückgang des operative EBIT um fast 42 Prozent auf 0,7 Mio. Euro hinnehmen. Das um die Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungsleistungen und die Auswirkungen aus der Kaufpreisverteilung erworbener Unternehmen bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (operatives EBIT) sank von 1,4 auf 0,8 Mio. Euro. „Während sich das Geschäft in Deutschland und Europa zum Vorjahr deutlich besser darstellte, verzeichnet unsere größte Tochtergesellschaft in Nordamerika im Vergleich zum exzellenten Vorjahr im ersten Quartal eine rückläufige Produktnachfrage bei den Produkten der Industrieautomatisierung“, sagt der Softing-Vorstandsvorsitzende Wolfgang Trier. Komplett überraschend kommt die Entwicklung für den Automatisierungsspezialisten zwar nicht, allerdings ist das Ausmaß der US-Schwäche doch höher als vermutet.
Dabei hatte Trier bereits zur Vorlage des Jahresberichts 2015 darauf hingewiesen, dass das erste Halbjahr 2016 „eher schwach erwartet wird“ – unter anderem weil der US-Zukauf OLDI traditionell erst im dritten und vierten Quartal sein Hauptgeschäft macht. „Wir halten daher an unserer Prognose fest“, betont Trier. Demnach ist für 2016 mit einer moderaten Erlössteigerung von 82,3 Mio. Euro auf mehr als 85 Mio. Euro zu rechnen. Eine kleine Anpassung der Wortwahl gibt es allerdings hinsichtlich des prognostizierten operativen EBIT. Hieß es im Geschäftsberichts noch, dass hier eine „deutliche Steigerung auf mehr als 7,5 Mio. Euro“ zu erwarten sei, ist nun nur noch von einer “Steigerung auf 7,5 Mio. Euro” die Rede. Keine Neuigkeiten enthält der Zwischenabschluss in Sachen Übernahmeaktivitäten. Hintergrund: Zuletzt verriet CEO Trier, dass Softing „Signale von Unternehmen erhalten“ habe, die sich zum Kauf angeboten haben. „Wir sehen Chancen, dass es zu einer oder mehreren Übernahmen kommen könnte“, hieß es im Vorwort des 2015er-Geschäftsberichts. Nun: Mit Sicherheit werden diese Gespräche ein Thema auf der Hauptversammlung am 4. Mai 2016 in München sein.
Ansonsten stehen auf der Agenda des Aktionärstreffens keine besonders aufregenden Punkte. Die Dividende wird – auch mit Blick auf die möglichen Akquisitionen von 0,25 auf 0,15 Euro je Aktie gekürzt. Das ist verschmerzbar, wenn auch nicht gerade das Lieblingsszenario für Privatanleger. Zudem lässt sich Softing ein Aktienrückkaufprogramm genehmigen. Insbesondere mit Blick auf die zu erwartende Geschäftsbelebung in der zweiten Jahreshälfte und den guten Langfristperspektiven – Softing führt viele neue Produkte ein und erhöht den höhermargigen Softwareanteil – bleiben wir jedoch positiv für die Aktie gestimmt. Warburg Research hatte zuletzt ein Kursziel von 17,50 Euro genannt.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 78,71 | 83,89 | 91,07 | 77,60 | 84,69 | 98,31 | 112,60 | |
EBITDA1,2 | 6,84 | 9,02 | 12,12 | 7,76 | 9,07 | 9,73 | 13,92 | |
EBITDA-Marge3 | 8,69 | 10,75 | 13,31 | 10,00 | 10,71 | 9,90 | 12,36 | |
EBIT1,4 | 2,35 | 4,08 | 4,30 | -3,93 | -0,48 | 0,76 | -2,72 | |
EBIT-Marge5 | 2,99 | 4,86 | 4,72 | -5,06 | -0,57 | 0,77 | -2,42 | |
Jahresüberschuss1 | 0,73 | 3,33 | 2,93 | -4,58 | -0,07 | -1,18 | -5,71 | |
Netto-Marge6 | 0,93 | 3,97 | 3,22 | -5,90 | -0,08 | -1,20 | -5,07 | |
Cashflow1,7 | 3,56 | 9,43 | 10,37 | 4,91 | 11,05 | 3,82 | 9,10 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,10 | 0,38 | 0,31 | -0,50 | 0,01 | -0,13 | -0,63 | |
Dividende8 | 0,13 | 0,13 | 0,04 | 0,04 | 0,10 | 0,10 | 0,13 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Rödl & Partner |