Das ist doch auch mal schön in der aktuell so nervösen Börsenphase: Obwohl die wesentlichen Eckdaten von SNP Schneider-Neureither & Partner bereits seit Mitte Juli bekannt sind, gibt es vom Kapitalmarkt noch eine Extra-Portion Kurspower für die Veröffentlichung des Halbjahresberichts. Tatsächlich kommen die Daten – insbesondere, die für das zweite Quartal – sehr dynamisch rüber. So war es nicht unbedingt zu erwarten, dass das überwiegend im Bereich Datenmigration tätige Software-Unternehmen zum Halbjahr bereits auf ein Ergebnis je Aktie von 1,09 Euro kommt – nach 0,23 Euro in der entsprechenden Vorjahresperiode. Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) machte dabei einen Satz von 3,49 auf 12,46 Mio. Euro. Auf der Top-Line kam der Umsatz um gut 21 Prozent auf 116,02 Mio. Euro voran. „Aus Projektsicht ist das Wachstum auf eine unverändert starke Nachfrage nach Projekten im Zusammenhang mit S/4HANA und RISE with SAP zurückzuführen“, betont der Vorstand. Beachtlich ist ebenfalls, dass ist im ersten Halbjahr über Partner ein um 80 Prozent auf 73,40 Mio. Euro verbesserter Auftragseingang erwirtschaftet wurde. Die Partner-Strategie von SNP greift also immer besser.
Derweil bleibt es bei der erst vor wenigen Wochen heraufgesetzten Prognose für 2024, wonach mit Umsatzerlösen zwischen 225 und 240 Mio. Euro zu rechnen ist. Das EBIT soll in einer Bandbreite zwischen 16 und 20 Mio. Euro ankommen. Die ursprüngliche EBIT-Vorschau von 13 bis 16 Mio. Euro hat dabei auch deswegen als zu niedrig erwiesen, weil es eine Einigung in einem langjährigen Rechtsstreit mit der Erbengemeinschaft des Ende 2020 verstorbenen Firmengründers Dr. Andreas Schneider-Neureither gab. Positiver Ergebniseffekt allein hieraus: Rund 3 Mio. Euro. Einziger Malus im aktuellen Zwischenbericht ist der operative Cashflow von 4,66 Mio. Euro, immerhin zeigte SNP hier nach Ende des ersten Quartals bereits einen Cashflow von 10,28 Mio. Euro.
Per saldo überwiegen aber klar die positiven Aspekte. Und auch charttechnisch gibt es derzeit nur wenige Titel aus der Datenbank von boersengefluester.de, die über einen derart blitzsauberen Aktienchart verfügen wie die Heidelberger. Zumindest im Hinterkopf sollten Anleger jedoch behalten, dass die Kursziele der Analysten mittlerweile erreicht beziehungsweise sogar überschritten sind. Auf jeden Fall hat der neue Vorstand der früher wenig verlässlichen SNP Schneider-Neureither ein ganz neues Gesicht am Kapitalmarkt gegeben. Ganz genau so, wie es der Plan war. Last but not least bleibt auch die Aktionärssstruktur um den Heidelberger Investor Wolfgang Marguerre (Anteil: 64 Prozent) – bekannt insbesondere für sein in der Schweiz ansässiges Blutplasma-Unternehmen Octapharma –, ein spannender Teil der SNP-Story. Denkbar wäre schließlich, dass sich der Streubesitz perspektivisch wieder erhöhen könnte – was für alle Seiten positiv wäre.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 122,34 | 130,98 | 145,19 | 143,78 | 166,97 | 173,42 | 203,43 | |
EBITDA1,2 | 3,27 | 2,30 | 15,14 | 9,23 | 16,26 | 17,61 | 21,52 | |
EBITDA-Marge3 | 2,67 | 1,76 | 10,43 | 6,42 | 9,74 | 10,15 | 10,58 | |
EBIT1,4 | -0,51 | -2,55 | 7,00 | 0,84 | 6,30 | 6,71 | 11,12 | |
EBIT-Marge5 | -0,42 | -1,95 | 4,82 | 0,58 | 3,77 | 3,87 | 5,47 | |
Jahresüberschuss1 | -2,67 | -1,62 | 2,26 | -1,84 | 0,60 | 1,41 | 5,87 | |
Netto-Marge6 | -2,18 | -1,24 | 1,56 | -1,28 | 0,36 | 0,81 | 2,89 | |
Cashflow1,7 | -7,48 | 3,33 | -5,09 | 2,00 | -1,38 | -0,53 | 12,55 | |
Ergebnis je Aktie8 | -0,47 | -0,26 | 0,35 | -0,22 | 0,14 | 0,22 | 0,80 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Rödl & Partner |
Foto: Clipdealer
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