Vergleichsweise wacker hat sich zuletzt die Aktie von SNP Schneider-Neureither & Partner geschlagen. Kein Wunder: Der auf die Transformation von IT-Landschaften bei veränderten Geschäftsprozessen spezialisierte Softwareanbieter hatte erst Mitte Dezember die Prognosen für 2015 deutlich heraufgesetzt. Mit ihren vorläufigen Zahlen für 2015 haben die Heidelberger nun ihre aktualisierte Vorschau bestätigt. Demnach kam SNP bei Erlösen von 56 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 4,5 Mio. Euro. Das entspricht der avisierten operativen Marge von etwa acht Prozent. Zuversichtlich hört sich auch der Ausblick an, wonach sich die „sehr positive Entwicklung der Auftragslage in den ersten Wochen des Geschäftsjahrs 2016 fortsetzt“. Aktuell kalkuliert Vorstandschef Andreas Schneider-Neureither für das laufende Jahr mit Umsätzen in einer Spanne von 72 bis 78 Mio. Euro. Mit dieser Größenordnung toppt er die Prognosen der Analysten, die bislang eher von Erlösen im unteren Bereich dieses Korridors ausgegangen waren.
Zur Margenentwicklung macht SNP noch keine Angaben. Die Experten von Edison Research aus London gehen in ihrer Studie vom Januar 2016 jedoch davon aus, dass die EBIT-Rendite im laufenden Jahr auf gut zehn Prozent klettern könnte. Hauck & Aufhäuser kalkuliert gar mit etwa zwölf Prozent. Aus heutiger Sicht sollte das Betriebsergebnis für 2016 also bei ungefähr 8 bis 9 Mio. Euro anzusiedeln sein. Dem steht eine Marktkapitalisierung von etwa 101 Mio. Euro entgegen. Da SNP über sehr belastbare Bilanzrelationen verfügt, halten wir die Relation von Börsenwert zu EBIT immer noch für sehr ansprechend. Vergleichbare Unternehmen wie KPS oder – aufgrund der Nähe zu SAP – in Teilen auch All For One Steeb kommen hier auf höhere Multiples. Boersengefluester.de bleibt daher bei der Einschätzung „Kaufen“ für den im Prime Standard gelisteten Titel. Ein wichtiges charttechnisches Signal wäre es, wenn der Aktienkurs das All-Time-High bei 29,10 Euro vom Dezember 2010 knacken würde. Im ersten Anlauf hatte das vor wenigen Wochen nicht geklappt. Nun kann eigentlich der zweite Versuch starten. Für die schwache Kursreaktion auf das Zahlenwerk gibt es jedenfalls keine handfesten Gründe.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 122,34 | 130,98 | 145,19 | 143,78 | 166,97 | 173,42 | 203,43 | |
EBITDA1,2 | 3,27 | 2,30 | 15,14 | 9,23 | 16,26 | 17,61 | 21,52 | |
EBITDA-Marge3 | 2,67 | 1,76 | 10,43 | 6,42 | 9,74 | 10,15 | 10,58 | |
EBIT1,4 | -0,51 | -2,55 | 7,00 | 0,84 | 6,30 | 6,71 | 11,12 | |
EBIT-Marge5 | -0,42 | -1,95 | 4,82 | 0,58 | 3,77 | 3,87 | 5,47 | |
Jahresüberschuss1 | -2,67 | -1,62 | 2,26 | -1,84 | 0,60 | 1,41 | 5,87 | |
Netto-Marge6 | -2,18 | -1,24 | 1,56 | -1,28 | 0,36 | 0,81 | 2,89 | |
Cashflow1,7 | -7,48 | 3,33 | -5,09 | 2,00 | -1,38 | -0,53 | 12,55 | |
Ergebnis je Aktie8 | -0,47 | -0,26 | 0,35 | -0,22 | 0,14 | 0,22 | 0,80 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Rödl & Partner |
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