Snowbird hat große Pläne. Der Verarbeiter von Enten- und Gänsedaunen aus Puyang City in der chinesischen Provinz Henan will die weltweite Nummer 1 werden. So lange die 1,3 Mrd. Chinesen nicht aufhören, Enten und Gänse zu essen, ist die Versorgung mit dem Rohmaterial Daunen gesichert. Das Wachstumstempo ist atemberaubend – ebenso wie die Preisvorstellung für den Börsengang.
Derzeit läuft die Roadshow in Asien. Hier möchte das Unternehmen einen guten Teil seiner geplanten Kapitalerhöhung von 60 Mio. Euro platzieren. Denn Alexander Tietze, Managing Director beim emissinosbegleitenden Finanzdienstleister CM Equity, weiß, dass die deutschen Investoren bei China-IPOs Vorreiter brauchen. Daher spricht er jetzt Interessenten im asiatischen Raum an. Sie haben Erfahrung mit chinesischen Unternehmen und erkennen ihr Potenzial. Für vergleichbare Firmen müssen sie in Shanghai oder Hongkong deutlich höhere Multiples als in Deutschland bezahlen.
Nach der Roadshow in Asien beginnt die Vermarktungsphase in Europa am 8. September. Gezeichnet werden können die Aktien vom 9. September bis 24. September in einer Preisspanne zwischen 5,50 und 6,00 Euro. Mit Spannung wird der 29. September erwartet, dann soll zum ersten Mal der Aktienkurs von Snoewbird an der Frankfurter Börsentafel auftauchen. Nähere Informationen zum Börsengang werden für den 8. September erwartet. boersengefluester.de trifft das Management am 9. September in Frankfurt. Wir werden darüber ausführlich berichten.
So viel ist schon jetzt bekannt. Das Unternehmen wächst schnell. Nach eigenen Angaben liegen die durchschnittlichen jährlichen Wachstumsraten der letzten drei Jahre für die Umsätze bei 67 Prozent, für den Bruttoertrag bei 55 Prozent und für das Nettoergebnis bei 60 Prozent. Im Jahr 2013 erreichte Snowbird einen Umsatz von 137 Mio. Euro bei einem Nettoergebnis von gut 28 Mio. Euro. Um auch künftig dynamisch expandieren zu können und langfristig die Nummer 1 weltweit zu werden, hat das Unternehmen in eine Daunenaufbereitungsanlage investiert, die die jährliche Kapazität vervierfacht. Derzeit ist eine weitere Näherei im Bau. Mit der Inbetriebnahme wird Ende des Jahres gerechnet. Denn Snowbird veredelt nicht nur Daunen, sondern verarbeitet sie auch in Mänteln, Jacken und Hosen sowie in Bettdecken und Kissen. Diese Produkte sind deutlich profitabler, als die reinen Daunen.
Den Emissionserlös – im besten Fall 60 Mio. Euro – will Snowbird für die weitere Expansion verwenden. Im Mittelpunkt stehen dabei kurzfristig die Finanzierung des steigenden Working Capital, zunehmende Marketing- und Vertriebsaufwendungen und langfristig zusätzliche Produktionskapazitäten und Verwaltungsgebäude.
Das Management erwartet nach der Kapitalerhöhung einen Unternehmenswert zwischen 200 Mio. und 240 Mio. Euro. Das entspricht etwa 30 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung der 15 bisher im Prime Standard der Deutschen Börse notierten Aktien. Im Durchschnitt kosten die profitablen „Red Stocks“, die testierte Abschlüsse und rechtzeitig Quartalsberichte vorgelegt haben und mindestens 160 Mio. Euro Umsatz erwarten, gut 70 Mio. Euro. Snowbird möchte gern mit dem Dreifachen bewertet werden. Wir sind gespannt, ob die Unternehmensstory das hergibt.