Geht doch: Nachdem die schwache Performance der Smartbroker Holding-Aktie auf nahezu allen KPI-Calls des Unternehmens ein Thema bei den Fragen der Investoren war, sieht es seit dem September-Tief südlich von 6 Euro nun schon sehr viel besser aus. Zuletzt hat der Aktienkurs sogar die Marke von 8 Euro getoppt und bewegt sich weiter nach oben. Begleitet wird der Anstieg durch weitere Fortschritte beim Neuaufbau des Neobrokers Smartbroker+ wie etwa dem kürzlich erfolgten Start des Kryptohandels sowie natürlich auch die im Spätsommer nach oben korrigierte Ergebnisprognose für das Gesamtjahr. Boersengefluester.de hat die Entwicklung mehrfach HIER vorgestellt. „Die Zahlen werden Stück für Stück besser“, sagt CEO André Kolbinger auf der jüngsten Digitalpräsentation zur Vorstellung der wesentlichen Leistungsdaten (KPI). „Was jetzt noch fehlt, ist das wirkliche Hochskalieren durch das Marketing.“ In Stufe 1 hat sich die Sichtbarkeit des Berliner Neobrokers durch gute Ratings bei den einschlägigen Vergleichsportalen bereits erhöht.
Nun geht es darum, stärker in die Breite zu gehen. Um hier noch mehr Schwung zu bekommen, will Vorstand Thomas Soltau das Produktportfolio in Kürze um ein Zinsangebot präsentieren. Details dazu verrät er noch nicht. Wenn man sich die diesbezüglichen Offerten von Wettbewerbern wie Trade Republic, Scalable oder auch Consorsbank ansieht, sollte Smartbroker+ seine Zinsofferte aber schon bei um die 3 Prozent ansiedeln, um wirklich punkten zu können. Zudem denkt André Kolbinger über Free Trade-Angebote nach, um weitere PS für den Marketingstart unter der Haube zu haben. Definitiv bleibt es aber dabei, dass das Werbebudget streng an Performance gekoppelt ist und der Smartbroker+ keinesfalls mit der Gießkanne hantiert. Mehr als bislang gedacht wird es beim Marketing für 2024 sicher nicht, betont Soltau auf dem von Montega ausgerichteten KPI-Call.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 5,19 | 7,78 | 8,55 | 28,21 | 48,20 | 52,79 | 46,54 | |
EBITDA1,2 | 2,03 | 3,71 | 3,70 | 4,52 | 3,56 | 8,77 | 1,35 | |
EBITDA-Marge3 | 39,11 | 47,69 | 43,27 | 16,02 | 7,39 | 16,61 | 2,90 | |
EBIT1,4 | 1,89 | 3,64 | 3,69 | 2,03 | 0,35 | -8,41 | -5,22 | |
EBIT-Marge5 | 36,42 | 46,79 | 43,16 | 7,20 | 0,73 | -15,93 | -11,22 | |
Jahresüberschuss1 | 1,78 | 3,23 | 1,90 | 3,55 | -0,54 | -10,07 | -5,92 | |
Netto-Marge6 | 34,30 | 41,52 | 22,22 | 12,58 | -1,12 | -19,08 | -12,72 | |
Cashflow1,7 | 1,92 | 3,30 | 1,91 | 1,18 | 13,93 | 5,04 | 0,19 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,14 | 0,24 | 0,13 | 0,25 | -0,04 | -0,64 | -0,38 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Dohm Schmidt Janka |
Sollte die Gesellschaft dagegen weniger ausgeben als gedacht, könnte das für die Smartbroker Holding sogar zu einer nochmaligen Anhebung der Ergebnisprognose für 2024 führen. Einschätzen lässt sich das aber wohl frühestens Ende November, wie Kolbinger betont. Zeitlich passt das genau in das vom 25. bis 27. November 2024 stattfindende Deutsche Eigenkapitalforum in Frankfurt, wo die Gesellschaft ebenfalls präsentieren wird. Noch bewegt sich die Holding aber im Rahmen der EBITDA-Vorschau für 2024 zwischen 3 und 5 Mio. Euro. Zu hoch aufhängen würde boersengefluester.de den Effekt einer neuerlichen Ergebnisanpassung nach oben aber nicht, da sie letztlich nicht auf höheren Kundenzahlen und einer aktiveren Ordertätigkeit beruht. Doch genau das sind die Währungen, die beim Smartbroker zu mehr Umsatz und Ergebnis führen sollen.
Es bleibt aber dabei: Zunehmend mehr Investoren positionieren sich in der Aktie, um rechtzeitig dabei zu sein. Eine sichere Sache ist der Titel damit aber keinesfalls, noch muss die Gesellschaft beweisen, dass sich die vielen Investitionen auch tatsächlich auszahlen. Losgelöst davon profitiert der Titel vom wieder besseren Sentiment für Broker-Aktien, denn auch der Titel von flatexDEGIRO hat seit einigen Wochen spürbar Fahrt aufgenommen.
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